Spielbesprechung von Györög Kurt
Ciub
27.02.2015

von Tom Lehmann
Amigo
für 2 – 4 Spieler
ab 10 Jahren

„Stelle deine Künste unter Beweis bei der alljährlichen Zusammenkunft der Zauberer. Nutze die Vielfalt der Würfel und suche Unterstützung in der Kraft magischer Wesen. Finde deinen Weg über wertvolle Zauberkarten hin zur Krone deiner Zunft: dem Opus Magnum. Unterschätze dabei nie die Macht der Würfel!“

Lasst uns die Würfel werfen und sehen, wem sie gesonnen sind …

Spielmaterial:
33 Zauberkarten, 4 Marker, 4 Spielertableaus, 7 Übersichtskarten, 62 Würfel (42 Machtwürfel in 6 Farben und 20 weiße Würfel) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erwürfelt zu haben.

Spielablauf:
Die Übersichtskarten und die jeweils farblich passenden Würfel werden gut erreichbar in der Tischmitte bereitgelegt.
Die Zauberkarten werden nach den Rückseiten (A-D) sortiert, verdeckt gut gemischt und dann so bereitgelegt, dass die D-Karte offen hingelegt wird und die anderen Stapel jeweils verdeckt – von C nach B – darauf gelegt werden. Diese bilden den Nachziehstapel – die A-Karten werden hingegen offen in zwei Reihen danebengelegt – es gibt somit eine „obere“ und eine „untere“ Reihe offener Zauberkarten.

Auf jeder Zauberkarte ist angegeben, welche Würfelkombinationen gewürfelt werden muss, damit man die Karte – und damit die darauf angegebenen Siegpunkte erhält.

Jeder Spieler erhält ein Spielertableau, einen Marker und 5 weiße Würfel, die er vor sich ablegt.

Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus:
1. Marker ein- oder versetzen oder eventuell Karte entfernen:
Vor dem Würfel kann der Spieler mit seinem Marker eine beliebige Zauberkarte markieren und damit für sich reservieren oder eine Karte aus der Auslage aus dem Spiel nehmen.

Eine mit einem Marker reservierte Karte kann von keinem anderen Spieler gewonnen bzw. entfernt werden.
Eine aus dem Spiel genommene Karte wird sofort durch die oberste Karte vom Nachziehstapel ersetzt.

2. Würfeln:
Der Spieler würfelt mit allen seinen Würfeln. Diese gelten nach dem Wurf als aktive Würfel – mit ihnen können Würfelaktionen durchgeführt oder sie können auf das Spielertableau gelegt werden.
Würfel die auf das Spielertableau gelegt wurden dürfen nicht mehr verändert werden – können aber dafür zum Erfüllen von Zauberkarten bzw. zum Tauschen gegen andere Würfel verwendet werden.

Folgende Würfel-Aktionen gibt es:
  • Würfel austauschen: dieser Würfel kann gegen einen beliebigen anderen Würfel aus dem Vorrat getauscht werden.
  • Neu Würfeln: es darf ein beliebiger Würfel neu gewürfelt werden.
  • Beliebig drehen: ein Würfel darf auf eine beliebige Seite gedreht werden.
  • Totenkopf: dieser Würfel muss auf das Spielertableau gelegt werden.
  • 2 gegen 1: dies gilt nur bei und für Würfel die auf dem Spielertableau liegen – sie können gegen 2 beliebige andere Würfel eingetauscht werden.

    Liegen noch nicht alle Würfel am Spielertableau - und hat der Spieler zumindest einen Würfel auf das Spielertableau gelegt bzw. eine Aktion „Würfel austauschen“ ausgeführt, darf er nun alle Würfel, die nicht am Spielertableau liegen nochmals würfeln (und wiederum Würfel-Aktionen durchführen bzw. Würfel auf das Spielertableau legen).

    3. Eine Zauberkarte erfüllen:
    Der Spieler darf nun – nach dem Würfeln – kontrollieren, ob er mit seinen Würfeln am Spielertableau die Vorgaben einer Zauberkarte erfüllen kann. Es können nur Zauberkarten der „unteren“ Reihe erfüllt werden.
    Ist dies der Fall, nimmt der Spieler sich die Zauberkarte aus der „unteren“ Reihe und legt diese vor sich auf den Tisch. Die entstandene Lücke füllt er mit einer Karte aus der „oberen“ Reihe, wobei diese Lücke dann durch das Nachziehen einer Karte vom Nachziehstapel gefüllt wird. Anschließend muss der Spieler die Anzahl seiner Würfel auf 5 begrenzen.
    Konnte bzw. wollte der Spieler keine Zauberkarte erfüllen, darf er alle Würfel behalten – und bekommt noch zusätzlich einen beliebigen Würfel aus dem Vorrat.

    4. Eventuell Würfel austauschen und Limits beachten:
    Der Spieler darf nun Würfel mit dem Symbol „2 gegen 1“ eintauschen und beliebig viele seiner farbigen Würfel gegen weiße Würfel tauschen. Außerdem ist zu beachten, dass der Spieler nicht mehr als 5 weiße Würfel und je 4 Würfel einer Farbe besitzen darf.

    Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

    Spielende:
    Wenn die letzte Karte (C-Karte) aufgedeckt und in der „obersten“ Reihe gelegt wird, wird das Spielende eingeleitet. Der nächste Spieler, der eine Zauberkarte erfüllt, bekommt zusätzlich auch die „D-Karte“ mit den 5 Siegpunkten. Alle anderen Spieler sind nun genau noch einmal an der Reihe, wobei diesmal alle Zauberkarten – von der „oberen“ und „unteren“ Reihe erfüllt werden können. Danach ist das Spiel zu Ende.

    Wer nun mittels der Zauberkarten die meisten Siegpunkte erzielen konnten, hat das Spiel gewonnen. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der noch mehr verbliebene Würfel besitzt – ansonsten gibt es mehrere Sieger.

    Fazit:
    Ciub ist ein äußerst interessantes, spannendes und kurzweiliges Würfelspiel für die ganze Familie. Es ist sehr einfach und schnell – am besten bei einer Proberunde – zu erlernen.
    Das Spiel selbst ist dann jedoch anspruchsvoller, als man vielleicht denken mag. Man muss bzw. sollte doch einiges im Voraus planen und im Kopf haben, denn es ist nicht so einfach, wenn man sich einmal eine Zauberkarte als Ziel ausgesucht hat, dieses Ziel zu ändern.
    Grund dafür ist, dass man sich – speziell für wertvollere Zauberkarten – Würfel ansparen bzw. anwürfeln muss, um das angegebene Ziel erreichen zu können. Außerdem ist nicht auf jedem Würfel jede Zahl bzw. jedes Symbol vorhanden, sodass man schon sehr gezielt vorgehen muss und soll.

    Hilfreich ist dabei auf alle Fälle, dass man sich mit seinem Marker immer wieder einzelne Zauberkarten reservieren kann. Dann kann man auch mal, wenn es leicht geht, andere Karten zwischendurch holen und dann wieder gezielt auf die reservierte Karte spiele, da einem dieser ja nicht genommen werden kann.

    Natürlich muss man dann auch noch das entsprechende Quäntchen Würfelglück mitbringen, um die Ziele auch zu würfeln, denn was helfen 10 Würfeln, wenn dann doch nicht die richtigen Zahlen bzw. Symbole kommen.
    Einiges vom Würfelglück kann man durch Würfel mit den Symbolen „Beliebig drehen“ bzw. „Neu Würfeln“ zu beeinflussen versuchen – aber oftmals hilft nicht einmal das. Aber dann gibt es noch immer die Möglichkeit einer Revanche …

    … denn eine Partie dauert nur ca. 30 – 45 Minuten, angenehm kurz um noch ein, zwei weitere Partie oder auch Revanchen anzuhängen - und ich glaube keiner der 2 – 5 Spieler wird dazu nein sagen …
    Das Spiel spielt sich in allen Besetzungen sehr gut und macht jede Menge Spaß, je mehr Spieler desto lustiger und interessanter wird es doch, da man sich bei den Zauberkarten mehr in die Quere kommt und die Auswahl dann doch nicht so groß ist.

    Das Spielmaterial besteht aus handlichen, schön illustrierten Karten, funktionellen Würfeln und Spielertableaus, die etwas dünn ausgefallen sind. Die passen irgendwie nicht zum restlichen Spielmaterial, obwohl dies dem Spiel bzw. dem Spielspaß keinen Abbruch tut.

    Dafür sind die Spielertableaus vom Aufbau her sehr gut ausgefallen und sehr durchdacht. Alle Schritte eines Zuges sind genauestens beschrieben, die Limits sind angegeben und was man tun muss, wenn man eine Zauberkarte erfüllt bzw. wenn man keine Zauberkarte erfüllen konnte oder wollte. Ein Nachlesen in der Spielanleitung wird damit unnotwendig – wobei der Spielablauf aber auch zu einfach und zu leicht zu merken ist.

    Die Spielanleitung selbst besteht aus einem 6-seitigen Heftchen, in dem alles genau und ausführlich erklärt wird. Es gibt genügend Bilder und Beispiele, sodass es keine Fragen oder Unklarheiten geben sollte.

    Uns hat Ciub sehr gut gefallen, und momentan kommt es sowohl zum Auftakt als auch Ausklang unserer Spieleabende immer wieder auf den Tisch. Es macht einfach Spaß, sich immer und immer wieder daran zu machen und die Würfel zu werfen …

    PS: Es gibt zwar eine Spielgeschichte mit Zauberern und magischen Wesen, die ist aber absolut zweitrangig, denn Ciub ist und bleibt ein Würfelspiel, das zwar der Geschichte passend illustriert wurde, dieser Geschichte aber eigentlich gar nicht braucht …

    Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars