Spielbesprechung von Györög Kurt
Rajas of the Ganges
12.01.2018

von Inka & Markus Brand
HUCH!
für 2 – 4 Spieler
ab 12 Jahren

„Indien in der Ära des aufstrebenden Mogulreiches. Immer neue Ländereien werden hinzugewonnen und großer Reichtum wird durch Handel mit Seide, Tee und Gewürzen erworben. Bedeutende Bauwerke wie das Taj Mahal und das Rote Fort werden errichtet und prachtvolle Gärten angelegt sowie viele weitere Gebäude und Anlagen, die die Nachwelt noch Jahrhunderte später beeindrucken werden.
In einer Zeit, in der das Reich fast seine größten Ausmaße erreicht hat und sich in einer Phase relativer Stabilität befindet, seid ihr als Rajas und Ranis dazu aufgerufen, eurer Rolle als ehrwürdige Landesherrscher gerecht zu werden und eure Ländereien zu prächtigen und wohlhabenden Provinzen zu entwickeln. Ohne die Rolle des Karmas zu unterschätzen, versucht ihr, euch in einem anspruchsvollen Zusammenspiel von Ansehen und Reichtum zu behaupten. Wem dies am vortrefflichsten gelingt, wird in den Legenden seines Volkes unvergessen bleiben.“


Rajas oft he Ganges – mit Taktik und Karma zu Reichtum und Ruhm.

Spielmaterial:
1 Spielplan, 4 Provinztableaus, 4 Tableaus „Kali-Statue“, 48 Würfel (je 12 in blau, grün, lila und gelb), 64 Provinzplättchen (je 16 in blau, grün, lila und gelb), 24 Arbeiter (je 6 in den Spielerfarben), 4 Boote (eines je Spielerfarbe), 4 Geldmarker (einer je Spielerfarbe), 20 Marker (je 5 je Spielerfarbe), 4 Ruhmesmarker (einer je Spielerfarbe), 4 Bonusmarker (einer je Spielerfarbe), 2 Abdeckplättchen (für das Spiel zu dritt), 30 Ertragsplättchen (8 weiße, 9 gelbe, 6 rote und 7 braune), 8 Flussplättchen, 1 Startspieler-Elefanten und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als erster Spieler seine beiden Marker auf der Geld- und Siegpunktleiste (die gegenläufig verlaufen) sich „kreuzen“ zu lassen.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt (mit der zur Spieleranzahl passenden Seite nach oben) in die Tischmitte – im Spiel zu dritt werden ein „Steinbrauch-“ und „Hafenfeld“ mit den Abdeckplättchen abgedeckt und stehen nicht nur Verfügung.
Die Provinzplättchen werden nach Farben und dann nach der Rückseite verdeckt sortiert, gemischt und als offene Stapel neben dem Spielplan bereit gelegt, sowie auch die 48 Würfel. Die 8 weißen Ertragsplättchen werden gut gemischt und als verdeckter Stapel auf den „Tempel“ am Spielplan ausgelegt.

Jeder Spieler erhält 1 Provinztableau, und in seiner Farbe ein Tableau „Kali-Statue“, 6 Arbeiter, 1 Boot, 5 Marker, 1 Geld- und 1 Ruhmesmarker, sowie seinen Bonusmarker. 3 Arbeiter kommen auf die entsprechenden Felder auf der Zählleiste (Ruhm 15 und Geld 20) und auf den Fluss (Brücke), 3 Arbeiter kommen auf die „Kali-Statue“, die die Spieler vor sich auf den Tisch legen. Das Boot kommt auf das Startfeld des Flusses am Spielplan, sowie die der Karma-Marker auf das Feld 1 des Karma-Weges. Auf jedes Schriftfeld der „Gebäudeentwicklung“ am Spielplan kommt je 1 Marker in die linke Spalte, sowie der Bonusmarker auf das Feld 12 der Geldleiste (mit der Flussseite nach oben). Außerdem legt man den Ruhmesmarker auf das Feld „0“ der Ruhmesleiste und ein Provinztableau vor jeden Spieler.
Abschließend erhält jeder Spieler 1 Würfel jeder Farbe, würfelt diese und legt diese auf seine Kali-Statue – es wird mit der Seite gespielt, die 10 Plätze für Würfel zeigt.
Startspieler wird der Spieler, der insgesamt die niedrigsten Gesamtwert gewürfelt hat – er erhält den Startspieler-Elefanten und stellt seine Geldmarker auf das Feld 3 der Geldleiste. Im Uhrzeigersinn folgen danach reihum die Spieler und legen ihren Geldmarker jeweils auf das nächsthöhere freie Feld der Geldleiste.

Das Spiel verläuft über mehrere Runden, die wiederum aus mehreren Durchgängen bestehen:
In einem Durchgang sind die Spieler reihum dran und müssen jeweils einen Arbeiter einsetzen und die zugehörigen Aktionen durchführen.

Das Einsetzen der Arbeiter verläuft wie folgt:
  • 1. Arbeiter auf ein freies Feld setzen.
  • 2. Eventuelle Kosten für das Einsetzen bezahlen: Geld und/oder Würfel – Kosten sind am Aktionsfeld aufgedruckt, dabei kann es sich um Würfel in bestimmter Farbe handeln, oder um Würfel mit einem bestimmten Wert.
  • 3. Aktion ausführen – folgende Aktionen in folgenden Bereichen gibt es:

    Steinbruch: Bauaktion
    Der Spieler stellt seinen Arbeiter auf das erste freie Feld im Steinbrauch und zahlt je nach Feld 1 bis 4 Geld. Dann darf der Spieler eines der 12 offen ausliegenden Provinzplättchen kaufen, indem er die auf dem Provinzplättchen angegebenen „Würfelkosten“ bezahlt. Dazu sind Würfel in der angegebenen Farbe mit einem Gesamtwert von mindestens dem aufgedruckten Wert in den allgemeinen Vorrat zurückzugeben.
    Dann darf das Plättchen auf dem Spielertableau verbaut werden – dabei ist folgendes zu beachten:
    • das Plättchen darf beliebig gedreht werden.
    • das Plättchen darf auf ein beliebiges freies Feld gebaut werden, solange es nach dem Bau immer einen durchgehenden Weg zum aufgedruckten Palast gibt.
    • einzelne Wege auf Plättchen oder dem aufgedruckten Palast können durch Plättchen „abgeschnitten“ werden, solange es danach immer noch mindestens einen Weg von jedem Plättchen zum Palast gibt.

    Nach dem Legen des Plättchens werden eventuelle aufgedruckte Gebäude gewertet, wobei es für jedes Gebäude so viele Punkte gibt, wie der eigenen Marker auf den „Gebäudewertungsfeldern“ vorgibt – aufgedruckte Märkte bringen keine sofortigen Punkte.
    Werden durch die Wege am Plättchen Bonusfelder, die am Rand des Tableaus aufgedruckt sind, mit dem Palast verbunden, erhält man diesen Bonus nach dem Werten von eventuellen Gebäuden.
    Siegpunkte werden sofort auf der Siegpunktleiste bzw. Geld auf der Geldleiste mittels der entsprechenden Marker vermerkt.

    Marktplatz: Marktaktion
    Der Spieler stellt seinen Arbeiter auf ein beliebiges freies Feld am Marktplatz und bezahlt eventuelle Kosten.
    Dann darf der Spieler, je nach Aktionsfeld, welches er gewählt hat, 3 verschiedene Märkte auf seinen Provinzplättchen bzw. ein bestimmte Anzahl gleicher Märkte werten.
    Das Geld wird sofort mittels des entsprechenden Markers auf der Geldleiste vermerkt.
    Achtung: beim Spiel zu dritt darf ein Spieler pro Runden nicht beide Aktionsfelder des Marktes nutzen, die ihm das Werten von 3 verschiedenen Märkten erlauben würde.

    Palast: Palastaktion
    Der Spieler stellt seinen Arbeiter auf ein beliebiges freies Feld im Palast und bezahlt eventuelle Kosten.
    Über diese Aktionen hat der Spieler die Möglichkeit sich einzelne Würfel zu holen bzw. einen Würfel gegen 2 Würfel einer anderen Farbe zu tauschen.
    Außerdem gibt es Aktionen, die nur mit bestimmten Werten (aber beliebiger Farbe) von Würfel genutzt werden können:
    • Großmogul [1]: der Spieler gibt einen Würfel mit dem Wert 1 ab und darf sich dafür 2 Ruhmespunkte und den Startspieler-Elefanten für die nächste Runde nehmen.
    • Tänzerin [2]: der Spieler gibt einen Würfel mit dem Wert 2 ab und darf sich dafür 2 beliebige andere Würfel nehmen, sowie ein Ertragsplättchen vom Tempel aufdecken und sich den aufgedruckten Bonus (1 Würfel, 3 Geld, 1 Aufwertung bzw. 1 Karma) sofort nehmen.
      • Würfel: der Spieler nimmt sich den/die neuen Würfel, würfelt diese sofort und legt diese auf freie Felder seiner Kali-Statue.
      • Aufwertungen: der Spieler darf seinen Marker auf einem Gebäude des Gebäudeaufwertungsfeldes um ein Feld nach rechts verschieben und somit den Wert von Gebäuden für sich erhöhen.
      • Karma: der Spieler bekommt ein Karma, das er auf dem Karmaweg mit seinem Marker vermerkt – Karma kann jederzeit verwendet werden, um einen Würfel auf die „andere Seite“ umzudrehen.
    • Yogi [3]: der Spieler gibt einen Würfel mit dem Wert 3 ab und darf sich sofort 2 Karma und einen beliebigen Würfel nehmen.
    • Raja Man Singh [4]: der Spieler gibt einen Würfel mit dem Wert 4 ab und darf eine Gebäudeart seiner Wahl aufwerten und sich 3 Geld nehmen.
    • Baumeister [5]: der Spieler gibt einen Würfel mit dem Wert 5 ab und darf dafür ein Provinzplättchen auf seinem Tableau überbauen. Das neue Plättchen muss dazu teurer sein, als das alte – es muss nur die Differenzwert in der Farbe des neuen Plättchens bezahlt werden.
      Achtung: für das Überbauen gibt es niemals Bonuserträge.
    • Portugiese [6]: der Spieler gibt einen Würfel mit dem Wert 6 ab und darf dafür genau 6 Felder mit seinem Boot am Fluss weiterziehen und sich den Gewinn dafür nehmen.

    Hafen: Flussaktion
    Der Spieler stellt seinen Arbeiter auf ein beliebiges freies Feld am Hafen und gibt einen Würfel mit dem Wert 1, 2 oder 3 ab. Dafür darf er dann sein Boot am Fluss um bis zu so viele Felder weit ziehen, wie der Würfelwert angibt – dabei werden besetzte Felder übersprungen und nicht mitgezählt. Als Gewinn kann es Würfel, Karma, Geld bzw. Siegpunkte geben, aber auch Aufwertungen bzw. die Möglichkeit Märkte auf seinen Provinzplättchen aktivieren zu dürfen.
    Achtung: Am Fluss kann nur vorwärts gezogen werden – hat man das Ende erreicht, kann die Flussaktion nicht mehr genutzt werden.

    Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

    Nachdem alle Spieler alle Arbeiter eingesetzt haben, ist ein Durchgang zu Ende und eine neue Runde kann beginnen.

    Neue Arbeiter bekommen:
    Jeder Spieler beginnt mit 3 Arbeitern, kann sich aber beim Erreichen der entsprechenden Felder auf der Geld- bzw. Siegpunktleiste, oder am Fluss mit Erreichen der Brücke, neue Arbeiter in seinen Vorrat holen und diese dann auch sofort für Aktionen nutzen.
    Nachdem ein Spieler seinen 2. zusätzlichen Arbeiter „geholt“ hat, kommt der 3. Arbeiter (der sich dann noch auf der Geld- bzw. Siegpunktleiste, oder auf der Brücke befindet) in die Spielschachtel zurück – mehr als 5 Arbeiter kann kein Spieler (im Grundspiel) besitzen.

    Bonusmarker auf der Geldleiste:
    Jedes Mal, wenn der Spieler seinen Bonusmarker auf der Geldleiste mit seiner Zählfigur erreicht bzw. überschreitet, darf er sich den zu diesem Zeitpunkt angezeigten Bonus (1 Feld mit dem Bott am Fluss ziehen und sich den Gewinn nehmen bzw. 2 beliebige Würfel nehmen) nehmen. Danach wird der Bonusmarker auf die andere Seite gedreht und auf das nächste Bonusfeld der Geldleiste gelegt.

    Spielende:
    Sobald es einem Spieler gelingt, dass sich sein Ruhmes- und Geldmarker begegnen bzw. aneinander vorbeiziehen, wird nur noch dieser Durchgang zu Ende gespielt. Sieger ist, wer danach als einziger seiner beiden Marker „gekreuzt“ hat bzw. sollte es mehrere Spieler geben, denen das gelungen ist, der Spieler mit der größeren Differenz zwischen den beiden Markern. Gibt es auch hier einen Gleichstand, hat der Spieler gewonnen, der das Spielende eingeleitet hat.

    Navaratnas-Variante:
    Hier können alle 6 Arbeiter (nicht nur 5) aktiviert und genutzt werden, und es wird mit der Rückseite der Spielertableaus gespielt (der Seite, auf der nicht alle Bonusfelder bedruckt sind).
    Zu Spielbeginn werden in dieser Variante auch die braunen Ertragsplättchen gemischt – jeder Spieler zieht je eines verdeckt und legt es dann offen auf eines seiner beiden braunen Sonderertragsfelder auf seinem Tableau.
    Alle übrig gebliebenen brauen, aber auch die restlichen farbigen Ertragsplättchen werden offen auf die farblich passenden Gebäude am Spielplan gelegt und können während des Spieles erworben werden.
    Außerdem wird mit der Rückseite der Kali-Statue gespielt – es gibt hier nur Platz für maximal 8 Würfel.

    Folgende Änderungen sind im Spiel noch zu beachten:
    • Tänzerin [2]: der Spieler gibt einen Würfel mit dem Wert 2 ab und darf sich dafür 2 beliebige andere Würfel nehmen, sowie ein beliebiges Ertragsplättchen (nicht nur weiß) aufdecken und dieses auf sein Tableau legen. Es dürfen nur Ertragsplättchen genommen werden, die auch noch farblich passen auf das Tableau gelegt werden können. Im Gegensatz zum Grundspiel erhält man den Bonusertrag erst, wenn dieser Bonus über einen Weg angeschlossen wird.
    • besitzt ein Spieler weniger aktive Arbeiter als andere Mitspieler: erhält er ab dem 5. Durchgang der aktuellen Runde 1 Ertragsplättchen, wenn er an der Reihe wäre, aber keinen Arbeite mehr zum Einsetzen hat. Der Spieler darf nur Ertragsplättchen nehmen, die er auch farblich passend auf sein Tableau legen kann.

    Ganga-Modul:
    Zu Spielbeginn werden die 8 Flussplättchen gemischt und verdeckt bereit gelegt. Dann wird gewürfelt und das erste Flussplättchen gezogen und offen auf das durch den Würfelwurf bestimmte Flussfeld gelegt. Ausgehend von diesem Feld wird mit weiteren Würfelwürfen bestimmt, welche Flussfelder noch mit Flussplättchen belegt werden. Eventuell übrig gebliebene Flussplättchen kommen in die Schachtel zurück.

    Spielen mit gemischten Runden:
    In dieser Variante spielen Neulinge mit der Basisseite des Tableaus und der Vorderseite der Kali-Statue (10 Würfel), die fortgeschrittenen Spieler mit der Rückseite des Tableaus und der Rückseite der Kali-Statue (8 Würfel). Fortgeschrittene Spiele können maximal 5 Arbeiter besitzen – die gelben, roten und braunen Ertragsplättchen werden nicht genutzt, die weißen Ertragsplättchen können jedoch immer sofort genutzt werden.

    Fazit:
    Rajas oft he Ganges ist ein Positions-, Aufbau-, Lauf- und Würfelspiel für Kenner bzw. Experten.
    Im Spiel geht es vor allem darum, sich Geld und Ruhm zu holen, um dafür zu sorgen, dass sich der Geld- und Ruhmesmarker möglichst schnell auf ihren beiden (gegenläufigen) Leisten treffen. Wem dies als erstes gelingt, gewinnt das Spiel – wobei es komplett unwichtig ist, ob man es mit mehr Geld oder mehr Ruhm schafft, Hauptsache die beiden Marker „kreuzen“ sich …

    Ruhmespunkte erhält man vor allem für den Erwerb und Bau von Provinzplättchen, die man auf seinem Spielertableau legt bzw. verbaut, aber auch am ein paar Fluss- bzw. Palastaktionsfelder. Grundsätzlich gibt es für jeden Gebäudetyp 2 Siegpunkte, diesen Wert kann man aber steigern (bis auf 3 Ruhmespunkte je Gebäudetyp), indem Aufwertungsfelder nutzt.
    Geld wiederum hauptsächlich durch das Abhalten von Märkten, aber eben auch durch ein paar Fluss- bzw. Palastaktionen. Bei den Märkten gibt es wiederum 2 Möglichkeiten, an Geld zu kommen: über den Gemischtwarenhandel, bei dem immer 3 verschiedenartige Märkte gewertet werden und Geld bringen (diese Aktion ist sogar kostenlos), bzw. über das abhalten von Märkten einer Sorte, wobei für diese Würfel eingesetzt werden müssen und der Würfelwert vorgibt, wie viele gleichartige Märkte man werten darf.

    Auch wenn ein paar Aktionsfelder kostenlos zu nutzen sind, für den Großteil der Aktionsfelder müssen Würfel und/oder Geld eingesetzt werden, weshalb es natürlich auch sehr wichtig ist, immer auf eine gewissen Vorrat an Würfel, aber auch Geld zu achten.
    Würfel bekommt man hauptsächlich über Palastaktionen, aber auch über Boni bzw. einige Flussfelder. Spezielle Aktionsfelder verlangen dabei oft eine bestimmte Farbe des Würfels oder aber einen bestimmten Wert – um dabei flexibel zu bleiben, gibt es das Karma, welches es dem Spieler erlaubt, einen Würfel auf die gegenüberliegende Seite zu drehen. Karma wiederum ist gar nicht so leicht zu erhalten, es gibt nur wenige Aktionsfelder bzw. Boni, mit denen man an Karma kommt.

    Und abschließend sollte man auch noch darauf achten, wann man an der Reihe ist und wann man welches Feld belegt und nutzt, denn z.B. die Baufelder werden umso teurer, je mehr Spieler bereits diese Aktion ausgeführt haben – das gleiche gilt auch für die Flussaktionen, die den Spielern mit allerlei Boni versorgen.
    In Rajas of the Ganges wird jedoch der Startspieler und somit die Spielerreihenfolge nur anfangs bestimmt und ändert sich dann nicht automatisch, d.h. wenn man mal dringend eine bestimmte Aktion (vorzeitig) machen möchte bzw. sich eine Aktion sichern möchte, muss man einen „1er“-Würfel einsetzten, um sich den Startspieler-Elefanten für die nächste Runde zu sichern – und es gibt nur ein einziges Feld (das Palastfeld für das man einen „1er“-Würfel braucht), mit dem man sich den Startspieler für die nächste Runde sichern kann.

    Und da man für das Umsetzen dieser Möglichkeiten sowie so immer zu wenig Arbeiter zur Verfügung hat, hat man im Basisspiel 2mal die Möglichkeit, sich einen zusätzlichen Arbeiter zu holen: über die Geld- bzw. Ruhmesleiste bzw. am Fluss. Und dies sollte man auch unbedingt nutzen, da man sich damit einen großen Vorteil gegenüber Spieler holt, die dann mit weniger Arbeitern und somit Aktionen pro Runde auskommen müssen.

    Und genau all diese Möglichkeiten sollte und muss man im Auge bzw. Hinterkopf behalten, wenn man bei Rajas of the Ganges vorne mit dabei sein und gewinnen möchte, UND genau das macht jede Menge Spaß und ist bis zum Spielende interessant und spannend.
    Der Wiederspielreiz ist durch die vielen Möglichkeiten, mit denen man hier ans Ziel kommen kann, dementsprechend hoch und man möchte nach einer Partie unbedingt gleich eine weitere anschließen um Neues ausprobieren zu können.

    Wenn man das Grundspiel dann öfters gespielt hat, kann man zur Navaratnas-Variante inklusive Ganga-Modul übergehen, die das Spiel noch variabler und anspruchsvoller macht. Anstatt mit 10 darf nur mehr mit 8 Würfeln gespielt werden und Boni werden unbedingt sofort aktiviert, sondern müssen freigespielt werden – was das Ganze durchaus noch etwas interessanter gestaltet.

    Die Spieldauer ist (je Spieleranzahl – es können 2 bis 4 Spieler mitspielen) mit 45 bis 75 Minuten angegeben, für die erste Partie sollte man aber doch etwas mehr Zeit einplanen. Danach sollte man doch auf die angegebene Spieldauer kommen, wenn man nicht unbedingt Grübler am Tisch hat.

    Die Spielanleitung besteht aus einem 12-seitigen Heftchen, in dem aber alles ganz genau und ausführlich erklärt und beschrieben wird. Es gibt viele Beispiele und Bilder, sodass keine Fragen oder Unklarheiten offen bleiben sollten.

    Das Spielmaterial besteht aus funktionellen und sehr schön illustrierten Plättchen, färbigen Würfeln und hölzernen Spielfiguren bzw. Markern, sowie einem nett anzusehenden Startspieler-Elefanten. Die Tableaus sind kompakt, übersichtlich und stimmungsvoll ausgefallen. Auch wenn der Spielplan im ersten Blick überladen und fast unübersichtlich aussieht – nach dem ersten Spiel merkt man, dass doch alles gut durchdacht und sogar übersichtlich und funktionell ist.

    Rajas of the Ganges ist ein Spiel, das uns sehr schnell in seinen Bann gezogen hat und uns mittlerweile doch schon einige Stunden (wenn nicht Tage) gefesselt hat. Es macht einfach Spaß, immer wieder neue Möglichkeiten und Aktionen auszuprobieren und zu sehen, wie diese sich auswirken.
    Wer sich für Spiele dieser Art interessiert, sollte Rajas of the Ganges auf alle Fälle mal ein Auge auf das Spiel werfen oder noch besser, das Spiel mal zur Probe spielen – man könnte sonst ein Highlight dieses Jahrganges versäumen …

    Vielen Dank an HUCH! für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars