Spielbesprechung von Györög Kurt
Basari
30.05.2014

von Reinhard Staupe
Nürnberger-Spielkarten-Verlag
für 3 – 5 Spieler
ab 10 Jahren

„Basari begeistert sofort: spannend, keine Wartezeiten, zum Ärgern schön – und trotzdem super einfach!
Jeder möchte an die wertvollen Edelsteine ran und entscheidet sich geheim für eine von drei Aktionen. Hat man die Aktion alleine gewählt – prima, sofort ausführen! Haben sich jedoch zwei Spieler für die gleiche Aktion entschieden, müssen sie miteinander darum verhandeln.“


Basari – gewinnen ist Verhandlungssache!

Spielmaterial:
88 Edelsteine (je 22x rot, gelb, grün und blau), 39 Basarkarten, 20 Aktionskarten (je 5x A, B, C und D), 1 Wertungskarte und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler bekommt 12 Edelsteine (je 3x in rot, gelb, grün und blau) und legt diese nach Farben getrennt vor sich ab. Außerdem nimmt sich jeder 3 Aktionskarten (A, B und C) auf die Hand. (Die Aktionskarten D wird nur im Spiel zu Fünft verwendet).

Die restlichen Edelsteine und die Wertungskarte kommen in die Tischmitte. Die Basarkarten werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt.

Das Spiel geht über 3 Durchgänge – jeder Durchgang besteht wiederum aus mehreren Runden. Jede Runde läuft wie folgt ab:
1. Jeder erhält genau 1 Basarkarte:
Reihum nimmt sich jeder Spieler eine Basarkarte und legt diese offen vor sich ab.

2. Jeder legt genau 1 Aktionskarte ab:
Jeder Spieler entscheidet sich geheim für eine seiner Aktionskarten und legt diese verdeckt vor sich auf den Tisch. Dann werden die Aktionskarten zugleich aufgedeckt.

3. Die Aktionen werden ausgeführt:
Die 3 Aktionen werden nacheinander (A, B, C und eventuell D) abgehandelt und ausgeführt:
  • Aktion A: der Spieler nimmt sich sofort die oberste Basarkarte und legt diese offen so auf seine bereits ausliegende(n) Karte(n), sodass die Anzahl der aufgedruckten Arbeiter sichtbar bleibt.
  • Aktion B: der Spieler bekommt so viele Siegpunkte wie auf seiner oben liegenden Basarkarte angegeben sind.
  • Aktion C: der Spieler nimmt sich die Edelsteine die auf seiner oben liegenden Basarkarte angegeben sind und legt diese farblich passend zu seinen eigenen. Gibt es keine Edelsteine in der Farbe mehr im Vorrat, geht der Spieler leer aus.

Hat ein Spieler eine Aktion als Einziger ausgewählt, führt er sie sofort aus.
Haben 2 Spieler dieselbe Aktion gewählt, müssen sie miteinander verhandeln, wer die Aktion ausführen darf:
Der Spieler, der mehr rote Edelsteine besitzt, gibt ein erstes Gebot ab. Bei einem Gleichstand zählen die gelben, gründen bzw. blauen Edelsteine, ansonsten beginnt der ältere Spieler. Das erste Gebot darf aus beliebig vielen Edelsteinen beliebiger Farben bestehen – muss aber mindestens einen Edelstein umfassen. Besitzt keiner der beiden Spieler einen Edelstein, bekommt der andere Spieler die Aktion kostenlos.
Der zweite Spieler hat danach 2 Möglichkeiten:
  • er akzeptiert das Angebot: d.h. er nimmt die angebotenen Edelsteine und verzichtet auf die Aktion.
  • er erhöht das Angebot: d.h. der andere Spieler hat wieder die beiden soeben genannten Möglichekeiten.
    Für das Erhöhen gibt es wiederum 2 Möglichkeiten:
    • Anzahl: der Mitspieler muss mehr Edelsteine bieten als sein Mitspieler – die Farbe spielt dann keine Rolle.
    • Farbe: der Mitspieler bietet mehr rote Edelsteine als sein Mitspieler – bei einem Gleichstand zählen die gelben, grünen bzw. blauen Edelsteine.
    Jedes Angebot kann jederzeit komplett abgeändert werden.
Haben 3 oder mehr Spieler dieselbe Aktion gewählt, darf keiner die Aktion ausführen.

Danach folgt die nächste Runde.

Ein Durchgang endet, wenn mindestens ein Spieler am Ende einer Runde 15 oder mehr Arbeiter besitzt. Diese Runde wird noch zu Ende gespielt, dann erfolgt eine Wertung:
  • jeder Spieler der mindestens 15 Arbeiter besitzt erhält 12 Punkte.
  • der Spieler mit den meisten roten Edelsteinen erhält 14 Punkte und gibt die Hälfte seiner roten Edelsteine in den Vorrat zurück.
  • der Spieler mit den meisten gelben Edelsteinen erhält 12 Punkte und gibt die Hälfte seiner gelben Edelsteine in den Vorrat zurück.
  • der Spieler mit den meisten grünen Edelsteinen erhält 10 Punkte und gibt die Hälfte seiner grünen Edelsteine in den Vorrat zurück.
  • der Spieler mit den meisten blauen Edelsteinen erhält 8 Punkte und gibt die Hälfte seiner blauen Edelsteine in den Vorrat zurück.
    Bei einem Gleichstand werden die Punkte unter den beteiligten Spielern aufgeteilt – die Spieler geben dann aber nur 2 Edelsteine der gewerteten Farbe zurück in den Vorrat.

    Nach der Wertung werden alle Basarkarten wieder gemischt und als neuer Nachziehstapel bereitgelegt – und ein neuer Durchgang kann beginnen.

    Spielende:
    Das Spiel endet nach dem 3. Durchgang – der/die Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

    Spielablauf für 5 Personen:
    Jeder Spieler bekommt 4 Aktionskarten (A, B, C und D).
    Wählt ein Spieler die Aktion D, kann er sie auf alle Fälle ausführen:
  • hat ein Spieler die Aktion D gewählt, darf er 1 eigenen Edelstein gegen 2 beliebige aus dem Vorrat tauschen.
  • haben mehrere Spieler die Aktion D gewählt, darf sich jeder Spieler 1 Edelstein aus dem Vorrat nehmen.

    Fazit:
    Basari ist ein interessantes und spannendes Kartenspiel, bei dem es ums Sammeln, Verhandeln und sammel-, -Taktieren geht. Es ist ein Spiel, das schnell und einfach zu erlernen ist: es gibt nur 3 bzw. 4 Aktionsmöglichkeiten, die übersichtlich und ausführlich in der doppelseitigen Spielanleitung erklärt werden. Bilder und Beispiele helfen beim Erklären – Fragen oder Unklarheiten sollte es keine geben.

    Im Spiel geht es dann durch geschicktes Nutzen der Aktionsmöglichkeiten an Edelsteine und Siegpunkte zu kommen. Dabei sollte man immer beachten, was die Mitspieler gerade im Auge bzw. vor haben, denn nur Aktionen, die man alleine wählt kann man sicher ausführen.
    Wenn zumindest 3 Spieler eine Aktion wählen, geht man leer aus – was den schlimmsten Fall für eine Runde darstellt. Weniger tragisch, aber immer noch „aufwändig“, ist das Verhandeln um eine Aktion: hier sollte man immer die Mehrheit an Edelsteinen in einer Farbe im Auge behalten. Einerseits solle man selbst nicht unbedingt Edelsteine bieten, bei denen man dann die Mehrheit verliert, andererseits kann man auch davon ausgehen, dass dies auch die anderen bedenken und gezielt auch so eine Gebot bieten.

    Nicht zu verachten sind dann auch noch die 12 Punkte für die Arbeiter, die man in der Wertung erhält – die erhält jeder beteiligte und man muss nichts abgeben.

    Das Spiel selbst lebt natürlich von dem „ich denke, dass du denkst, dass ich denke …“ – und genau so spielt sich Basari auch. Und ohne das Verhandeln um Aktionen würde das Spiel sicherlich einiges an Reiz verlieren.
    Trotzdem haben wird auch im Spiel zu Dritt bzw. Viert mit allen 4 Aktionen gespielt, und es hat trotzdem jede Menge Spaß gemacht – unbedingt ausprobieren …

    Das Spielmaterial bei Basari besteht aus funktionellen Karten, die nett und passen illustriert sind. Die Edelsteine sind aus Plastik und erfüllen ihren Zweck. Alles ist in einer kleinen Schachtel untergebracht, die man leicht und überall hin mitnehmen kann. Einen Block und einen Bleistift zum Notieren der Siegpunkte muss man selbst mitbringen.

    Das Spiel ist für 3 bis 5 Personen ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut – auch mit allen 4 Aktionskarten. Die Spieldauer beträgt ca. 30 Minuten, die aber – wirklich schnell vergehen. Grund dafür ist sicherlich auch, dass alle Spieler eigentlich immer und gleichzeitig an der Reihe sind, und es keine Wartezeiten gibt. Und wenn es mal nicht so funktioniert, wie man es geplant hat, dann hängt man einfach noch ein paar Revanchen an …

    Uns hat Basari sehr gut gefallen. Es ist ein interessantes und spannendes Verhandelung- und Sammelspiel, das man sich unbedingt ansehen und ausprobieren sollte.

    Vielen Dank an Nürnberger-Spielkarten-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars