Spielbesprechung von Györög Kurt
Die Tavernen im Tiefen Thal
30.08.2019

von Wolfgang Warsch
Schmidt-Spiele
für 2 - 4 Spieler
ab 12 Jahren

„Die kleine Ortschaft Tiefenthal ist berühmt für ihre schummrigen Tavernen. Dort liegen auch DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL. Hier kann man regelmäßig die Bürger der Umgebung als Stammgäste antreffen.
Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Wirts und versucht, neue, zahlungskräftige Gäste zu gewinnen. Nur dann ist genug Geld da, um die Taverne auszubauen und so auch angesehene Adlige in die Taverne zu locken. Aber welcher Ausbau ist der richtige? Ein zusätzlicher Tisch schadet nie, oder doch lieber in ein größeres Bierlager investieren? Ist die Konzentration auf Geld richtig? Oder doch eher dafür sorgen, dass das Bier in Strömen fließt?
Bei DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL besteht die Herausforderung darin, die Würfel geschickt zu wählen und sein persönliches Kartendeck möglichst gewinnbringend auszubauen.“


Die Tavernen im Tiefen Thal – das Würfel-Einsetz-und-Kartendeck-Ausbau-Spiel …

Fazit:
Die Tavernen im Tiefen Thal ist ein spannendes Aufbau-, Ausbau-, Deckbau- und Würfel-Einsetzspiel, das all diese Funktionen sehr gut miteinander verbindet. Natürlich spielt in so einem Spiel das Würfel- und Kartenglück eine Rolle, es lässt sich aber beeinflussen, indem man sich z.B. zusätzliche Karten ins Deck holt und „unliebsame Gäste“ aus dem Spiel nimmt. Und auch die Würfel kann man beeinflussen und deren Wert (über Karten und Funktionen) der Situation anpassen – aber eigentlich gibt es für jeden Würfel eine Möglichkeit ihn einzusetzen. Hier kann es wirklich nur dann passieren, dass man einen Würfel ungenutzt „verfallen“ lassen muss, wenn man zu „gierig“ war und auf „zu viele Würfel“ gesetzt hat.

Im Spiel geht es dann darum, ein Wirtshaus auf- bzw. auszubauen, und somit sich die Möglichkeiten zum Nutzen der Würfel zu schaffen bzw. zu verbessern. Da zu Beginn jeder Runde es wichtig ist, möglichst viele Karten auslegen zu können und damit dann auch viele Aktionsmöglichkeiten zu haben, ist es nicht schlecht, darauf zu achten, sich ein paar zusätzliche „Tische“ ins Deck zu holen. Andererseits wird auch über das Kartendeck gesteuert, ob man zusätzliche Würfel verwenden darf, wobei einem die „Kellnerin“ hilft. Hier ein ausgewogenes Kartendeck aufzubauen bzw. zu erstellen, kann ein großer Schritt zum Gewinnen sein.
Aber auch die „Wirtshaus-Ausbauten“ soll bzw. darf man nicht außer Acht lassen, denn mit ihnen kann man vor allem den „Ertrag“ der Karten steuern. Bau ich das „Fass“ bzw. den „Lieferanten“ aus, erhalte ich wesentlich mehr „Bier“ und kann mir bessere Karten kaufen – lege ich Wert auf den Ausbau von „Kasse“ bzw. „Tresor“, werde ich in finanzieller Hinsicht flexibler bzw. habe die Möglichkeit, Geld für die nächste Runde aufzubewahren und größere/teurere Investitionen zu tätigen. Dies gilt natürlich im gleichen Sinne auch für das „Bierlager“, um „Bier“ mit in die nächste Runde nehmen zu können.
Der „Mönch“ erlaubt es denn Spielern dann, im Kloster (einem weiteren Spielplan, auf dem auch die Runden und „Goodies“ vermerkt sind, die man zu Beginn jeder Runde erhält) aktiv zu werden. Dort kann man sich zusätzliche (kostenlose) Karten holen bzw. Geld oder „Adelige“ (=Siegpunkte) holen. Diese „Adeligen“ bekommt man auch für das Ausbauen der Taverne …

Motor des Spieles sind und bleiben aber die Würfel, die nach dem Würfeln „gedraftet“ und somit zur Auswahl weitergegeben werden (müssen). Hier sollte man bei der Wahl schon auch darauf achten, was von den Mitspielern noch kommen wird und vor allem auch, was man an seine Mitspieler weitergibt – nicht jeder Würfel ist für jeden Spieler gleich gut „brauchbar“ ;))

All dies aufeinander abzustimmen und die Möglichkeiten gut auszunutzen, macht den Reiz des Spieles aus – und der ist auch für weitere (viele weitere) Runden gegeben. So kommen über diese Module neben Schnäpse auch noch Gaukler ins Spiel, die zusätzlich Aktionsmöglichkeiten bringen, aber auch der „Ruf“ der Taverne bekommt eine Bedeutung und Funktion, der wiederum zusätzliche „Goodies“ (unter anderem auch „Adelige“ = Siegpunkte) bringen kann. Als Abschluss gibt es dann noch ein „Gästebuch“, indem sich die „Gäaste“ verewigen können und somit wiederum „Goodies“ bringen können.

Das Spielmaterial ist sehr gut, funktionell und stimmig ausgefallen, wobei uns die Idee, die Taverne „puzzle-artig“ aufzubauen sehr gut gefällt – Ausbauten können einfach umgedreht werden und zeigen dann ihre neue Funktionsweise, einfach super!

Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut – die Spieldauer beträgt ca. 60 Minuten, die auch eigehalten werden (können).

Uns gefällt Die Tavernen im Tiefen Thal sehr gut, und es war eine Freude und ein Spaß uns über die Module ins „Gesamt“-Spiel zu spielen. Mit allen Modulen handelt sich dann schon um ein ausgereiftes, interessantes und forderndes Spiel, das man meistern muss – was aber auch jede Menge Spaß macht.
Die Tavernen im Tiefen Thal hat es bei uns sehr schnell zum „Lieblingsspiel“ gebracht und derzeit ist kein Spielabend ohne das Spiel auszudenken – und das wird auch noch lange so bleiben …

Vielen Dank an SCHMIDT-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars