Spielbesprechung von Györög Kurt
Cafe Fatal
04.05.2018

von Brett J. Gilbert und Trevor Benjamin
ZOCH-Verlag
für 2 - 5 Spieler
ab 8 Jahren

„Mathilde mag’s rund. In ihrem Café Fatal zaubert sie keine halben Sachen auf die Tische, sondern Käse, Pizza und Torten aller erster Sahne. Und die größte Attraktion: Beim Gamble Light Dinner darf der beste Würfler auf Kosten des Hauses speisen. Da ist es kein Wunder, wenn die besten Tische heiß begehrt sind – und die Würfel entscheiden, wer dort schlemmen darf.“

Cafe Fatal – ein spielerischer Gaumenschmaus für Feinschmecker …

Spielmaterial:
13 Tischplatten (mit Würfelsymbolen), 60 Häppchen (30 Käseecken, 20 Pizzaecken und 10 Tortenstücke), 1 Säckchen, 30 Würfel (in 5 Farben) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben.

Spielablauf:
Je nach Spieleranzahl wird eine vorgegebene Anzahl an Tischplatten in vorgegebener Formation in die Tischmitte gelegt, ohne die Symbole darauf zu beachten.
Die 60 Häppchen kommen in den Säckchen – und jeder Spieler erhält die 6 Würfel (s)einer Farbe.

Das Spiel geht über mehrere Runden, die wie folgt ablaufen:
1. Vorbereitung einer Spielrunde:
Für jeden Tisch wird ein Häppchen aus dem Säckchen gezogen und dort abgelegt – egal ob dort schon Häppchen (aus vorhergehenden Runden) liegen oder nicht.
Dann wird mit 2 Würfeln gewürfelt und auf die beiden Tische, die die entsprechenden Würfelsymbole zeigen, noch jeweils zusätzlich ein Häppchen gezogen und abgelegt.

2. Würfeln und Ablegen:
Wer an der Reihe ist, würfelt einmal alle seine Würfel (die sich noch nicht auf Tischen befinden) und wählt aus diesen alle Würfel einer Augenzahl aus, die er dann auf einem Tisch ablegt.
Dabei ist folgendes zu beachten:
  • beim ersten Wurf darf der Spieler sich einen beliebigen Tisch aussuchen.
  • bei allen weiteren Würfen müssen die Würfel auf einen Tisch gelegt werden, der benachbart zu einem Tisch mit bereits ausgelegten Würfeln des Spielers liegt, bzw. auf einen Tisch, auf dem der Spieler bereits Würfel liegen hat.
  • auf keinem Tisch dürfen verschiedene Augenzahlen des Spielers liegen.
  • auf jedem Tisch dürfen nur Augenzahlen des Spielers liegen, die nicht bereits auf einem anderen Tisch liegen.
  • auf jedem Tisch darf sich die Augenzahl des Spielers von der Augenzahl anderer Spieler unterscheiden.

D.h. würfelt der Spieler eine Augenzahl, die er bereits ausliegen hat, muss er die Würfel auf diesem Tisch dazulegen – würfelt er eine Augenzahl, die er noch nicht ausliegen hat, müssen diese auf einen (neuen) Tisch gelegt werden, der waagrecht oder senkrecht an einen Tisch angrenzt, auf dem dieser Spieler bereits Würfel liegen hat.

3. Häppchen verteilen:
Wenn alle Würfel (aller Spieler) ausgelegt wurden, werden die Häppchen auf den Tischen mit Würfeln verteilt:
  • der Spieler mit den meisten Würfeln auf einem Tisch erhält alle Häppchen von diesem Tisch.
  • bei einem Gleichstand bekommt die Häppchen der Spieler, der die höhere Augenzahl ausliegen hat.
  • bei einem Gleichstand bei Anzahl und Augenzahl der Würfel, werden die Häppchen nicht vergeben und bleiben liegen.
  • Häppchen auf Tischen ohne Würfel bleiben ebenfalls liegen.

Häppchen, die ein Spieler erhält, legt er vor sich auf dem Tisch ab, 1 Käseeck zählt 1 Punkt, 1 Pizzaeck 2 Punkte und 1 Tortenstück 5 Punkte – für ein vollständiges Käserad, eine komplette Pizza bzw. eine ganze Torte gibt es die doppelte Punktezahl.

4. Spielrunde abschließen:
Die Spieler nehmen ihre Würfel wieder zurück – und die nächste Runde kann beginnen.

Spielende:
Das Spiel endet, wenn ein Spieler 40 Punkte gesammelt hat oder die Häppchen im Säckchen nicht mehr ausreichen, um alle Tisch zu bestücken.
Wer die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt – bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr einzelne Häppchen besitzt, ansonsten gibt es mehrere Gewinner.

Fazit:
Cafe Fatal ist ein nettes Würfelpositionier- und Sammelspiel für die ganze Familie, indem es darum geht, seine Würfel (wenn möglich) so geschickt auf Tische mit begehrten Häppchen zu legen, um diese einzusammeln und damit möglichst viele Punkte zu sammeln.
Dazu braucht man einerseits Glück beim Würfeln (möglichst hohe Zahlen) und gleichzeitig auch (wenn möglich) gestreut zu würfeln – denn nur Würfel einer Zahl bedeuten, dass man zwar sicher einen Tisch für sich reservieren kann, aber gleichzeitig auch, dass es eben nur ein Tisch sein wird. Zu sehr gestreut wiederum bedeutet, auf vielen Tischen vertreten zu sein, aber höchstwahrscheinlich immer das Nachsehen zu haben und deshalb auch keine Häppchen abgreifen zu können. Ein „gesundes Mittelmaß“ wäre toll (wenn möglich) …

Andererseits sollten die Häppchen aber auch passend auf den Tischen ausliegen – einerseits eben die „richtigen“ Häppchen, andererseits aber auch so, dass man sie auch erreicht (da man ja Würfel nur immer angrenzend an eigene bereits „belegte“ Tische platzieren darf).

Und dann sind da noch die verschiedenen Wertigkeiten der einzelnen Häppchen, die wiederum davon abhängig sind, wie viele dieser Häppchen im Spiel sind: umso wertvoller, desto weniger gibt es …
Hier kann es durchaus sinnvoll sein, nicht unbedingt sich um die „Torte“ zu streiten, sondern sich doch vielleicht mit einem Käse- bzw. Pizzaeck zufrieden zu geben, denn die 10 bzw. 20 Zusatzpunkte für ein vollständiges Käserad bzw. eine komplette Pizza sind nicht außer Acht zu lassen …

All dies Gegebenheiten und Möglichkeiten untereinander abzuwägen macht den Reiz und Spaß dieses Spieles aus – und der ist durchaus gegeben, auch wenn doch viel dem Zufall bzw. Glück zuzuschreiben ist, einiges ist doch plan- und vorausschaubar …
Mit einer Spieldauer von ca. 20 – 30 Minuten (eher 20) für eine Partie, kann man immer noch eine Revanche verlangen und den Mitspielern zeigen, dass man eigentlich doch wesentlich besser spielt ;)

Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler ausgelegt (auch wenn in der Anleitung ganz oben fälschlich 3 – 5 angegeben wird), und funktioniert in allen Besetzungen. Spaß und Freude kommt aber mehr auf, je mehr Spieler mitspielen.

Die Anleitung besteht aus seinem 16-seitigen (kleinen) Heftchen, je 4 Seiten gibt es dann in deutsch, englisch, französisch und italienisch – die dafür aber ausführlich und mit Bildern und Beispielen versehen. Fragen bzw. Unklarheiten hat es bei uns keine gegeben, der Ablauf ist aber auch zu einfach und logisch …

Das Spielmaterial besteht aus funktionellen und nett illustrierten Papp-Plättchen, einem Stoffbeutel und Würfel, alles ist in einer kleinen Schachtel untergebracht und kann somit einfach und leicht überall hin mitgenommen werden.

Uns hat Cafe Fatal recht gut gefallen und wird für ein schnelles Spiel für zwischendurch gerne auf den Tisch gebracht. Auch als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends kann man es empfehlen – auch wenn der namensgebende „Cafe“ nirgends zu finden (bzw. sehen) ist …

Vielen Dank an den ZOCH-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars