Spielbesprechung von Györög Kurt
Hanabi Pocket
31.10.2014

von Antoine Bauza
Abacus-Spiele
für 2 - 5 Spieler
ab 8 Jahren

„Der Begriff „Hanabi“ kommt aus dem Japanischen und bedeutet „Feuerblume“ oder „Feuerwerk“. Wie beim echten Hanabi versuchen die Spieler, ein bombastisches Feuerwerk an den Himmel zu zaubern. Dabei spielen alle zusammen in einem Team. Nur mit vereinten Kräften wird es den Spielern gelingen, die Zuschauer zu begeistern und die Götter zu erfreuen.“

Hanabi: das Spiel des Jahres 2013, jetzt in einer kompakten Metallbox, die in jede Hosentasche passt.

Spielmaterial:
50 Feuerwerkskarten (in 6 Farben: rot, gelb, grün, blau, weiß und bunt, mit den Werten 1, 1, 1, 2, 2, 3, 3, 4, 4, 5), 8 weiße Hinweis-Chips (+1 Ersatz) und 3 lilafarbene Gewitter-Chips (inkl. Aufkleber) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Gemeinsam möglichst viele Punkte zu sammeln, indem „Feuerwerke“ (Karten in richtiger Reihenfolge ablegen) gebildet werden.

Spielablauf:
Die Feuerwerkskarten (ohne die bunten) werden gut gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt.
Die 8 weißen Hinweis-Chips werden mit dem Aufkleber nach oben (Vorderseite), die 3 Gewitter-Chips mit dem Aufkleber nach unten (Rückseite) in die Tischmitte gelegt.

Jeder Spieler erhält, je nach Spieleranzahl, 4 oder 5 Karten auf die Hand, die er aber „verkehrt“, also mit der Rückseite zu sich, auf die Hand nimmt. Der Spieler selbst sieht somit nicht, welche Karten er bekommen hat – dies sehen nur die Mitspieler.

Wer nun an der Reihe ist, muss eine der folgenden Aktionen ausführen:
A. Einen Hinweis geben:
Der Spieler muss einen Hinweis-Chip auf die Rückseite drehen. Dann wählt er einen Mitspieler und gibt diesem nun einen der beiden folgenden Hinweise:
  • Farb-Hinweis: der Spieler wählt eine Farbe und zeigt dem Mitspieler, welche seiner Handkarten diese Farbe haben.
  • Zahlen-Hinweis: der Spieler wählt eine Zahl und zeigt dem Mitspieler, welche seiner Handkarten diesen Zahlenwert haben.
Kann kein Hinweis-Chip umgedreht werden, darf diese Aktion nicht gewählt werden.

B. Eine Karte abwerfen:
Der Spieler wirft eine seiner Handkarten offen auf einen Ablagestapel und darf dafür einen Hinweis-Chip wieder auf die Vorderseite drehen. Dieser steht nun wieder für einen Hinweis zur Verfügung.
Abschließend zieht der Spieler eine Karte nach, die er „verkehrt“ zu seinen Handkarten nimmt.

C. Eine Karte ausspielen:
Der Spieler spielt eine seiner Handkarten offen auf den Tisch aus. Folgendes kann dabei passieren:
  • die Karte kann passend angelegt werden: dies ist der Fall, wenn mit der Karte eine Farbreihe mit einer 1 begonnen werden kann, oder die Karte an eine bestehende Farbreihe passend (in aufsteigender Reihenfolge von 1 bis 5, wobei jede Karte nur einmal ausliegen darf) angelegt werden kann.
    Wird dabei eine Farbreihe (mit einer 5 abgeschlossen), darf als Belohnung ein Hinweis-Chip auf die Vorderseite gedreht werden (sofern möglich).
  • die Karte passt nicht: es muss ein Gewitter-Chip auf die Vorderseite gedreht werden.

Dann ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende:
Das Spiel kann wie folgt enden:
  • der 3. Gewitter-Chip wird auf die Vorderseite gedreht. Das Spiel endet sofort und die Spieler erhalten 0 Punkte.
  • die Spieler haben alle Farbreihen komplett ausgelegt. Das Spiel endet sofort und die Spieler erhalten 25 Punkte.
  • ein Spieler zieht die letzte Karte vom Nachziehstapel. Das Spiel endet, nachdem alle Spieler (auch der Spieler, der die letzte Karte gezogen hat) noch einmal an der Reihe waren. Es werden nun die Punkte ermittelt, indem in jeder Farbreihe die höchsten Werte addiert werden.

    Die Qualität des Feuerwerkes kann wie folgt gemessen werden:
    0 – 5Oje! Die Zuschauer buhen.
    6 – 10Schwach! Kaum Applaus.
    11 – 15OK! Die Zuschauer sind Besseres gewohnt.
    16 – 20Gut! Die Zuschauer sind erfreut.
    21 – 24Sehr gut! Die Zuschauer sind begeistert.
    25Legendär! Die Zuschauer werden diese Show nie vergessen.

    Varianten:
    Schwierigkeitsgrad ändern:
  • zu einfach: man spielt nur mit 2 oder 1 Gewitter-Chip.
  • zu schwer: man spielt mit 9 oder mehr Hinweis-Chips (Ersatz-Chip bzw. Münzen verwenden).
    Farbrausch:
  • man nimmt die bunten Karten als 6. Farbe dazu, auf die als „bunt“ hingewiesen wird.
  • man nimmt die bunten Karten als 6. Farbe dazu. Bei einem Farb-Hinweis gibt es jedoch keine Farbe „bunt“, sondern bei jedem Farbhinweis, egal welcher Farbe, müssen die bunten Karten mit angezeigt werden.

    Fazit:
    Hanabi Pocket ist ein kleines, aber feines Kartenspiel für die ganze Familie. Es ist sehr einfach und schnell zu erlernen, viel mehr Probleme hat man damit, sich „umzugewöhnen“ ;)) …
    … denn alle Spieler müssen ihre Karten verkehrt herum halten und auch dementsprechend nachziehen.

    Bei Hanabi Pocket spielen alle Spieler miteinander – und mehr oder weniger auch gleichzeitig, denn jeder ist immer irgendwie ins Geschehen eingebunden. Sei es, dass man gerade an der Reihe ist und eine Karte spielen oder einen Hinweis geben muss, oder aber aufpassen muss, welche Hinweise welchem Spieler schon gegeben wurden. Denn dieses Wissen braucht man, damit man seinen Mitspielern helfen kann, ihre Karten zu „erkennen“ und vor allem (in der richtigen Reihenfolge) auszuspielen.

    Der Spielablauf wird auf dem Faltblatt sehr ausführlich und gut strukturiert erklärt, ist aber so einfach, dass er eigentlich in wenigen Sätzen erklärt ist – am besten in einer Proberunde. Außerdem gibt es auch genügend Bilder und Beispiele, die man aber nicht unbedingt braucht – alles ist logisch und einleuchtend.

    Viel interessanter ist es dann schon gezielt und richtige Hinweise zu richtigen Zeit zu liefern, sodass zum Einen keine falschen Karten ausgespielt werden, zum Anderen aber auch keine dringlich benötigten Karten (wie z.B. die 5er) abgelegt werden.
    Hier muss man schon gut auf die Hinweise achten und sich diese auch gut merken. Als Hilfe sollte man sich hier ein Sortiersystem zum Halten der Karten zulegen, um ja nicht zu vergessen, wo welche Karten in welcher Farbe auf der Hand sind – Kreativität und Gedächtnis sind gefragt …

    Noch interessanter wird Hanabi Pocket dann, wenn man die Variante mit den bunten Karten spielt, in der diese nicht als „bunt“, sondern mit den anderen Farben angesagt werden müssen. Diese Variante ist dann auch die interessanteste und spannendste, und bei uns kommt auch nur mehr diese auf den Tisch.

    Etwas Glück ist bei einem Kartenspiel natürlich auch dabei, denn wenn die 1er ganz spät ins Spiel kommen, ist es unserer Meinung nach viel schwieriger viele Punkte zu machen, als wenn diese gleich auf der Hand sind.

    Aber bei einer Spielzeit von ca. 30 Minuten sollte das auch kein Problem darstellen, dann spielt man halt eine zweite, dritte Partie – aber das ist meist sowieso der Fall, denn Hanabi Pocket weis zu gefallen und in den Bann zu ziehen.

    Das Spiel ist für 2 bis 5 Personen ausgerichtet und funktioniert in allen Besetzungen sehr gut, macht aber mit mehr Spieler auch mehr Spaß.

    Das Spielmaterial besteht auch funktionellen und handlichen Karten und 12 Plastik-Chips, alles ist in einer kleinen Metallbox untergebracht – und kann somit leicht und einfach überall hin mitgenommen werden.
    Auch der Platzbedarf hält sich sehr in Grenzen, sodass man Hanabi Pocket auch fast überall und jederzeit spielen kann.

    Uns hat Hanabi Pocket sehr gut gefallen und recht schnell in seinen Bann gezogen. Diese Art von Spiel ist neu und macht jede Menge Spaß. Auch der Wiederspielreiz ist entsprechend hoch, da man ja unbedingt ein „legendäres Feuerwerk“ zustande bringen will, und zwar mit allen (auch den bunten) Karten. Und das ist ganz und gar nicht einfach …

    Vielen Dank an ABACUS-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars