17.02.2013 von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling Hans im Glück für 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren |
„Jeder Spieler verkörpert das Oberhaupt einer Fürstenfamilie in Italien. Die Familien haben vom König den Auftrag erhalten, in den Städten besonders prunkvolle Gebäude zu bauen und diese mit außergewöhnlichen Objekten zu bereichern. Von Zeit zu Zeit laden die Familien den König ein, den Baufortschritt zu begutachten. Je nachdem, in welcher Stadt die prächtigsten Gebäude gebaut wurden, erhalten die Familien vom König Münzen für den Kauf von weiteren Bausteinen oder Siegpunkte. Am Spielende gewinnt die Familie mit den meisten Siegpunkten.“ Lasst uns sehen, wer der beste Baumeister ist … Spielmaterial: 1 Spielplan, 1 Kartenleiste, 4 Spielertableaus, 4 Sichtschutze, 40 Münzen (20x 1er, 10x 5er und 10x 10er), 1 Startspielerfigur, 42 Bausteine (je 7x in 6 Farben), 1 Säckchen, 1 Drehscheibe (die auf dem Spielplan montiert wird), 30 Gebäude (20 Stadt-Gebäude mit grünem und 10 Land-Gebäude mit orangem Hintergrund), 36 Objekte (6x 6 verschiedene), 28 Wertungssteine (je 7 in 4 Farben), 4 Siegpunktechips (50/100), 1 Kuvert („NICHT ÖFFNEN!“ – Erst öffnen, nachdem Ihr mindestens 2 Partien des Grundspiels gespielt hat!) und 1 Spielanleitung. Erweiterungsspiel: 8 Aufwerter, 6 neue Gebäude (Baukosten 8), 31 Karten (6 braune Top-, 8 violette Objekt-, 9 graue Gebäude- und 8 grüne Extra-Karten) und 1 Anleitung (für das Erweiterungsspiel). Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte – die Kartenleiste daneben. Jeder Spieler erhält 1 Spielertableau und einen Sichtschirm, die er vor sich ablegt – am Spielertablau muss rechts unten ein Baum sichtbar sein. Außerdem erhält jeder Spieler 20 Münzen, die er hinter seinen Sichtschirm legt. Die restlichen Münzen kommen als Vorrat neben den Spielplan. Der Startspieler erhält die Startspielerfigur und einen schwarzen Baustein, der nächste Spieler einen blauen, der nächste einen grünen und der nächste einen roten Baustein, die ebenfalls hinter den Sichtschirm gelegt werden. Die Drehscheibe wird so gedreht, das die Kerbe auf das Segment „V“ zeigt – je ein Baustein jeder Farbe wird nun auf das Segment „I“ der Drehscheibe gelegt – die restlichen Bausteine kommen in das Säckchen. Die Gebäude werden gemischt – 9 Gebäude werden dann aufgedeckt und offen auf die entsprechenden Felder am Spielplan aufgelegt. Die restlichen Gebäude bilden einen verdeckten Nachziehstapel der neben dem Spielplan bereitgelegt wird. Von den Objekten wird je eines jeder Art auf das entsprechenden Feld am Spielplan gelegt – die restlichen bilden einen Vorrat neben dem Spielplan. Nun erhält noch jeder Spieler die 7 Wertungssteine in seiner Farbe – einer davon kommt auf das Feld „0“ der Zählleiste am Spielplan. Die 4 Siegpunktechips werden ebenfalls neben dem Spielplan bereitgelegt. Wer an der Reihe ist, muss in seinem Zug genau eine der folgenden Aktionen ausführen: Bausteine kaufen: Der Spieler dreht die Drehscheibe um genau 1 Segment im Uhrzeigersinn weiter und zieht danach so viele Bausteine aus dem Säckchen und legt diese auf das Segment 1 der Drehscheibe, bis insgesamt 11 Bausteine auf der Drehscheibe liegen. Nun kann der Spieler beliebig viele Bausteine von genau einem Segment der Drehscheibe kaufen, sofern er die dafür anfallenden Kosten bezahlen kann. Diese sind für jedes Segment genau angegeben – wobei Bausteine von Segmenten, die ihre Farbe nicht anzeigen, kostenlos genommen werden können (und trotzdem als Kauf gelten). Gebäude bauen: Der Spieler nimmt sich eine Gebäude vom Spielplan, bezahlt die darauf angegeben Kosten (1 bis 5 Bausteine) und legt es an eine Stadt seines Spielertableaus an – jedem Gebäude sind dabei eine Gebäudeart und ein Objekt zugeordnet. Je nachdem an welche Stadt das Gebäude angelegt wird, gibt die Stadt vor mit welchen Baustein-Farben gezahlt werden darf (Livorno: es darf nur mit weißen Bausteinen bezahlt werden / Lerici: es kann mit allen Farben bezahlt werden). Anschließend deckt er ein Gebäude vom Nachziehstapel auf und legt es auf das freigewordene Feld am Spielplan. Werten: Ein Spieler kann während des Spieles bis zu 6 Wertungen ausführen und dafür Münzen, Siegpunkte und Objekte erhalten – dabei hat er die Wahl Gebäudearten oder Städte zu werten. Gebäudewertungen: Der Spieler wählt eine Gebäudeart, von der er mindestens 1 Gebäude gebaut hat und die er noch nicht gewertet hat. Dazu stellt er einen seiner Wertungssteine auf die Gebäudeart auf seinem Spielertableau und erhält dann, je nach Stadt, in der er diese Gebäudeart gebaut hat, Münzen und Siegpunkte dafür – sowie für jedes gewertete Gebäude ein Objekt, dass auf dem Gebäude angegeben ist (sofern noch welche vorhanden sind). Siegpunkte werden auf der Zählleiste markiert – Münzen und Objekte kommen hinter den Sichtschirm. Stadtwertungen: Der Spieler wählt eine Stadt aus, die noch nicht gewertet wurde und dessen Bedingungen (Anzahl der zu bauenden Gebäude in dieser Stadt) er erfüllt. Dazu stellt er einen seiner Wertungssteine auf die entsprechende Stadt am Spielplan und erhält dann, für jedes Gebäude in seiner Stadt die in der Stadt angegebene Belohnung – sowie für jedes gewertete Gebäude in dieser Stadt ein Objekt, dass auf dem Gebäude angegeben ist (sofern noch welche vorhanden sind). Siegpunkte werden auf der Zählleiste markiert – Münzen und Objekte kommen hinter den Sichtschirm. Zusatzkauf: Nach jeder Aktion kann der Spieler genau 1 Objekt vom Spielplan kaufen – sofern noch eines vorhanden ist. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Spielende: Das Spiel endet, wenn … Die Runde wird noch zu Ende gespielt – danach kommt es zur Schlusswertung: Alle Spieler erhalten nun noch Punkte … Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen – bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr Bausteine übrig hat, ansonsten gibt es mehrere Sieger. Erweiterungsspiel: Folgende Änderungen sind zu beachten: Spielaufbau: Spielablauf: Hat ein Spieler ein 8er-Gebäude gebaut, darf er sich sofort danach einen beliebigen (noch zur Verfügung stehenden) Aufwerter nehmen und auf seine entsprechende Stadt bzw. Wertungsfeld legen – Aufwerter erhöhne die Belohnung, die man für Gebäude in der jeweiligen Stadt bekommt. Spielende: Sie im Basisspiel – Objekte werden aber nun über die Objekt-Karte gewertet. Für jedes Objekt, welches nicht über die Objekt-Karte gewertet werden kann, gibt es 1 Siegpunkt. Außerdem gibt es Siegpunkte für die Extra-Karte, die nun noch zusätzlich ausliegt. Fazit: Die Paläste von Carrara ist ein interessantes und spannendes Sammel-, Positions- und Aufbauspiel für die ganze Familie. Es ist ein Spiel, dass einfach und schnell zu erlernen ist – die Anleitung besteht zwar aus 12 Seiten, ist dafür aber sehr übersichtlich und strukturiert aufgebaut, sodass man eigentlich schnell und leicht ins Spiel findet. Alles ist sehr ausführlich und genau beschrieben – und es gibt sehr viele Bilder und Beispiele, sodass es zu keinen Fragen oder Unklarheiten kommen sollte. Der Ablauf ist aber auch sehr einfach und logisch aufgebaut – einmal gelesen und erklärt, muss nichts mehr nachgeschaut werden. Im Spiel geht es dann darum möglichst günstig an Bausteine zu kommen, um damit Gebäude zu bauen, um damit dann bei den Wertungen an Siegpunkte und Münzen zu kommen. Dabei ist alles gut aufeinander abgestimmt und spielt ineinander. Je länger man Bausteine auf der Drehscheibe lässt, umso billiger werden diese – aber es besteht die Gefahr, dass einem die Mitspieler die günstigen Steine vor der Nase wegkaufen. Auch bei den Gebäuden sollte man nicht allzu lange warten, wenn man gezielt welche haben möchte – oft sind die Mitspieler schneller. Um dem vorzubeugen sollte man seine Mitspieler immer gut im Auge behalten – auch um bei den Wertungen nicht das Nachsehen zu haben. Denn im speziellen bei den Stadt-Wertungen „kann es nur einen geben“ ;-) Allein das Basisspiel macht schon Spaß und bleibt bis zum Spielende spannend – das Erweiterungsspiel hat uns dann noch besser gefallen. Es kommen zwar nur ein paar Neuerungen hinzu, die haben es aber in sich. Allein die Möglichkeit nun Gebäude auch zu überbauen und somit auch aufwerten zu können ist genial und bringt neue taktische Möglichkeiten, die man ins Spiel bringen kann: gezielt auf eine Gebäudeart spiele und werten – und danach diese billig auf eine andere Gebäudeart aufwerten und erneute werden … Auch das gezielte Aufwerten von eigenen Städten ist sehr interessant – sofern man schnell genug ist und an den gewünschten Aufwertet kommt. Rechzeitig eingesetzt kann das einiges an Münzen bzw. Siegpunkten zusätzlich einbringen … Und als Letztes kommen mit dem Erweiterungsspiel sich immer wieder ändernde Ende-Bedingungen ins Spiel und Möglichkeiten an Extra-Siegpunkte zu kommen. Die Anleitung für das Erweiterungsspiel umfasst nochmals 8 Seiten, wobei aber nur auf 4 Seiten ausführlich die Änderungen zum Basisspiel erklärt werden – der Rest sind Erklärungen der einzelnen Karten. Das Spielmaterial ist – wie bei Hans im Glück schon üblich – sehr schon, funktionell und passend ausgefallen. Alles passt zusammen, ist handlich und sehr schön illustriert – und in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht. Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. In voller Besetzung geht es etwas chaotischer zu, es passiert recht viel bis man wieder an der Reihe ist, sodass man ab und zu recht wenig planen und nur das Beste aus der Situation machen kann. Zu Zweit läuft das Spiel schneller – und es kann mehr geplant und vorausschauend gespielt werden. Die Spieldauer ist mit ca. 60 Minuten angegeben – es kann aber in voller Besetzung auch mal etwas länger dauern … Uns hat Die Paläste von Carrara sehr gut gefallen – auch weil eine Erweiterung gleich mitgeliefert wird, die das Spiel dann noch um etwas spannender und interessanter macht. Wer Spieler dieser Art mag, sollte sich Die Paläste von Carrara auf alle Fälle einmal ansehen und eine Probepartie spielen – es zahlt sich aus … Vielen Dank an HANS IM GLÜCK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |