18.05.2018 von Lorenzo Silva, Hjalmar Hach & Luca Ricci Horrible Games / Asmodee für 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren |
„Die Dragon Castle (Drachenburg), das älteste und wichtigste Zentrum der Macht im ganzen Reich, zerfällt. Ihre Macht und ihr Einfluss schwand seit Jahrzehnten, doch nun, da sie die Gunst des mächtigen Uralten Drachen verloren hat, verlässt das Volk die Stadt auf der Suche nach einer neuen Heimat, wo es ein Leben in Frieden und Wohlstand führen kann. Und ihr, die Herrscher der nahegelegenen Reiche, möchtet diese Menschen willkommen heißen! Ihr habt jetzt die Gelegenheit, aus dem Schatten der Drachenburg zu treten und an Macht zu gewinnen… Doch werdet ihr die Unterstützung der allmächtigen Geister erhalten? Könnt ihr die Gunst des Uralten Drachen erringen? Werdet ihr die nächste Dragon Castle erbauen?“ Dragon Castle: Mahjongg, aber mal ganz anders … Spielmaterial: 2 Haupt-Spielpläne, 4 Gebiets-Tableaus, 4 Spieler-Übersichten,1 Startspielerkarte, 7 Zeitplättchen, 85 Siegpunktplättchen (in den Werten 1,3 und 5), 10 Geister- und 10 Drachenkarten, 116 Spielsteine (72 Kastenspielsteine [je 24 Händler in gelb, Krieger in rot und Bauern in grün] mit Werten von 1 bis 6 und 44 Spezialspielsteine [je 16 Jahreszeiten in blau, 16 Winde in schwarz und 12 Drachen in violett] mit Symbolen), 40 Schreine und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte „erbaut“ zu haben. Spielablauf: Je nach Spieleranzahl wird der passende Hauptspielplan in die Tischmitte gelegt und die Drachenburg (bestehend aus den 116 Steinen) aufgebaut. Dazu gibt es Basis-Baupläne, die man vor allem in den ersten Partien als Vorlage verwenden sollte – ansonsten kann die Drachenburg auch beliebig aufgebaut werden. Danach werden alle Schreine und Siegpunktplättchen bereitgelegt – die Zeitplättchen werden als Stapel auf das dafür vorgesehene Feld links am Spielplan aufgestapelt und davon - je nach Spieleranzahl – 2 bis 4 Zeitplättchen daneben ausgelegt. Die Drachen- und Geisterkarten werden gut gemischt und je 1 davon neben dem Spielplan offen ausgelegt. Die Drachenkarte zeigt eine Bonusaufgabe für dieses Spiel und die Geisterkarte eine zusätzliche Aktionsmöglichkeit. Jeder Spieler erhält ein Gebiets-Tableau, welches er vor sich auf den Tisch legt, sowie 1 Schrein, der auf dem Tableau ablegt wird – der Startspieler erhält zusätzlich die Startspielerkarte. Das Spiel verläuft über mehrere Runden, wobei eine Runde wie folgt abläuft. Beginnend beim Startspieler (und dann im Uhrzeigersinn) muss – wer an der Reihe ist – seinen Zug wie folgt ausführen: 1. eine der folgenden Aktionen ausführen:
Nach der Aktion muss der Spieler alle gesammelten Spielsteine an einer beliebigen Stelle auf seinem Tableau ablegen. Dabei muss das Symbol bzw. der Wert sichtbar sein und der/die Spielsteine dürfen nur auf leere Felder bzw. und/oder auf Felder mit verdeckten Spielsteinen gelegt werden. Ein Spielstein gilt dann als verdeckt, wenn er bereits umgedreht wurde. Spielsteine dürfen niemals auf offene Spielsteine gelegt werden, d.h. ein Spielstein darf niemals auf einen Spielstein gelegt werden, von dem noch der Wert bzw. das Symbol sichtbar ist. 3. Prüfen, ob Spielsteine zusammengeführt werden müssen: Gibt es auf dem Spieler-Tableau 4 oder mehr Spielsteine derselben Art, die aneinander angrenzen (egal in welcher Etage sie liegen), müssen diese nun zusammengeführt werden. Spielsteine gehören zur selben Art, wenn sie die gleiche Farbe haben. Spielsteine grenzen an andere Spielsteine, wenn sie an einer der vier Seiten an andere Steine anliegen, egal in welcher Etage sie sich dabei befinden. Beim Zusammenführen werden alle betroffenen Spielsteine umgedreht – je nach Anzahl der betroffenen Spielsteine gibt es dafür Siegpunkte (z.B. bei 4/5/6/… Spielsteinen gibt es 2/3/5/6/… Siegpunkte). Danach darf der Spieler 1 bzw. 2 Schreine auf die eben zusammengeführten Spielsteine bauen, und zwar. 1 Schrein, wenn es sich um Kastenspielsteine (Spielsteine mit Werten) gehandelt hat bzw. 2 Schreine wenn es sich um Spezialspielsteine (Spielsteine mit Symbolen) gehandelt hat. Wenn es sich beim Zusammenführen um „Drachen“ (violette Spezialspielsteine) handelt, bekommt man zusätzlich noch einen Siegpunkt. Schreine auf der 1. Etage sind 1 Siegpunkt, Schreine auf der 2. Etage sind 2 Siegpunkte und Schreine auf der 3. Etage wert. Je Spielstein darf jedoch immer nur maximal 1 Schrein aufgestellt werden und der Schrein muss auf einen Spielstein gesetzt werden, der gerade ebene zusammengeführt worden ist. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Geister und Drachen: Die Gunst der Geister: Geisterkarten bringen eine Spezialfähigkeit ins Spiel, die von den Spielern genutzt werden darf. Um eine Geisterkarte nutzen zu dürfen, muss der Spieler entweder 1 Schrein aus seinem Vorrat abgeben oder 1 offen liegenden Spielstein von seinem Tableau abwerfen. Folgende Geisterkarten gibt es:
Der Spieler nimmt sich das am weitesten rechts liegende Zeitplättchen vom Spielplan – dies ist bei Spielende 2 Siegpunkte wert. Spielende: Das Spiel endet, sobald nach dem Nehmen eines Zeitplättchens das Rufzeichen sichtbar wird – die Runde wird noch zu Ende gespielt, sodass alle Spieler gleich oft an der Reihe waren (es darf dabei natürlich weiterhin die zusätzliche Aktion „Den Drachen herbeirufen“ gewählt werden). Nun zählen die Spieler ihre Siegpunkte zusammen (Siegpunktplättchen, Punkte für Schreine und Drachenkarte, sowie Siegpunkte für die Zeitplättchen, die gezogen wurden). Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen, bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der die meisten Stapel mit einem verdeckten Stein oben auf besitzt, bzw. der Spieler der die meisten Schreine besitz – ansonsten gibt es mehrere Gewinner. Fazit: Dragon Castle ist ein interessantes und nettes Ab- bzw. Aufbau-, Sammel- und Legespiel für die ganze Familie, das aber durchaus auch Gelegenheits- bzw. Vielspieler ansprechen kann, sofern man diese Art von Spiel mag. Im Spiel geht es darum, einerseits die Drachenburg in der Tischmitte ab-, aber auch gleichzeitig eine neue Burg am eigenen Tableau aufzubauen. Dabei sollte man tunlichst darauf achten, möglichst große Flächen gleicher Farbe zu erzeugen, da diese dann in Siegpunkte „zusammengeführt“ werden können. Der Clou dabei ist aber, möglichst große Flächen zu erzeugen, denn sobald 4 (oder mehr) Steine der gleichen Farbe „zusammenliegen“, müssen diese gewertet werden. Mehr Punkte bringt es, wenn man es schafft, ein oder mehrere (3 Felder-große) Gebiete „zusammenzuschließen“, denn dafür gibt es dann richtig viele Punkt. Als Vergleich: ein Gebiet mit 4 Steinen bringt 2 Siegpunkte, schaffe ich jedoch zwei 3er-Gebiete zu verbinden, erhalte ich für diese 7 Steine schon 6 Siegpunkte – vorausschauendes Spielen kann hier doch einiges bringen … Oft geht dies aber nicht, da die Spiel natürlich nach bestimmten Vorgaben von der Drachenburg in der Tischmitte genommen werden und auch die Mitspieler darauf achten werden, nicht unbedingt die Farben „offen“ zu lassen, die die anderen Mitspieler am besten verwenden können. Neben den Mitspielern, sollte einem dann natürlich auch das Glück etwas hold sein, denn nicht immer weiß man schon im Voraus, welche Steine einem im Spielzug zur Verfügung stehen werden. Außerdem sollten die Schreine, die man nach einer „Zusammenführung“ einsetzen darf, nicht außer Achte gelassen werden – je höher diese positioniert werden können, desto wertvoller sind sie bei Spielende. Auch sollte man ein nahendes Spielende immer im Auge behalten, denn wenn die Drachenburg nur mehr aus einer Etage besteht, kann das Spiel recht schnell beendet werden. Die Spielanleitung besteht auch einem 16-seitigem Heftchen, von dem man sich aber nicht abschrecken lassen darf – der Spielablauf und die Möglichkeiten werden in dieser sehr ausführlich und großzügig beschrieben und mit vielen Bildern und Beispielen unterlegt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist jedoch, dass bestimmte Informationen in Infoblöcken gegeben werden, die den Beispielblöcken sehr ähnlich sind, und so leicht übersehen werden können – hier muss man einfach aufpassen … Hast man das Spiel jedoch ein- zweimal gespielt, braucht man die Spielanleitung eigentlich gar nicht mehr – der Ablauf ist sehr einfach und leicht zu merken. Laut Spielanleitung soll man die ersten Partien ohne Geister- und Drachenkarte spielen – wir sind aber der Meinung, dass man diese durchaus von Anfang an hinzufügen sollte und kann: es kommt nur eine End-Siegpunktbedingung dazu, sowie eine zusätzlich Aktions- bzw. Spielmöglichkeit – beides fügt sich direkt ins Spiel ein und erschwert das Erlernen auf keinem Fall … Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut (es gibt auch für jede Spieleranzahl eigene Spielpläne) – die Spieldauer ist mit ca. 45 Minuten angegeben, die man aber wahrscheinlich wirklich nur in den ersten Partien brauchen wird, ansonsten sollte eine Partie in 20 bis 30 Minuten spielbar sein. Das Spielmaterial besteht aus sehr schön anzuschauenden Spielsteinen, funktionellen und nett illustrierten Karten, Plättchen und Spielertableaus, sowie Schreinen aus Plastik. Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht. Einzig das „Zusammenführen“ (= das Umdrehen der Spielsteine am eigenen Tableau) kann etwas „fitzelig“ sein, wenn man entsprechend gebaut hat … hier ist etwas Übung von Nöten und vorsichtiges „Handling“ … Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass man nur Steine aus der Tischmitte nehmen darf, die auf der „langen Seite“ frei sind – hier ist man oft versucht, auch andere Steine verwenden zu wollen … Dragon Castle hat uns sehr gut gefallen (und das nicht nur optisch), es macht jede Menge Spaß die Drachenburg ab- und eine eigene Burg wieder aufzubauen. Nach anfänglichem Eingewöhnen spielt sich Dragon Castle flüssig und flott – und mach dabei auch noch jede Menge Spaß. Bei uns kommt es immer wieder gerne auf den Tisch … Vielen Dank an ASMODEE / HORRIBLE GAMES für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |