04.05.2018 von Hinata Origuchi iello für 2 – 4 Spieler ab 8 Jahren |
„Kennt ihr die Legende des Kirschbaums, der nur alle zehn Jahre blüht? Sie handelt davon, dass der Kirschbaum sich nur einmal pro Jahrzehnt in den ersten Frühlingstagen in wundervolle Blüten hüllt. Tausende Knospen entsprießen seinen Ästen und recken sich anmutig gen Himmel, bevor sie zu fantastischen Blütenkelchen unschätzbarer Güte werden. Sobald die Blüten des Kirschbaums sanft zu Boden schweben, eilst du herbei, um sie vor dem Verwelken einzusammeln: Wer die meisten Blüten sammeln kann, dem wird der Kirschbaum einen Wunsch erfüllen. Doch bist du zu gierig, wird dich der Kirschbaum als unwürdig betrachten und deine Träume werden wie Blütenblätter im Wind verwehen …“ The Legend of the Cherry Tree – die Legende vom Kirschblütenbaum … Spielmaterial: 4 Sichtschirme, 1 Beutel, 3 Meister-Karten, 96 Blüten-Steine (je 18x in rosa, gelb, hellblau, dunkelblau und weiß, sowie 6x in schwarz) und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben. Spielablauf: Je nach Spieleranzahl kommen eine bestimmte Anzahl der Blüten in den Beutel – dieser geht dann an den Startspieler. Die 3 Meister-Karten werden entweder mit der blauen Seiten (Einsteiger-Spiel) oder mit der rosa Seite (Experten-Spiel) nach oben in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler erhält 1 Sichtschirm, denn er vor sich aufstellt. Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus: 1. Blüten sammeln: Der Spieler darf bis zu 3x in den Beutel greifen und Blüten aus diesen ziehen. Er muss dabei mindestens 1 Blüte aus dem Beutel ziehen, darf aber auf keinen Fall mehr als 8 Blüten aus dem Beutel ziehen. Nach jedem Mal ziehen, darf der Spieler frei entscheiden, ob er weitermachen oder aufhören möchte. Zieht der Spieler aus Versehen mehr als 8 Blüten aus dem Beutel, endet damit sein Zug sofort – alle Blüten kommen zurück in den Beutel und der nächste Spieler ist an der Reihe. Nach jedem Mal ziehen, überprüft der Spieler auch noch, ob er erfolgreich beim Sammeln war, oder ob sein Versuch fehlgeschlagen ist. Die Sammlung ist fehlgeschlagen, wenn der Spieler 3 Blüten derselben Farbe bzw. 5 Blüten in unterschiedlichen Farben gezogen hat. Ist die Sammlung fehlgeschlagen, darf der Spieler in diesem Zug keine weiteren Blüten mehr sammeln. ACHTUNG: Die schwarzen Blüten gelten als Joker und nehmen immer sofort die Farbe an, die die Sammlung des Spielers (wenn möglich) fehlschlagen lässt. 2. Blüten auslegen:
Blüten vor dem Sichtschirm werden nach Farben sortiert gesammelt, wobei schwarze Blüten als Joker gelten und bei Spielende einer beliebigen Farbe zugeordnet werden dürfen. Blüten hinter dem Sichtschirm werden als „warme Farben“ (rosa & gelb) bzw. „kalte Farben“ (hell- und dunkelblau) gesammelt, wobei schwarze und weiße Blüten als Joker gelten und bei Spielende einer beliebigen Gruppe zugeordnet werden dürfen. Nachdem die Blüten „ausgelegt“ wurden, wird der Beutel an den nächsten Spieler weitergegeben – der wiederum eine neu Runde beginnt. Spielende: Das Spiel endet, nachdem alle Blüten aus dem Beutel gezogen und ausgelegt wurden. Nun kommt es noch zur Schlusswertung:
Fazit: The Legend of the Cherry Tree ist ein nettes und unterhaltsames Sammel-, Ärger- und Mehrheitenspiel mit “Push your Luck”-Charakter für die ganze Familie. Im Spiel geht das darum, Blüten aus einem Beutel zu ziehen und dabei bestimmte Vorgaben nicht zu verletzen: es dürfen keine 3 gleiche bzw. 5 unterschiedliche Blüten(farben) gezogen werden. Einerseits möchte man jedes Mal die maximale Anzahl von 8 Blüten ziehen, muss sich aber doch immer wieder an den bereits gezogen Blüten orientieren. Habe ich bereits 2 gleiche Farben ausliegen, ist es oft besser aufzuhören und die bereits gezogenen Blüten einzukassieren, andererseits führt ein „Fehlschlag“ ja auch nur dazu, dass ich nicht weiter ziehen darf, was wiederum zur Überlegung führt: wenn ich erst ein paar Blüten ausliegen haben, kann es wiederum durchaus sinnvoll sein weiterzuziehen, dann habe ich trotzdem mehr Blüten gesammelt (sofern es nicht mehr als 8 sind – aber das sollte nun doch nicht passieren) … Andererseits sind da aber noch die Meister-Karten, die ich nur nutzen kann bzw. darf, wenn ich keinen „Fehlschlag“ provoziert haben – und die bringen aber doch einige interessante Möglichkeiten ins Spiel. Gutes Abwägen der Vor- und Nachteile ist somit gefragt – und auch immer ein Blick auf die Mitspieler, was diese Sammeln und vor allem hinter ihre Sichtschirme legen, denn bei der Schlusswertung werden immerhin 34 Siegpunkte an die „besten Sammler“ vergeben, was durchaus spielentscheidend sein kann. All dies aufeinander abzustimmen und abzuwägen macht den Reiz dieses Spieles aus … und sollte es mal nicht so laufen, wie man es sich vorgestellt hat: bei einer Spieldauer von ca. 20 Minuten kann man getrost eine Revanche verlangen, die einem auch gewährt werden wird. Natürlich spielt bei dieser Art von Spiel das Glück beim Ziehen eine Rolle, aber man kann doch einiges beeinflussen und beachten, vor allem wenn man mal eine Kombination zum Nutzen einer Meister-Karte gezogen hat, sollte man aufhören – die Boni dieser Karten sind meist nützlicher als 1 bzw. 2 zusätzliche Blüten … Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und funktioniert auch in alle Besetzungen sehr gut, jedoch gefällt uns das Spiel besser, wenn mindestens mit 3 Spielern gespielt wird. Das Spielmaterial ist wunderschön, funktionell und passend zum Thema (das jedoch sicherlich durch viele andere hätte ersetzt werden können, da es sich eigentlich „nur“ um ein Sammelspiel handelt). Einzig über den Beutel möchte ich etwas „meckern“, dieser hätte etwas größer ausfallen können, sodass auch ich leichter hineinfassen und Blüten ziehen könnten, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, da es ja trotzdem funktioniert, nur eben bequemer wäre ;)) Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht – und der Platzbedarf zum Spiele hält sich auch in Grenzen, sodass man das Spiel fast überall und jederzeit spielen kann. Auch die angenehme Spieldauer von ca. 20 Minuten passt, sodass man das Spiel gerne als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends auf den Tisch bringt. Die Spielanleitung besteht aus einem kleinen Heftchen mit 12 Seiten, von denen man sich aber nicht abschrecken lassen soll – alles ist sehr ausführlich und umfangreich beschrieben, sodass es auch keine Fragen oder Unklarheiten geben sollte. Uns hat The Legend of the Cherry Tree recht gut gefallen und wird sicherlich immer wieder mal auf den Tisch kommen, vor allem eben als Auftakt bzw. Ausklang eines Spieleabends. Vielen Dank an IELLO/HUTTER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |