01.04.2012 von Gregory Daigle Hans im Glück für 2 - 5 Spieler ab 10 Jahren |
„Wir befinden uns auf den bekannten Inseln im großen, weiten Pazifik. Die Hauptinsel ist dicht besiedelt und jeder geht seinen Geschäften nach. Die Fischer fischen, die Surfer surfen, die Tänzerinnen tanzen und das Obst wächst... Auch die umliegenden Inseln sehen sehr schön aus und auf der Hauptinsel gibt es noch viele interessante Plätze zu entdecken. So machen sich die Spieler ans Werk und bebauen ihre eigenen Gebiete. Und immer wieder fragen sie sich: Wollen wir viel Obst anbauen und bewässern, die Künste der Surfer und Tänzerinnen fördern, über das Meer handeln und fischen oder Kahunas ausbilden. Wer findet die richtige Kombination?“ Hawaii - ein abwechslungsreiches Spiel für 2 bis 5 Insulaner … Spielmaterial: 1 Spielplan (mit Zählleiste, aus 6 Puzzleteilen), 10 große Orte, 5 Sichtschirme (in 5 Farben), 5 Winkel (Spielergebiete), 5 Rundenanzeiger, 1 Stoffbeutel, 25 Preisplättchen (mit den Zahlen 2-6), 10 Inseln, 126 Ortsplättchen (5 Muschel-, 5 Fuß-, 5 Speer-, 5 Tausch- und 5 Langhütten, 5 Bewässerungen, 10 Hula-Tänzerinnen, 16 Früchte [je 4 Brotfrucht, Taro, Kokosnuss und Banane], 8 Schiffe, 10 Surfer, 25 Kahunas, 15 Tikis und 12 Götterplättchen), 31 Holzmuscheln (20 kleine Wert 1 und 11 große Wert 5), 35 Holzfüße (30 kleine Wert 1 und 5 große Wert 5), 22 Holzfrüchte (20 kleine Wert 1 und 2 Wert 5), 5 große Häuptlinge (in 5 Farben), 10 kleine Häuptlinge (in 5 Farben), 5 50/100er-Plättchen und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Punkte erzielt zu haben. Spielablauf: Die 6 Puzzleteile werden zu einem Rahmen zusammengesetzt und in die Tischmitte gelegt. Die 10 großen Orte werden gemischt und beliebig im Rahmen ausgelegt. Danach werden die 126 Ortsplättchen – mit der Vorderseiten (I) – wie in der Anleitung vorgegeben – auf die Orte ausgelegt. Jeder Spieler erhält in seiner Farbe die 3 Häuptlinge, sowie einen Sichtschirm, einen Winkel und ein Fischerboot – dieses kommt links neben den Winkel. Ein kleiner Häuptling kommt auf das Feld „0“ der Zählleiste und ein großer auf den Strand. Die Inseln werden gut gemischt und als Stapel neben die Anlegeplätze am Spielplan abgelegt. Die obersten 4 werden aufgedeckt und offen an die 4 Anlegestellen angelegt. Die Rundenanzeiger werden nach ihren Zahlen sortiert und auf die Stapel auf die passenden Felder am Strand gelegt. Die restlichen kleinen Häuptlinge der Spieler kommen nun in den Beutel, werden gemischt und in beliebiger Reihenfolge wieder herausgezogen und auf die Spielerreihenfolge am Spielplan aufgestellt – sie geben nun die Spielerreihenfolge vor. Nun werden noch die Ressourcen (Muscheln, Füße und Früchte) bereitgelegt und die Startressourcen – wie in der Anleitung beschrieben – verteilt. Die Ressourcen werden hinter dem Sichtschirm geheim gehalten. Abschließend kommen nun alle Preisplättchen in den Beutel, werden gemischt und wie folgt ausgelegt: Das Spiel läuft über 5 Runden, wobei jede Runde aus folgenden Phasen besteht: 1. Der Zug der Häuptlinge: In der Reihenfolge, die durch die Spielerreihenfolge am Spielplan vorgegeben ist, ziehen die Spieler nun mit ihren großen Häuptlingen, wobei folgendes zu beachten ist:
2. Ende der Runde: Jeder Spieler zählt nun die Punkte seiner Preis- und Fischplättchen zusammen – ist die Summe kleiner als die große Zahl auf dem Rundenanzeiger, gehen sie in dieser Runde leer aus und bekommen keine Siegpunkte. Ansonsten erhält der Spieler mit der höchsten Summe so viele Punkte wie unter der 1 am Rundenanzeiger angegeben ist, der mit der zweithöchsten Summe so viele wie unter der 2 angegeben und alle anderen Spieler wie unter der 3 angegeben. Nun erhalten alle Spieler so viele Muscheln und Füße für die neue Runde, wie auf dem Rundenanzeiger angegeben sind – zusätzliche Muscheln und Füße gibt es nur für Spieler, die entsprechende Orte gekauft haben. Eine Grundausstattung an Früchten gibt es nicht – die erhalten nur Spieler, die entsprechende Orte gekauft haben. Nun wird der Rundenanzeiger abgelegt, die kleinen Häuptlinge auf der Spielerreihenfolge entsprechend den darunter stehenden großen Häuptlingen platziert und dann die großen Häuptlinge wieder an den Strand gestellt. Alle Preis- und Fischplättchen kommen wieder in den Beutel und werden erneut auf den Ort – wie an Anfang des Spieles beschrieben – ausgelegt. Die Inseln werden nach links auf freie Anlegeplätze aufgerückt und freie Plätze mit Inseln vom Nachziehstapel aufgefüllt – danach beginnt die neue Runde. Spielende: Nach der 5. Runde endet das Spiel und es erfolgt die Schlusswertung, in der nur Dörfer bzw. im Dorf liegende Ortplättchen gewertet werdem, wenn das Dorf von mindestens 1 Tiki überragt wird: Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen. Fazit: Hawaii ist ein interessantes, spannendes und kurzweiliges Aufbau-, Sammel- und Laufspiel für die ganze Familie. Es ist aber auch ein Spiel, für das man Zeit mitbringen sollte. Einerseits, weil vor dem Spiel eine 12-seitige Anleitung, ein 8-seitiges Beiblatt und eine 2-seitige Klarstellung darauf warten, durchgelesen und verstanden zu werden – davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Denn recht schnell erkennt man, dass die Anleitung nur so lange ausgefallen ist, weil sie sehr umfangreich und ausführlich alle Punkte und Mechanismen erklärt, und dafür viele Beispiele und Bilder eingebaut wurden – der Ablauf aber recht einfach und schnell zu erlernen und zu verstehen ist. Gerade bei Hawaii ist es von großen Vorteil, wenn sich jemand vor dem ersten Spiel die Anleitung(en) zu Gemüte führt und das Spiel dann den anderen erklärt. Das Beiblatt ist eigentlich nur dafür da, die einzelnen Ortsplättchen und Inseln zu beschreiben. Das man bei der Anleitung diesmal etwas „schlampig“ bzw. „ungenau“ war, zeigt, dass es notwendig war eine doppelseitiges Klarstellungsblatt beizulegen, da bei Korrigieren und Fertigstellen der letztgültigen Anleitung ein paar – zwar unwesentliche, aber leicht verwirrend Punkte – übersehen wurden. Im Spiel selbst geht es dann darum, mit seinem Häuptling Orte zu besuchen, um dort Plättchen für den Ausbau seiner Dörfer zu kaufen. Dafür benötigt man Muscheln zum Bezahlen und Füße zum Fortbewegen – einen kleinen Vorrat davon gibt es zu jedem Rundenbeginn, der aber auf keinem Fall ausreichend ist. Deshalb gilt es taktisch und strategisch gute Plättchen zu kaufen und in seine Dörfer einzubauen, um rechtzeitig – und vor allem für genügend Nachschub – zu sorgen. Wem dies recht gut gelingt, der sollte versuchen, möglichst viele Plättchen für den doppelten Preis zu kaufen, um diese mit der Rückseiten (II) nutzen zu können, denn diese bringen in den meisten Fällen damit auch den doppelten Ertrag. Nebenbei sollte man aber auch genügend und vor allem wertvolle Preis- und Fischplättchen (im Fischerhafen) sammeln, um die für jedes Rundenende vorgegebene – und immer höher steigende – Punktezahl zu erreichen, um die für den Sieg notwendigen Punkte zu erhalten. Aber auch der Besuch der Anlegestellen kann sehr gewinnbringend und lukrativ sein, sofern man die Kosten und Schiffe dafür aufbringen kann. Noch wichtiger ist es aber darauf zu schauen, dass die Dörfer auch von Tikis „überragt“ werden, sei es, dass das Dorf groß genug wird oder man genügend Tikis bauen kann – ansonsten gibt es für dieses Dorf in der Schlusswertung keine Punkte – und damit auch keine Chance auf den Sieg. Hawaii ist ein Spiel, mit viel und sehr schön ausgestattetem Spielmaterial. Es gibt viele handliche und funktionelle Holzteile, aber auch kompakte und passend illustrierte Plättchen. Alles ist in der für Hans im Glück schon üblichen Spielschachtel untergebracht, in der es zwar nur 4 Fächer gibt, in denen aber alles recht gut verstaut werden kann. Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler ausgelegt und macht in allen Besetzungen sehr viel Spaß. Die Spieldauer beträgt ca. 1 bis 1½ Stunden, die aber recht kurzweilig und schnell vergehen – es gibt einfach sehr viel zu tun, zu planen und zu beachten und somit sind Spaß und Spannung bis zum Schluss garantiert … Uns hat Hawaii sehr gut gefallen und schon jede Menge Spaß bereitet – und aufgrund der vielen Möglichkeiten, die sich im Spiel bieten, ist der Wiederspielreiz entsprechend hoch, sodass Hawaii sicherlich noch sehr oft auf den Tisch kommen wird. Es gibt einfach noch so viel zu entdecken … Wer Spiele dieser Art und Weise mag, sollte Hawaii auf alle Fälle eines Blickes würdigen und ein Probespiel ins Auge fassen – es zahlt sich aus und man könnte sonst ein interessantes Spiel verpassen … Vielen Dank an HANS IM GLÜCK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |