Spielbesprechung von Györög Kurt
The Mind
22.03.2018

von Wolfgang Warsch
Nürnberger-Spielkarten-Verlag
für 2 – 4 Spieler
ab 8 Jahren

„The Mind ist mehr als nur ein Spiel. Es ist ein Experiment, eine Reise, total einfach und die genialste Team-Erfahrung, die man machen kann. Wenn ihr das letzte Level gemeinsam besiegt, werdet ihr auf Wolke Sieben schweben. Ihr dürft euch nämlich nicht absprechen, keine Informationen austauschen. Und trotzdem funktioniert es – wenn ihr wirklich EINS werdet. Nur mit Hilfe eurer Gedanken...“

The Mind – lasst uns eins werden …!

Spielmaterial:
100 Zahlenkarten (mit den Werten von 1 – 100), 12 Level (von 1 – 12), 5 Leben- und 3 Wurfsterne-Karten und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Eine vorgegebenen Anzahl an Level durchzuspielen, ohne das letzte „Leben“ zu verlieren.

Spielablauf:
Bei 2/3/4 Spielern werden die Level 1-12/-10/-8 auf den Tisch gestapelt (Level 1 oben auf), daneben kommen so viele Leben, wie Spieler teilnehmen und 1 Wurfstern.

Die 100 Zahlen-Karten werden verdeckt gut gemischt und an jeden Spieler so viele Karten ausgeteilt, wie das Level vorgibt (Level 1 = 1 Karten, Level 2 = 2 Karten, usw.), die diese auf die Hand nehmen.

Wenn alle Spieler bereit sind, dürfen die Handkarten in die Tischmitte gespielt werden, wobei es aber keine Spielerreihenfolge und auch keine Absprachen gibt, keine Zeichen gemacht werden oder sonst irgendwie miteinander kommuniziert werden darf.
Jeder spielt seine Karte(n), wenn er der Meinung ist, dass es Zeit dafür ist – die Karten müssen dabei aber in aufsteigender Reihenfolge ausgespielt werden.

Werden alle Karten in der richtigen Reihenfolge ausgespielt, wurde der aktuelle Level gewonnen und das nächste kann gestartet werden, indem die oberste Level-Karte zur Seite gelegt wird.
Manche Level geben bei Erfolg einen Bonus: dies kann ein Leben oder ein Wurfstern sein – dies ist auf der jeweiligen Level-Karte angegeben.

Fehler beim Ablegen:
Sollte ein Spieler eine Karte in die Tischmitte spielen, deren Wert jedoch höher ist, als eine Zahlenkarte, die irgendein Mitspieler noch auf der Hand hat, muss dieser dies sofort anzeigen und das Spiel wird unterbrochen.
Die Spieler müssen 1 Leben abgeben und dürfen alle Handkarten, deren Wert kleiner als der jetzt zuoberst ausliegende Kartenwert ist abwerfen – danach geht das Spiel weiter.

Wurfstern:
Während des Spieles darf jeder Spieler jederzeit das Spiel unterbrechen und vorschlagen, 1 Wurfstern einzusetzen. Sind alle Spieler einverstanden, wird ein Wurfstern zur Seite gelegt und alle Spieler dürfen ihre derzeit niedrigste Handkarte abwerfen – danach geht das Spiel normal weiter.

Spielende:
Das Spiel endet …
  • mit dem Sieg der Spieler, wenn es ihnen gelingt, alle Level zu gewinnen, ohne das letzte Leben abgeben zu müssen.
  • mit einer Niederlage der Spieler, wenn sie das letzte Leben abgeben müssen, bevor das letzte Level gewonnen wurde.

    Variante: Blind-Modus:
    Wenn es Spielern mehrmals hintereinander gelingt, alle ausliegenden Level zu gewinnen, sollten sie das Spiel im Blind-Modus spielen: dabei werden die Karten nun nicht mehr offen in die Tischmitte gespielt, sondern verdeckt und der Stapel erst am Ende des Levels umgedreht und ausgewertet.
    Die sonstigen Regeln bleiben unverändert.

    Fazit:
    The Mind ist ein äußerst unterhaltsames und spannendes Kartenablege-Spiel, das in gewisser Art und Weise an Spiele der „The Game“-Familie erinnert, sich dann aber doch ganz anders spielt. Es ist ein Spiel, das sowohl für Familien, aber auch Vielspieler reizvoll ist und jede Menge Spaß macht und bis zur letzten Karte (Leben) spannend ist.

    Das Spiel selbst ist in wenigen Sätzen erklärt und man „erlernt“ es am besten, indem man einfach darauf losspielt. Die Anleitung, die aus einem doppelseitigen Faltblatt besteht, benötigt man wirklich nur beim ersten Mal auspacken des Spieles. Auf dem Faltblatt ist alles genau und ausführlich erklärt, es gibt auch Bilder und Beispiele, die aber nicht wirklich gebraucht werden.

    Das Spiel selbst ist dann schwer zu erklären: irgendwie ist es ein ein- und abschätzen, beobachten und hoffen, riskieren oder hartnäckig bleiben …
    Spieler, die schon öfters miteinander gespielt haben, tun sich vielleicht etwas leichter, da man die Mitspieler einschätzen muss, aber auch abschätzen muss, wie Spieler auf bestimmte Zahlenwerte reagieren.
    Ist der Spieler eher zögerlich, auch bei kleinen Zahlen, dann muss man ihm mehr Zeit geben, dass er auch kleiner Zahlen ausspielt, oder ist der Mitspieler eher einer von der „schnellen Sorte“, dann muss man sich beeilen und darf mit eigenen kleinen Werten nicht allzu lange warten.
    Hier das Spiel zu beschreiben – vor allem in „schriftlicher Form“ – ist sehr schwierig …

    Was wir aber auf alle Fälle gemerkt haben, je öfters man das Spiel spielt (vor allem in der gleichen Besetzung), desto „besser versteht man sich“ (auch ohne Worte und Zeichen).

    Anfänglich ist man zwar zuversichtlich, jeweils 1 oder 2 Karten je Spieler in der richtigen Reihenfolge ablegen zu können, 6 oder mehr Karten hält man für unmöglich …
    Mit zunehmender „Erfahrung“ merkt man dann, dass dies durchaus auch mit 6 oder mehr Karten möglich ist – und vielleicht gar nicht so schwer ist, wie gedacht …

    Wichtig, um das Spiel aber dann zu gewinnen, sind die Wurfsterne, die man nicht vergessen sollte – denn wenn man das letzte Leben abgeben muss, ist das Spiel verloren, egal wie viele Wurfsteine noch vorhanden sind.

    Hat man dann die ersten Spiele gewonnen (alle ausgelegten Level geschafft), kann man sich am Blind-Modus versuchen: wie dies jedoch geschafft werden soll, ist uns bis jetzt ein Rätsel (auch nach einer mittlerweile 3-stelligen Anzahl an „normalen“ Spielen) ;))

    The Mind besteht „einfach“ aus 100 Zahlenkarten und ein paar Lebens- und Wurfstern-Karten, die in einer kleinen Schachtel untergebracht sind und so jederzeit überall hin mitgenommen können. Was aber daraus gemacht wurde, ist ein einfach „geniales und spannendes“ Ablege-Spiel, dass und ganz schnell in seinen Bann gezogen hat: Gratulation …

    Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und spielt sich auch in allen Besetzungen sehr gut – jedoch kommt uns das Spiel in voller Besetzung fast herausfordernder vor. Wenn es darauf ankommt, kann man das Spiel durchaus auch zu fünft spielen, gewonnen haben wir es in dieser (nicht eingeplanten) Besetzung nicht …
    Die Spieldauer ist mit ca. 20 Minuten je Partie (die aber durchaus auch mal schneller vorbei sein kann), sehr angenehm und man wird sicherlich nie ohne ein paar weiteren zusätzlichen Partien das Spiel vom Tisch räumen … der Wiederspielreiz und das Verlangen, das Spiel zu gewinnen sind einfach zu groß …

    Uns hat The Mind sehr gut gefallen und sich sehr in unsere Herzen/Köpfe gespielt – jeder der die Spiele aus der „The Game“-Familie mag, sollte unbedingt ein Auge auf das Spiel werfen, er könnte sonst ein hervorragendes Spiel „versäumen“ …

    Vielen Dank an den NÜRNBERGER-SPIELKARTEN-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars