Spielbesprechung von Györög Kurt
Club der Erfinder
16.06.2017

von Frédéric Henry
Bombyx / Asmodee
für 2 - 5 Spieler
ab 10 Jahren

„Wenn Einstein und Gutenberg gemeinsam die Glühbirne erfinden, wenn Aristoteles auf Edison trifft … dann sind die Spieler Mitglied im Club der Erfinder. In diesem Spiel leitet jeder sein Team aus den klügsten Köpfen einer Epoche und konkurriert mit den anderen um Patente und Erfindungen. Doch für große Ideen und Belohnungen müssen sie auch zusammenarbeiten dabei aber gleichzeitig die besten Preise für sich ergattern. Nur wer seine Erfinder am cleversten einsetzt und ihr Wissen optimal verbessert, kann am Ende in die Geschichte eingehen.“

Mal sehen, wer das größte Erfinder-Team aller Zeit hat …

Spielmaterial:
20 Erfinderkärtchen (die den Namen des Erfinders zeigen, sein Wissen in Physik, Chemie, Mechanik und Mathematik, die Werte seiner Start-Wissensplättchen, sowie sein Aufwertungsziel und der dazugehörigen Siegpunktbelohnung) und 33 Start-Wissensplättchen, 36 Erfindungskarten (mit Namen der Erfindung, notwendigem Wissen, einer Ordnungszahl [0 für Waffen, 1 für Transport, 2 für Kommunikation, 3 für Freizeit, 4 für Zeitmesser und 5 für elektrischen Strom], der Siegpunktbelohnung für das Patentieren und dem Zeitalter der Erfindung auf der Rückseite), 52 Belohnungsplättchen (bestehend aus Siegpunkt-, Aufwertungs-, Auffrischungs-, Geniestreich- und Ordnungszahl-Plättchen und einer „1“ auf der Rückseite), 75 Spielsteine (je 15 in 5 Farben), 1 Beutel, 1 Leonardo-Figur und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler wählt ein Team aus 4 Erfindern (einer Farbe), die er vor sich auf den Tisch legt. Außerdem nimmt er sich die dazu passenden Spielsteine und stattet die Erfinder mit den entsprechenden Start-Wissensplättchen aus.

Die Erfindungen werden nach der Rückseite in 3 Stapel für die Epoche I, II und III sortiert, gut gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Vom Stapel für Epoche I werden 3 Karten mehr aufgedeckt als Spieler teilnehmen und offen ausgelegt – übrig gebliebene Karten kommen in die Schachtel zurück.
Alle Belohnungsplättchen werden in den Beutel gelegt – für jede Erfindung werden 2 Belohnungsplättchen nun aus dem Beutel gezogen und auf die jeweilige Erfindung gelegt, aber so, dass die Vorderseite nicht zu sehen ist und nicht die „1“.

Der Startspieler erhält die Leonardo-Figur, stellt diese vor sich ab und muss in seinem Zug eine der beiden folgenden Aktionen ausführen:
Einen Erfinder ans Werk schicken:
Der Spieler wählt einen seiner aktiven Erfinder aus und platziert maximal so viele seiner Spielsteine auf unbesetzte, passende Felder der gewünschten Erfindung, wie es dem Wissen dieses Erfinders in den verschiedenen Gebieten entspricht – danach wird der Erfinder um auf die Seite gedreht (= inaktiv).
Dabei ist folgendes zu beachten:
  • es muss mindestens 1 Spielstein platziert werden.
  • es müssen alle Spielsteine auf die gleiche Erfindung platziert werden.
  • wenn mehr Spielsteine eingesetzt werden dürften, als Platz auf der Erfindung ist, können die überzähligen nicht anderswo platziert werden.

    Eine Erfindung fertigstellen:
    Eine Erfindung ist fertig, wenn alle Felder alle Felder belegt wurden. Der Spieler, der eine Erfindung fertigstellt, nimmt sich die Leonardo-Figur und stellt diese vor sich auf den Tisch.
    Der Spieler, der die meisten Spielsteine auf der Erfindung hat, darf als Erster eine Belohnung wählen, danach der Spieler mit den zweit- und dann der Spieler mit den drittmeisten. Folgende Belohnungen gibt es:
  • das Patent (= die Erfindungskarte)
  • eines der beiden Belohnungsplättchen, die auf der Erfindung liegen.
    Gibt es hier einen Gleichstand, löst den der Spieler mit der Leonardo-Figur auf bzw. der Spieler, der von der Figur ausgehend, als nächster in der Reihe sitzt.

    Die Erfindungskarte ist bei Spielende die aufgedruckte Anzahl an Siegpunkten wert. Außerdem gibt es für Erfindungen Bonussiegpunkte, wenn mit ihnen eine fortlaufende Reihe mit den Ordnungszahlen gebildet wird – eine Reihe ist so viele Bonussiegpunkte wert, wie die höchste Ordnungszahl in der Reihe angibt.
    Unter den Belohnungsplättchen gibt es auch Siegpunktplättchen, die die aufgedruckte Anzahl an Siegpunkte wert sind. Außerdem gibt es Aufwertungsplättchen, mit denen die einzelnen Erfinder ausgewertet werden können. Wird mit Aufwertungsplättchen ein Erfinder mindestens auf die vorgegebenen Aufwertungsziele aufgewertet, bringt er bei Spielende die angegebenen Siegpunkte zusätzlich. Neben diesen beiden Arten von Plättchen gibt es noch Auffrischungsplättchen, mit denen alle Erfinder wieder aktiviert werden können, Geniestreichplättchen, mit denen 2 zusätzliche Spielsteine gelegt werden dürfen und Ordnungszahlplättchen, die eine fehlende Ordnungszahl beim Sammeln von Reihen ersetzen. Auf allen Rücksteine befindet sich jeweils eine „1“, die für Aufwertungen herangezogen werden kann.

    Alle Erfinder wieder einsatzbereit machen:
    Der Spieler dreht alle seine inaktivierten Erfinder wie in die senkrechte Position – dazu muss mindestens einer seiner Erfinder inaktiv sein.

    Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

    Eine Epoche endet, sobald die vorletzte Erfindung fertiggestellt wurde:
  • die Spielsteine gehen wieder an die Spieler zurück.
  • die letzte Erfindung wird abgelegt.
  • es wird keine Belohnung vergeben.

    Danach kann die nächste Epoche beginnen, indem wieder 3 Erfindungen mehr aufgedeckt werden als Spieler teilnehmen und Belohnungsplättchen bestückt werden.

    Spielende:
    Das Spiel endet nach der 3. Epoche – alle Spieler zählen ihre erzielten Siegpunkte zusammen:
  • Siegpunkte für Erfindungen.
  • Bonus-Siegpunkte für gesammelte Reihen.
  • Siegpunkte für Siegpunktplättchen.
  • Bonus-Siegpunkte für aufgewertet Erfinder.
    Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen – bei einem Gleichstand der Spieler, der mehr Erfindungen vor sich liegen hat. Bei einem erneuten Gleichstand gibt es mehrere Gewinner.

    Fazit:
    Club der Erfinder ist ein kleines, aber feines Sammel- und Mehrheitenspiel für die ganze Familie.
    Im Spiel geht es darum, sich beim Entdecken von Erfindungen – wenn möglich – mehrheitlich zu beteiligen, um darüber entweder an die Erfindung selbst bzw. an Belohnungsplättchen zu kommen. Dabei sollte man immer beachten, dass nur die ersten 3 Beteiligten auch eine Belohnung bekommen und Auswahl in der Reihenfolge der Mehrheit bei der Erfindung erfolgt.

    Erfindungen sind dabei natürlich sehr gut, da sie einerseits selbst schon Siegpunkte bringen, andererseits über die Bildung von Reihen auch noch zusätzliche Siegpunkte einbringen können.
    Die Belohnungsplättchen sollte man aber auch nicht ganz außer Acht lassen, da diese für die Aufwertung der Erfinder benötigt werden, die dann wiederum zusätzliche Siegpunkte einbringen. Außerdem gibt es Belohnungsplättchen, die selbst Siegpunkte sind bzw. einen netten Nebeneffekt auslösen können.
    Dies gut aufeinander abzustimmen macht den Reiz dieses Spieles aus …

    Die Spielanleitung besteht aus einem 12-seitigen Heftchen, das aber sehr großzügig gestaltet ist und sehr ausführlich und übersichtlich alles erklärt. Bilder und Beispiele runden das Bild ab, sodass es eigentlich keine Fragen oder Unklarheiten geben sollte.

    Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler ausgelegt und funktioniert auch in allen Besetzungen recht gut. Natürlich macht es in größeren Runden mehr Spaß und ist auch spannender, wenn nicht mehr sicher gegeben ist, dass man auch eine Belohnung für die Beteiligung an einer Erfindung erhält. Bei bis zu 3 Spielern ist ja eine Belohnung garantiert …
    Die Spieldauer ist mit ca. 40 Minuten angegeben, diese sollte auch grundsätzlich eingehalten werden können.

    Das Spielmaterial besteht aus richtig dicken Papptafeln für die Erfinder, in denen die Aufwertungsplättchen richtig „eingelassen“ werden können, sowie funktionellen und nett illustrierten Erfindungskarten. Auch die Plättchen selbst sind handlich und funktionell …
    Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht und leicht überall hin mitgenommen werden.

    Uns hat Club der Erfinder recht gut gefallen, vor allem in größerer Besetzung und wird sicherlich auch immer wieder mal auf den Tisch kommen – ausprobieren!!!

    Vielen Dank an BOMBYX/ASMODEE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars