Spielbesprechung von Györög Kurt
7 Wonders Duel
Erweiterung
7 Wonders Duel - Pantheon

27.01.2017
von Antoine Bauza & Bruno Cathala
Repos Production
für 2 Spieler
ab 10 Jahren

nur mit 7 Wonders Duel spielbar !!!

„Furchtbar ist ein Gegner, der die Götter ehrt.“
[Aischylos]


Na dann last uns mal die Götter anrufen …

Spielmaterial:
1 Pantheon-Spielplan, 15 Götter-, 1 Tor-, 5 Großtempel- und 2 Weltwunder-Karten, 10 Mythologie-, 3 Opfergaben-, 1 Schlangen- und 3 Fortschritts-Plättchen, 1 Minerva-Spielfigur, 1 Wertungsblock, 1 Spielhilfe-Karte und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Wie im Grundspiel: am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben bzw. während des Spieles die militärische Überlegenheit (Konfliktfigur auf die Hauptstadt des Gegenspielers ziehen) oder die wissenschaftliche Überlegenheit (6 unterschiedliche Forschungssymbole in der eigenen Stadt besitzen) zu erzielen.

Spielablauf:
Die neuen Weltwunder und Fortschritts-Plättchen werden zu denen des Grundspiels hinzugefügt – das Spiel wird wie im Grundspiel vorgegeben vorbereitet und die Karten ausgelegt.

Das 1. Zeitalter:
Die Mythologie-Plättchen werden verdeckt gemischt und 5 verdeckt auf die markierten Karten gelegt und danach aufgedeckt. Der Pantheon-Spielplan wird oberhalb des Spielplans aus dem Grundspiels angelegt – die Götter-Karten nach Mythologien sortiert, gemischt und als verdeckte Stapel bereitgelegt. Die Opfergaben- und das Schlangen-Plättchen, sowie die Minerva-Spielfigur werden ebenfalls bereitgelegt.

Das 2. Zeitalter:
Die Tor-Karte wird nun auf die noch freie Fläche des Pantheons gelegt und die Götter-Karten aufgedeckt.
Die Karten werden wie im Grundspiel angegeben ausgelegt – die 3 Opfer-Plättchen verdeckt gemischt und auf die markierten Karten gelegt und dann aufgedeckt.

Das 3. Zeitalter:
Anstatt der Gilden-Karten aus dem Grundspiel kommen 3 zufällig gewählte Großtempel-Karten zum Einsatz und werden in den Kartenstapel gemischt – der dann wie im Grundspiel vorgegeben ausgelegt wird.

Alle Regeln des Grundspiels bleiben gleich, es kommen aber folgende neue Möglichkeiten dazu:
Verdeckt liegende Karten aufdecken:
Muss ein Spieler ein Karte aufdecken auf der ein Mythologie- oder Opfergaben-Plättchen liegt, so darf er sich dieses Plättchen nehmen und vor sich ablegen und es passiert folgendes:
  • Mythologie-Plättchen: der Spieler nimmt sich sofort die obersten beiden Götter-Karten vom passenden Stapel, wählt eine davon aus, die er verdeckt auf eine freie Ablagefläche des Pantheons legt und legt die andere Karte verdeckt auf den entsprechenden Stapel zurück.
  • Opfergaben-Plättchen: diese Plättchen geben dem Spieler eine einmalige Kostenreduzierung, wenn sie eine Karte des Pantheons aktivieren – das Plättchen wird nach der Nutzung abgelegt.

    Großtempel:
    Besitzt ein Spieler ein Mythologie-Plättchen mit dem Symbol eines der Großtempel, darf er diesen Großtempel kostenlos errichten – das Plättchen wird dabei aber nicht verbraucht. Großtempel können aber auch gegen Bezahlung der Baukosten gebaut werden und bringen je nach Anzahl bei Spielende 5, 12, oder 21 Siegpunkte.

    Eine Karte des Pantheons aktivieren:
    Ab dem 2. Zeitalter gibt es nun auch noch die Möglichkeit (neben Gebäude errichten, Münzen erhalten und Weltwunder bauen), eine Karte des Pantheons zu aktivieren. Dabei geht man wie folgt vor:
  • der Spieler zahlt die neben der Karten für ihn angegebenen Kosten (die Kosten dessen Pfeil auf die eigenen Hauptstadt zeigt) – dabei können Opfergaben-Plättchen eingesetzt werden.
  • der Spieler nimmt die aktivierte Gottheit bzw. die Tor-Karte und führt deren Effekt sofort aus und legt die Karte danach vor sich ab.

    Folgende Götter gibt es:
    Mesopotamische Mythologie:
  • Enki: wird diese Götter-Karte aufgedeckt, kommen sofort 2 der Fortschritts-Plättchen die aus dem Spiel genommen wurden und diese. Wer Enki aktiviert, darf sich eines der beiden Plättchen nehmen – das andere kommt in die Schachtel zurück.
  • Ishtar: bringt dem Spieler dem Spieler das gleiche Forschungssymbol, wie auf dem Fortschritts-Plättchen „Gesetzgebung“)
  • Nisaba: der Spieler darf das Schlangen-Plättchen auf eine grüne Karte des Gegners legen und kopiert damit dieses Fortschrittssymbol für sich.
    Phönizische Mythologie:
  • Astarte: der Spieler legt sofort 7 Münzen aus der Bank auf diese Karte und kann diese ab sofort für sich verwenden – diese Münzen sind aber gegen jeden Verlust geschützt. Bei Spielende bekommt der Spiele je 1 Siegpunkt für jede Münze die noch auf der Karte liegt.
  • Baal: der Spiele darf sofort ein beliebiges braunes oder graues Gebäude vom Gegner stehlen und in seine Stadt legen.
  • Tanit: der Spieler erhält sofort 12 Münzen aus der Bank.
    Griechische Mythologie:
  • Aphrodite: die Karte ist bei Spielende 9 Siegpunkte wert.
  • Hades: der Spieler darf sich eine der bereits abgeworfenen Karten aussuchen und kostenlos in seine Stadt legen.
  • Zeus: der Spieler darf eine beliebige Karte aus der Auslage (inklusive einem etwaigen Plättchen) entfernen und ablegen.
    Ägyptische Mythologie:
  • Anubis: der Spieler entfernt eine Karte mit der ein Weltwunder gebaut wurde und legt diese ab – der betroffene Spieler behält dabei aber alle bereits ausgeführten Effekt dieses Weltwunders. Dieses Weltwunder kann danach erneut gebaut werden und alle Effekt treten dann erneut ein.
  • Isis: der Spieler sucht sich eine Karte aus dem Ablagestapel aus und errichtet damit eines seiner Weltwunder kostenlos.
  • Ra: der Spieler darf sich eine noch nicht gebaute Weltwunder-Karte des Gegners nehmen und zu sich legen.
    Römische Mythologie:
  • Mars: bringt dem Spieler sofort 2 Schilde.
  • Minerva: der Spieler stellt die Minverva-Figur auf ein beliebiges Feld des Militär-Spielplans. Müsste die Konflikt-Figur auf das Feld mit der Minerva-Figur gezogen werden, bleibt diese davor stehen und die Minerva-Figur wird vom Spielplan genommen.
  • Neptun: der Spieler darf 2 beliebige Militär-Plättchen vom Spielplan entfernen – die Effekt eines Plättchens wird dabei ignoriert, der negative Effekt des anderen Plättchen jedoch wird ausgeführt und trifft immer den Gegner.

    Das Tor:
    Das Tor zu aktivieren kostet dem Spiele die doppelten Baukosten. Der Spieler darf dann die oberste Karte von jedem Mythologie-Stapel aufdecken und sich 1 davon auswählen und ohne weitere Kosten aktivieren. Danach werden die anderen Karten wieder verdeckt.

    Spielende:
    Das Spiel endet wie im Grundspiel angegeben sofort, wenn es einem Spieler gelingt die militärische bzw. wissenschaftliche Überlegenheit zu erzielen bzw. nach dem Ablauf des 3. Zeitalters – dann hat der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewonnen, wobei im Spiel mit der Erweiterung noch Siegpunkte durch Großtempel bzw. für Götter-Karten dazukommen können.

    Fazit:
    7 Wonders Duel – Pantheon ist eine Erweiterung zu 7 Wonders Duel, das dieses Spiel um einige neue Möglichkeiten erweitert und bereichert. Dazu gehören in erster Linie die Götter-Karten, die ein ganz neues Element und somit eine neue Aktions-Möglichkeit ins Spiel bringen: man ist nun nicht mehr gezwungen, eine Karte zu nehmen (damit ein Gebäude zu errichten, Münzen zu holen bzw. ein Weltwunder zu bauen), sondern kann – zwar erst ab dem 2. Zeitalter – nun auch stattdessen eine Götter-Karte im Pantheon aktivieren.
    Und da gibt es mächtige bzw. nützliche neue Möglichkeiten, wie z.B. ein Weltwunder abreißen (bei sich oder dem Gegner) und danach erneut errichten (und auch alle Effekte nochmals nutzen), man kann noch nicht gekaufte Weltwunder oder aber auch bereits gebaute braune oder graue Gebäude stehlen, sich Siegpunkte bzw. Münzen holen oder auch nur militärisch bzw. wissenschaftlich weiterentwickeln.
    Hier möchte ich im speziellen auf die Minerva-Figur hinweisen, die die Konflikt-Figur einmalig in ihrer Bewegung stoppt, und so durchaus auch mal über Sieg oder Niederlage mitentscheiden kann.

    Die Götter kommen dabei im 1. Zeitalter durch sogenannte Mythologie-Plättchen ins Spiel (ins Pantheon). Welche Götter das sind, bestimmt hauptsächlich der Spieler, der sich diese Mythologie-Plättchen sichert, indem er die darunter liegenden Karten aufdecken darf. Somit kommt dem „Freimachen“ von Karten nun auch eine zusätzliche Bedeutung zu.
    Im 2. Zeitalter kann man sich dann mit Opfergaben-Plättchen einzudecken versuchen, die einem die Kosten für das Aktivieren der Götter im Pantheon verringern. Auch hier sollte man darauf achten, nicht alle dem Gegenspieler zu überlassen.

    Eine weitere wichtige Karte im Pantheon ist dann die Tor-Karte, die es dem aktivierenden Spieler erlaubt, von jeder Mythologie eine Götter-Karte aufzudecken und eine davon dann – wenn auch zum doppelten Preis – zu aktivieren.

    Außerdem neu und nicht außer Acht zu lassen, sind die Großtempel, die anstatt der Gilden im 3. Zeitalter ins Spiel kommen und gesammelt werden sollen. Je mehr man bei Spielende besitzt, desto wertvoller sind sie und desto mehr Siegpunkte gibt es dafür – auch hier gilt: auf keinem Fall alle seinem Gegenspieler überlassen …

    All diese Funktionen und Möglichkeiten gilt es nun kennen und nutzen zu lernen – und dafür braucht man dann doch einige Partien. Aber die wird man gerne in Kauf nehmen, denn das Spiel hat mit dieser Erweiterung nicht nur an Spieldauer zugenommen (von 30 auf ca. 50 Minuten), sondern auch an Wiederspielreiz, Spannung und Spaß.

    Das Spielmaterial ist wiederum ausgezeichnet und wunderschön ausgefallen und fügt sich dem Hauptspiel einwandfrei hinzu. Die Götter-Karten sind wieder sehr stimmig und eindrucksvoll illustriert – es macht eine Freude diese auf den Tisch und ins Spiel zu bringen.
    Alles ist in einer kleinen Schachtel untergebracht und muss nach dem Spielen auch wieder dort verstaut werden.

    Die Spielanleitung besteht aus einem 16-seitigen Heftchen, indem alles ausführlich und gut strukturiert erklärt und beschrieben wird – wobei der Großteil davon für die Erklärung und Beschreibung des Spielmaterials und der Götter-Karten im Einzelnen verwendet wird.
    Als Hilfestellung für den Einsatz der Mythologie- und Opfergaben-Plättchen gibt es eine Spielhilfe-Karte, in der genau gezeigt wird auf welche Karten in den Zeitaltern die Marker ausgelegt werden. Hier wäre hilfreich und toll gewesen, wenn man auch noch die Kartenverteilung für das 3. Zeitalter aufgedruckt hätte – dann wäre alles an einer Stelle zu finden.

    Fans von 7 Wonders Duel werden dies aber sowieso recht schnell verinnerlicht haben, denn mit dieser Erweiterung wird 7 Wonders Duel sicherlich immer wieder und noch öfters auf den Tisch kommen – bei uns auf jedem Fall …

    Vielen Dank an REPOS PRODUCTION/ASMODEE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars