30.06.2017 von Bruno Cathala & Marc Paquien Days of Wonder für 2 - 4 Spieler ab 13 Jahren |
„Königin Himiko hat die Baumeister ihres Königreichs mit der prestigeträchtigen Aufgabe betraut, die Hauptstadt von Yamataï zu errichten und sie zum Juwel des Inselstaates zu machen. Als einer von ihnen ist es deine Aufgabe, die prächtigste Stadt von allen zu errichten. Setze die Baumaterialien der umherfahrenden Schiffe geschickt ein und übertriff so deine Konkurrenten. Denk strategisch, wirb Spezialisten an und verdiene dir Königin Himikos Anerkennung. Denn am Ende kann nur einer als der größte Baumeister von Yamataï in die Geschichte eingehen!“ Yamati – mal sehen, wer der besten Baumeister unter uns ist … Spielmaterial: 1 Spielplan, 4 Spielertableaus, 34 Standardgebäude (10x in blau, 10x in orange, 8x in violett und 6x in grau), 7 Gebirgsplättchen, 6 Zugfolge-Meeples, 34 Kulturplättchen (je 5x in orange, grün, violett, blau und beige und 4x „leer“, sowie je 1 Plättchen jeder Art mit schwarzer Umrandung = Gebirgskultplättchen), 8 Plättchen „Heiliger Boden“, 80 Holzschiffe (72x in grün, 19x in braun, 16x in schwarz, 13x in rot und 10x in gelb), 10 Flottenplättchen, 73 Münzen (23x „1“, 32x „2“ und 18x „10“), 24 Prestigeplättchen, 28 Gebäudeplättchen (21x Standard- und 7 Prestigegebäude [3x Torii und 4x Palast]), 18 Spezialistenplättchen und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Prestigepunkte gesammelt zu haben. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte – die Spezialistenplättchen werden gut gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Die obersten 5 werden davon aufgedeckt und auf die passenden Felder am Spielplan ausgelegt. Nun werden die Gebäudeplättchen gemischt und ebenfalls als Nachziehstapel bereitgelegt – auch hier werden die obersten 5 Plättchen aufgedeckt und ausgelegt. Die Flottenplättchen werden gemischt und auf die entsprechenden Felder am Spielplan gelegt, wobei die „vordersten“ 5 aufgedeckt ausgelegt werden. Alle Kulturplättchen werden verdeckt gut gemischt und verdeckt auf die Inseln am Spielplan verteilt – und danach aufgedeckt. Unter jedes Kulturplättchen mit schwarzem Rand wird ein Gebirgsplättchen gelegt, alle „leeren“ Plättchen werden vom Spielplan genommen. Jeder Spieler bekommt den Meeple in seiner Farbe, Münzen im Wert von 10, ein Spielertableau und Standartgebäude ins seiner Farbe, bei 4/3/2 Spielern 6/8 (grau spielt nicht mit)/10 (grau und violett spielt nicht mit) Gebäude. Die Meeples werden in beliebiger Reihenfolge auf die Zugfolgeleiste am Spielplan gelegt – und geben die Spielerreihenfolge vor. (Im Spiel zu zweit spielt jeder Spieler mit 2 Meeples.) Nun werden noch die Holzschiffe nach Farben sortiert und mit den restlichen Spielmaterialien bereitgelegt. Eine Partie läuft über mehrere Runden, die in Zugreihenfolge gespielt werden. Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus: 1. Ein Flottenplättchen nehmen: (muss) Der Spieler wählt eines der offen ausliegenden Flottenplättchen und zusammen mit seinem Meeple vor sich auslegen. Der Spieler erhält sofort die auf dem Plättchen angegebenen Schiffe und die Möglichkeit, den besonderen Effekt des Flottenplättchen in seinem Zug auszuführen. Folgende Flotten sind im Spiel:
Der Spieler darf genau 1 Schiff kaufen bzw. verkaufen, die Kosten sind am Spielertableau angegeben – grundsätzlich können „goldene“ Schiffe nicht ge- bzw. verkauft werden. 3a. Schiffe einsetzen: (kann) Der Spieler darf alle seine Schiffe (die er besitzt) nun am Spielplan einsetzen, dabei ist folgendes zu beachten:
Wenn der Spieler Schiffe eingesetzt hat, muss er nun …
Für jedes eingesetzte Schiff muss sich der Spieler ein benachbartes (Gebirgs)Kulturplättchen. Gebäude bauen: Der Spieler wählt eines der offen ausliegenden Gebäudeplättchen, welches er auf einer leeren Insel bauen muss, die zumindest an eines seiner zuvor gebauten Schiffe benachbart ist. Das Plättchen zeigt, welche Schiffe zu dieser Insel benachbart sein müssen (dabei ist es egal, wer die Schiffe eingesetzt hat) – diese Schiffe werden nach dem Bauen nicht entfernt. Sind die Bedingungen erfüllt, nimmt sich der Spieler das Gebäudeplättchen und legt es vor sich ab – er erhält die darauf angegebenen Prestigepunkte bei Spielende. Abschließend stellt der Spieler noch das angegebene Gebäude auf die Insel (Standardgebäude aus seinem Vorrat bzw. Torii oder Palast aus dem allgemeinen Vorrat). Standardgebäude bringen dem Spieler dabei noch folgende Boni:
Der Spieler kann eines seiner übrig gebliebenen Schiffe in seinen „Hafen“ am Spielertableau zwischenlagern, weitere Schiffe kommen neben das Tableau und können nicht mehr verwendet werden (sind aus dem Spiel) – für je 2 dieser Schiffe muss der Spieler bei Spielende 1 Prestigepunkt abgeben. 5. Einen Spezialisten anwerben: (kann) Der Spieler kann entweder für 2 gleiche oder 3 verschiedene Kulturplättchen einen am Spielplan ausliegenden Spezialisten anwerben – sollten auf diesem Münzen liegen, erhält der Spieler diese zusätzlich. Die eingesetzten Kulturplättchen kommen aus dem Spiel. Spezialisten bringen dem Spieler bis Spielende besondere Effekte – folgende Spezialisten sind im Spiel:
Spielende: Das Spiel endet nach der Runde, in der ein Spieler sein letztes Standardgebäude gebaut hat, oder sofort, wenn am Ende einer Runde nicht mehr von allen 5 Schiffsfarben Schiffe vorhanden sind bzw. nicht mehr genügend Spezialisten bzw. Gebäudeplättchen zum Nachlegen vorhanden sind. Es werden nun die Prestigepunkt der Spieler ermittelt:
Fazit: Yamatai ist ein sehr interessantes, wenn auch etwas abstraktes Lauf-, Positions-, Sammel- und Aufbauspiel für versiertere Familien-, aber auch Vielspieler. Im Spiel geht es dann darum, durch die geschickte Wahl von Flottenplättchen, Schiffe bzw. Sondereffekt zu sammeln. Dabei ist mit der „Flottenzahl“ immer auch die Wahl der Spielerreihenfolge verbunden – desto höher die Zahl, desto mächtiger die Flotte, jedoch umso später ist man in der nächsten Runde an der Reihe. Hier ist vorausschauendes Spiele doch notwendig … Mit den Schiffen, die man dann am Spielplan verbaut, erhält man einerseits Kulturplättchen, die man zum Erwerb von Spezialisten braucht, die wiederum Sondereffekte bringen – andererseits werden aber auch damit die Inseln „leer“ gemacht, um auf ihnen bauen zu können. Beim Bauen ist wiederum darauf zu achten, entweder an Prestigegebäude oder auf Gebirgen zu bauen bzw. in „eigener“ Gruppe zu bauen, um dadurch zusätzliche Prestigeplättchen bzw. auch Geld zu erhalten. An Geld kommt man dann auch, wenn man Spezialisten erwirbt, die schon längere Zeit nicht erworben wurden … Geld braucht man, um sich eventuell passende Schiffe kaufen bzw. nicht passende verkaufen zu können – je 5 Geld bringen bei Spielende 1 Prestigepunkt. All diese Möglichkeiten aufeinander abzustimmen und optimal einzusetzen macht den Spaß und die Spannung in diesem Spiel aus. Vorausschauendes Spielen und vor allem den Nutzen von Spezialeffekten erkennen und nutzen (von Flotten- bzw. Spezialisten) kann in diesem Spiel sehr hilfreich sein. Natürlich spielt das Glück auch ein wenig mit, denn die Spezialisten kommen immer nur zufällig ins Spiel und nicht jeder muss auch ins Spiel kommen, aber bei den Schiffen weiß man genau, welche immer wieder auftauchen und welche man verwenden möchte … Bei den Spezialisten gibt es dann doch auch ganz mächtige, die dann weniger Prestigepunkte aber tolle Effekte bringe – hier hat man dann oft das Gefühl, das der Spieler, der diesen Spezialisten erwirbt, irgendwie im Vorteil ist … trotzdem war das Ergebnis bei uns doch immer recht ausgeglichen. Das Spielmaterial von Yamatai ist wieder mal einfach nur fantastisch – wie bei Days of Wonder schon üblich. Gespart wurde aber doch, da je nach Spieleranzahl nur mit bestimmten Farben gespielt werden kann, da die Stückzahl wirklich an die Spieleranzahl angepasst wurde – das ist aber jammern auch „ganz hohem Niveau“ … Die Spielfiguren sind aus Holz, wobei die Torii und Paläste fast zu groß ausgefallen sind – die Plättchen sind handlich und funktionell, es macht jede Menge Spaß damit zu spielen … Alles ist in einer großen Schachtel untergebracht, wobei es ein Tiefenziehteil gibt, in dem jedes Spielteil seinen Platz finden und gut einsortiert werden kann – vorbildlich! Die Anleitung besteht aus 8 Seiten, wobei auf 2½ davon nur das Spielmaterial, die Geschichte und der Spielaufbau erklärt werden. Das Spiel selbst wird auch knapp 4 Seiten erklärt, und zwar ausführlich und übersichtlich, mit vielen Bildern und Beispielen, sodass es keine Fragen oder Unklarheiten geben sollte. Die restlichen 1½ Seiten sind für die Erklärung der Flotten-Plättchen und der Spezialisten reserviert. Das Spiel dauert ca. 60 bis 90 Minuten, für die erste Partie inklusive Erklärungen sollte man aber etwas mehr Zeit einplanen. Yamatai ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut, wobei es mit mehr Spielern mehr Spaß macht, weil einfach mehr los ist und passiert … Uns hat Yamatai sehr gut gefallen und wird auch immer wieder gerne auf den Tisch gebracht. Daran wird sich so schnell nichts ändern, denn vieles gibt es noch zu erkunden bzw. auszuprobieren … und wir werden Himiko noch öfters beweisen müssen, wer der beste Baumeistern ist ;)) Vielen Dank an ASMODEE / DAYS OF WONDER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |