Spielbesprechung von Györög Kurt
Tembo
19.05.2017

von Andreas Spies
Nürnberger-Spielkarten-Verlag
für 2 – 4 Spieler
ab 8 Jahren

„Es ist eines der eindrucksvollsten Naturschauspiele der Erde. Jedes Jahr überqueren Millionen Gnus, Zebras und Antilopen den Mara-Fluss in Afrika. Wasser bedeutet Leben, birgt aber auch Gefahren. Überall lauern Krokodile und Löwen. Zum Glück gibt es die Tembos (Elefanten), denn die helfen den Tieren sicher ans andere Ufer.“

Löwe, Zebra, Elefant – wildes, weites, schönes Land!

Spielmaterial:
42 Huftiere (je 14x Gnu, Zebra und Antilope), 7 Elefanten, 3 Löwen, 1 Super- und 6 normale Krokodile, 40 Markierungssteine (je 10x rot, orange, schwarz und blau) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte gesammelt zu haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler erhält die 10 Markierungssteine einer Farbe.
Alle Karten werden verdeckt gut gemischt – an jeden Spieler werden 5 Karten ausgeteilt, die dieser auf die Hand nimmt. Dabei ist zu achten, dass niemand einen Löwen auf der Hand haben darf, es muss dafür Ersatz gezogen werden – die Löwen werden wieder unter die anderen Karten gemischt.
Nun werden die obersten 5 Karten genommen und verdeckt nebeneinander in die Tischmitte gelegt – das sind die 5 Flussstellen – die restlichen Karten bilden einen Nachziehstapel.

Wer an der Reihe ist, muss eine der beiden folgenden Aktionen ausführen:
A – ein Huftier ausspielen:
Der Spieler wählt ein Huftier aus seiner Hand und legt dieses an einer der 5 Flussstellen an – abgelegt Huftiere werden sofort mit einem Markierungsstein des Spielers gekennzeichnet, indem der Markierungsstein auf die Ordnungszahl oben links der Karte gelegt wird.

Liegt an der Flussstelle noch kein anderes Huftier aus, kann jedes Tier mit beliebiger Ordnungszahl angelegt werden.
Liegen an der Flussstelle bereits ein oder mehrere Huftiere, muss die Ordnungszahl des Tieres höher sein, als die Ordnungszahl des zuletzt ausgelegten Tieres.

Hat ein Spieler 2 Huftiere auf der Hand, deren Ordnungszahlen direkt aufeinanderfolgend sind bzw. nur genau eine Zahl Abstand haben, darf er beide Tiere auf einmal – an eine Flussstelle – ablegen.

B – genau einen Elefanten oder ein Krokodil ausspielen:
Ein Krokodil oder ein Elefant kann immer nur auf eine Flussstelle angewendet werden – die Karte wird danach verdeckt abgelegt, nachdem folgende Aktionen ausgeführt wurden:
  • ein Elefant bringt alle Huftiere der betreffenden Flussstelle auf die andere Seite – es müssen jedoch mindestens 3 Huftiere anliegen. Jeder Spieler legt seine betroffenen Huftiere verdeckt vor sich auf den Tisch – die oben mittig auf der Karte angegebenen Siegpunkte sind somit sicher.
  • das Super-Krokodil frisst alle Huftiere der betroffenen Flussstelle – die Karten werden verdeckt beiseitegelegt. Ein Krokodil darf nie auf eine leere Flussstelle angewendet werden.
  • ein normales Krokodil frisst entweder das erste Tier (das Tier mit der niedrigsten Ordnungszahl) oder alle Huftiere einer Sorte an der betroffenen Flussstelle. Ein Krokodil darf nie auf eine leere Flussstelle angewendet werden.


    Der Spieler zieht so viele Karten nach, bis er wieder 5 Karten auf der Hand hat.
    Wird dabei ein Löwe nachgezogen, muss folgendes sofort gemacht werden:
  • der Löwe muss auf eine Flussstelle gespielt werden, an der mindestens 1 Huftier angelegt wurde – nur wenn dies nicht der Fall ist, wird der Löwe auf eine leere Flussstelle gespielt.
  • der Löwe frisst all Huftiere der betroffenen Huftiere dieser Flussstelle – wurde er an eine leere Flussstelle gelegt, ist diese Flussstelle nun unpassierbar (es können keine Tiere mehr angelegt werden).

    Für die Löwenkarte wird Ersatz gezogen – danach ist der nächste Spieler ist an der Reihe.

    Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, wird einfach ohne Karten nachzuziehen weitergespielt.
    Kann ein Spieler keine Karte mehr regelkonform ausspielen, endet der Durchgang sofort – die Spieler zählen nun die Siegpunkte ihrer Tiere zusammen, die über eine Flussstelle gebracht wurden und notieren dies.

    Danach wird ein 2. Durchgang gespielt.

    Spielende:
    Das Spiel endet am Ende des 2. Durchganges – die Spieler zählen wieder die Siegpunkte ihrer Tiere zusammen und addieren dieses Ergebnis zum Ergebnis des 1. Durchganges – der der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

    Fazit:
    Tembo ist ein nettes, feines und interessantes Kartenanlege- und sammelspiel für die ganze Familie.
    Im Spiel geht es darum, seine Karten geschickt an die Flussstellen anzulegen und mittels der Elefanten auf die andere Seite zu bringen. Dabei kann man versuchen, möglichst viele eigenen Tiere an einer Flussstelle zu versammeln und mit Hilfe eines Elefanten, denn man schon auf der Hand hat, auf die andere Seite zu bringen – oder man versucht an Flussstellen, an denen andere Spieler schon mehrere Tiere auslegen hat, den Elefanten, den diese dann (hoffentlich) ausspielen, mit zu nutzen.

    Die Gefahr dabei ist immer, dass ein Krokodil die Idylle stört und alle, einige oder (mehr oder weniger) gezielte Huftiere „auffrisst“. Auch ein plötzlich auftauchender Löwe kann hier einiges aufwirbeln und „aus der Bahn“ bringen – hier sollte man möglichst vorausschauend (sofern möglich) spielen bzw. durchaus mitzählen wie viele Krokodile bzw. Löwen bereits aufgetaucht sind, auch wenn durch die 5 Flussstellen nicht alle Karten bekannt sind. Ein Elefant auf der Hand kann nie falsch sein …

    Natürlich spielt bei solchen Spielen das Kartenglück eine (mehr oder weniger) große Rolle, aber mit den richtigen Karten auf der Hand und etwas taktischem Spiel, lassen sich doch einige Punkte an „rettende Ufer „ bringen. Versuche ich möglichst verschiedene Tiere an eine Flussstelle zu spielen, oder doch lieber mehrer gleiche? Behalte ich Karten auf der Hand, in der Hoffnung eine fortlaufenden Ordnungszahl noch dazu zu bekommen, oder spiele ich meinen Elefanten doch schon jetzt aus, auch wenn es dafür nur weniger Punkte, aber dafür sicher Punkte gibt?

    Es lässt sich doch einiges planen und taktisch unterbringen – und wenn es doch mal nicht so funktioniert, kann man ja eine Revanche oder weitere Partie verlangen, die einem gerne gewährt werden wird.

    Die Anleitung besteht aus einem doppelseitigen Faltblatt, auf dem alles gut und ausführlich erklärt wird. Bilder und Beispiele runden das Bild ab – Fragen oder Unklarheiten sollten keine aufkommen, das Spiel spielt sich aber auch einleuchtend und einfach.

    Das Spielmaterial besteht aus schön illustrierten und funktionellen Karten und hölzernen Markierungssteinen, alles ist in einer kleinen Schachtel untergebracht und kann leicht und einfach überall hin mitgenommen werden.
    Auch ist der Platzbedarf für das Spiel nicht all zu groß, sodass fast überall gespielt werden kann..

    Das Spiel ist für 2 bis 4 Personen ausgelegt, dieser werden in den 20 Minuten Spielzeit in allen Besetzungen recht gut unterhalten. Diese Spieldauer ist auch genau richtig für dieses Art von Spiel, sodass man gerne eine Revanche anhängen wird.

    Uns hat das Spiel sehr gut gefallen, vor allem als Auftakt oder zum Ausklang eines Spieleabends bringen wird es immer wieder gerne auf den Tisch. Mehr kann man von so einem Spiel nicht verlangen, deshalb unbedingt ausprobieren …

    Vielen Dank an den NÜRNBERGER-SPIELKARTEN-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars