Spielbesprechung von Györög Kurt
Auf Teufel komm raus
06.09.2013

von Tanja und Sara Engel
ZOCH-Verlag
für 2 - 6 Spieler
ab 10 Jahren

„Wer Kohle aus dem Feuer holen möchte, kann sich ganz schön die Finger verbrennen. Wäre es da nicht sehr verlockend, eine Wette mit dem Teufel abzuschließen, bei deren Gewinn sich die höllische Glut in cooles Gold verwandelt?“

Auf Teufel komm raus – ein scheinheiliges Spiel …

Spielmaterial:
1 Spielplan, 6 Spielfiguren, 70 Wettchips (16x 10, 16x 20, 8x 50, 12x 100, 8x 200, 6x 500 und 4x 1.000), 48 Kohlestücke (2x 100, 3x 75, 7x 50, 9x 25, 9x 20, 9x 10 und 9x „Teufel“) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als erster Spieler Wettchips im Werte von 1.600 gesammelt zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte - alle 48 Kohlechips werden gut gemischt und auf dem Spielplan (verdeckt) ausgelegt.
Jeder Spieler wählt eine Spielfigur und stellt diese auf das Feld 200, außerdem erhält jeder Spieler Wettchips im Wert von 200. Die restlichen Wettchips werden neben dem Spielplan bereitgelegt.

Das Spiel geht über mehrere Runden, die wiederum wie folgt ablaufen:
1. Die Teufelwette:
Jeder Spieler hat die Möglichkeit darauf zu wetten, wie viele Wettchips aus dem Feuer geholt werden können, ohne dass dabei ein Teufel aufgedeckt wird. Diese geschieht, indem alle Spieler zugleich entsprechend viele Wettchips in die Hand nehmen und dann zugleich aufdecken.
Es ist auch erlaubt, in dieser Phase keine Chips zu setzen.

2. Kohle aus dem Feuer holen:
Der Startspieler beginnt nun, Kohlestücke auf dem Spielplan aufzudecken. Nach jedem Kohlestück, dass keinen Teufel zeigt, hat er die Möglichkeit, ein weiteres Kohlestück aufzudecken oder seinen Zug freiwillig zu beenden, und sich mit den bisher aufgedeckten Kohlstücken zufrieden zu geben, die er vor sich auf den Tisch legt.
Der Zug eines Spielers ist auf alle Fälle beendet, wenn er einen Teufel aufdeckt – in diesem Fall verliert er alle bisher aufgedeckten Kohlestücke – diese werden (mit dem aufgedeckten Teufel) verdeckt am Spielplanrand abgelegt.

Wurde ein Teufel aufgedeckt, ist weiters auch darauf zu achten, ob ein einzelner Spieler alleine an letzter Stelle steht, oder sich Spieler auf dem Feld „0-50“ der Punkteleiste am Spielplan befinden. Ist dieser Fall, bekommen diese je 50 von dem Spiele ausbezahlt, der einen Teufel aufdeckt. Hat dieser Spieler zu wenig Chips zum Auszahlen, werden die Chips aus der allgemeinen Vorrat genommen.

Diese Phase endet, sobald alle Spieler an der Reihe waren.

3. Gewinne ermitteln:
In dieser Phase werden die Wetten der Spieler ausbezahlt:
  • alle Spieler, deren Betrag der Teufelswette den höchsten Betrag der Kohlestücke, die ein Spieler aus dem Feuer holen konnte, übersteigen, verlieren ihre Teufelswette und legen die eingesetzten Chips in den allgemeine Vorrat zurück.
  • alle anderen Spieler dürfen ihren eingesetzten Betrag behalten und erhalten den gleichen Betrag noch vom allgemeinen Vorrat als Wettgewinn ausbezahlt.
  • der Spieler, der die höchste Teufelswette gewinnen konnte, bekommt – neben seinem eingesetzten Betrag – sogar den doppelten Wetteinsatz als Gewinn ausbezahlt.
  • der Spieler, der den höchsten Wert an Kohlestücken aus dem Feuer holten konnte, erhält Chips im Wert von 50 als Bonus.
  • der Spieler, der die höchste Anzahl an Kohlestücken aus dem Feuer holten konnte, erhält ebenfalls Chips im Wert von 50 als Bonus.

    4. Spielfigur platzieren:
    Die Spieler zählen nun ihre Wettchips zusammen und platzieren Ihre Spielfiguren auf der Punkteleiste auf das Feld mit dem entsprechenden Betrag bzw. auf das Feld zwischen bei den Beträgen, die ihrem Guthaben entsprechen.

    Nun werden die auf dem Spielplan verbliebenen Kohlestücke in die Spielplanmitte (Ofen) geschoben. Solange Kohlestücke noch über den „Ofen“ hinausragen, wird mit den verbliebenen Kohlestücken weitergespielt, ansonsten kommen wieder alle Kohlestücke zurück auf den Spielplan.

    Danach kann eine neue Runde beginnen.

    Spielende:
    Hat am Ende einer Spielrunde ein Spieler Wettchips im Wert von 1.600 oder mehr gesammelt, endet das Spiel. Es hat der Spieler mit den meisten Wettchips gewonnen.

    Fazit:
    Auf Teufel komm raus ist ein nettes, interessantes und lustiges Biet-, Sammel- und Ärgerspiel für die ganze Familie. Die Spielanleitung (in deutsch, englisch, italienisch und französisch) besteht aus je 4 großformatigen Seiten, auf denen alles übersichtlich und ausführlich erklärt wird. Zwar muss man sich anfänglich etwas durch die Anleitung kämpfen, bis man alle Feinheiten und Punkte verstanden und intus hat, danach läuft das Spiel aber doch recht rund und flüssig ab. Am einfachsten ist es jedoch, wenn man das Spiel von jemandem erklärt bekommt, der die Regeln schon verinnerlicht hat – dann kann man eigentlich einfach darauf los spielen.

    Im Spiel selbst geht es dann hauptsächlich darum, zu wissen, wann genug ist und wann man aufhören sollte. Als Hilfestellung sollte man immer im Auge behalten, wie viele Teufel (es gibt insgesamt 9) bereits aufgedeckt wurden und wie viele noch im Spiel (unter den Kohlestücken am Spielplan) sind. Auch sollte man immer beachten und abschätzen, wie viele „hochwertige“ Kohlestücke noch im Spiel sind, denn für weitere 10 oder 10 Chips sollte man nicht unbedingt noch ein allzu großes Risiko auf sich nehmen.

    Natürlich muss man bei alledem auch noch seine Teufelswette im Auge behalten. Diese will man natürlich gewinnen, und wenn nicht schon ein Mitspieler entsprechend viele Kohlestück aufgedeckt hat, dann muss man selber ran und auf Risiko spielen, um einen eventuellen Verlust zu vermeiden.
    Hier sollte man bei der Höhe der Wette immer auch darauf achten, wie viele – vor allem hochwertige Kohlestücke – noch am Spielplan ausliegen und welche Werte bereits aufgedeckt und aus dem Spiel gegangen sind.

    All dies macht das Spiel zu einem interessanten und spannenden Spiel, dass man immer wieder gerne auf den Tisch bringt – sei es als Pausenfüller oder Lückenbüßer.

    Über einen Zeitraum von ca. 30 bis 45 Minuten können damit 2 bis 6 Spieler sehr gut unterhalten werden und jede Menge Spaß haben. Das Spiel spielt sich in allen Besetzungen sehr gut, einzig zu zweit kommt natürlich nicht so viel Spaß auf, wie in voller Besetzung.

    Das Spielmaterial besteht aus ein passend illustrierten Spielplan und handlichen Kohlestücken (aus Holz), sowie (fast) echten Kasinochips, die sehr hochwertig aussehen und doch einiges an Stimmung und Atmosphäre ins Spiel bringen. Nur bei der Stückelung der Chips wäre es vorteilhafter gewesen, wenn es mehr kleinere Werte gegeben hätte – so muss man doch recht oft „wechseln“, um immer alle auszahlen zu können.
    Alles ist in einer großen Schachtel untergebracht und hat dort auch seinen fix zugewiesenen Platz.

    Auf Teufel komm raus in ein wirklich interessantes Glückspiel, dass man sich auf alle Fälle einmal ansehen und zur Probe spielen sollte, wenn man Spiele dieser Art mag. Uns hat es sehr gut gefallen …

    Vielen Dank an den ZOCH-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars