Spielbesprechung von Györög Kurt
Ohanami
26.04.2019

von Steffen Benndorf
Nürnberger-Spielkarten-Verlag
für 2 – 4 Spieler
ab 8 Jahren

„Jeder Spieler gestaltet bis zu 3 unterschiedliche Gärten, indem er die verschiedenen Motive auf den Karten den unterschiedlichen Gärten zuordnet. Jeder Garten entspricht einer Kartenreihe, die immer nur an den beiden Enden verlängert werden darf. Jedem Motiv ist ein Zahlenwert zugeordnet. In jedem Garten müssen die Motive immer in der richtigen Reihenfolge der Zahlenwerte ausgelegt werden. Man darf dabei beliebig viele Zahlen auslassen und die Motive beliebig auf die Kartenreihen verteilen.
Das Spiel geht über 3 Durchgänge und nach jedem Durchgang werden die Gärten bewertet. Am Ende des Spiels stehen die Gärten der Spieler in schönster Pracht japanischer Kirschblüten, was nochmal mit besonders vielen Punkten belohnt wird.“


Ohanami – es ist Frühling und in Japan blühen die Kirschbäume.

Spielmaterial:
120 Karten (in 4 Farben [blau, grün, grau und rosa] und den Werten von 1 – 120), 1 Wertungsblock und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben.

Spielablauf:
Das Spiel geht über 3 Durchgänge, wobei ein Durchgang wie folgt abläuft:

1. Karten verteilen:
Die Karten werden gut gemischt und an jeden Spieler 10 Karten ausgeteilt – die restlichen Karten werden beiseitegelegt.

2. Karten auswählen, weitergeben und spielen:
Jeder Spieler sucht sich aus seinen Karten 2 Karten aus, die er verdeckt vor sich auf den Tisch legt. Die restlichen Karten gibt er im 1. und 3. Durchgang im Uhrzeigersinn an seinen Nachbarn weiter, im 2. Durchgang gegen den Uhrzeigersinn.
Danach legen alle Spieler ihre beiden ausgewählten Karten vor sich am Tisch an. Dabei ist folgendes zu beachten:
  • jeder Spieler darf maximal 3 Kartenreihen vor sich liegen haben.
  • in jede Kartenreihe dürfen alle Kartenfarben abgelegt werden.
  • in jeder Kartenreihe müssen die Karten in aufsteigender Reihenfolge ausgelegt.
  • Kartenreihen können oben bzw. unten verlängert werden, sofern die Werte aufsteigend bleiben.
  • in jeder Kartenreihe können beliebig große Lücken (bei den Zahlenwerten) gelassen werden.
  • ein nachträgliches Auffüllen von Lücken (bei den Zahlenwerten) ist nicht erlaubt.

Nachdem die beiden Karten an- bzw. abgelegt wurden, werden die weitergegebenen Stapel auf die Hand genommen und wiederum 2 Karten ausgesucht, die man vor sich zuerst ab- und dann anlegt.

Dies geht solange, bis alle Karten verteilt und an- bzw. abgelegt wurden.

3. Wertung:
Nach dem 1. Durchgang erhält jeder Spieler für jede seiner blauen Karten 3 Siegpunkte gutgeschrieben.

Nach dem 2. Durchgang erhält jeder Spieler für jede seiner blauen Karten wieder 3 Siegpunkt und für jede seiner grünen Karten 4 Siegpunkte.

Nach dem 3. Durchgang erhält jeder Spieler wieder für jede seiner blauen Karten 3 Siegpunkt, für jede seiner grünen Karten 4 Siegpunkte und für jede seiner grauen Karten 7 Siegpunkte.

Danach kann der nächste Durchgang beginnen, indem wieder 10 Karten an alle Spieler ausgeteilt werden. Alle bisherigen Karten der Spieler bleiben liegen.

Spielende:
Das Spiel endet nach dem 3. Durchgang mit der Schlusswertung, bei der noch je nach Anzahl an rosa Karten Siegpunkte vergeben werden, und zwar für 1/2/3/4/5/6/7/8/9/10/11/12/13/14/15+ gibt es 1/3/6/10/15/21/28/36/45/55/66/78/91/105/120 Siegpunkte.

Der Spieler mit den meisten Siepunkten hat gewonnen – bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten rosa Karten.

Fazit:
Ohanami ist ein schnelles, einfaches aber durchaus spannendes und interessantes Kartenspiel für die ganze Familie. Im Spiel geht es darum, möglichst geschickt und taktisch clever Karten zu sammeln und vor sich auszulegen.

Dabei ist zu beachten, das grüne Karten bis zu 3mal in die Wertung kommen können, blau bis zu 2mal und graue nur einmal. Noch viel wichtiger ist es aber dabei, auf die Zahlenwerte zu achten, die man in seinen „Gärten“ verbaut – oft es ist sinnvoller, eine Karte ab- anstatt anzulegen, um nicht allzu große Lücken zu erzeugen und dann gezwungen zu sein, Karten wegzulegen.
Seine Mitspieler dabei immer im Auge zu haben, kann hier auch nicht schaden, denn wenn man eh schon im „voraus“ mit der Anzahl der ausliegenden Karten ist, kann man viel leichter auf eine Karte verzichten. Andererseits ist es auch wichtig, darauf zu achten, welche Zahlenwerte können von den Mitspielern nicht mehr genutzt werden oder kommen für sie sehr ungelegen, denn solche Karten kommen mit großer Wahrscheinlichkeit wieder zum Spieler zurück und können dann genutzt werden.

Noch viel wichtiger ist es aber auf die Anzahl der rosa Karten zu achten, denn über diese kommen die meisten Punkte ins Spiel, die dann auch durchaus spielentscheidend sein können.

All dies aufeinander abzustimmen und geschickt Karten zu wählen und weiterzugeben macht den Reiz und den Spaß dieses Spieles aus.

Natürlich spielt auch das Kartenglück eine „kleine Rolle“, da die Karten aber reihum weitergegeben werden (müssen), trifft dies alle Spieler mehr oder weniger gleich.

Die angenehme Spieldauer von ca. 20 Minuten für eine Partie lädt dann gleich zu einer weiteren Partie bzw. Revanche ein, der man gerne zustimmen wird.

Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Zu zweit ist zwar leichter vorhersehbar und „planbar“ welche Karten wieder zurückkommen, bei mehr Spielern eher nicht, was dem Spaß und der Spannung keinen Abbruch tut.

Das Spielmaterial besteht aus 120 Karten und einem Wertungsblock, auf den man durchaus verzichten hätte können. Die Spielanleitung ist gut strukturiert und ausführlich ausgefallen. Es gibt Bilder und Beispiele, sodass es zu keinen Fragen oder Unklarheiten kommen sollte.
Alles ist in einer kleinen Schachtel untergebracht und kann so auch einfach und leicht überall hin mitgenommen werden.

Uns hat Ohanami sehr gut gefallen und mittlerweile auch schon viele Stunden an Spaß und Spannung bereit – und das wird sich sicherlich nicht so schnell wieder ändern. Als Auftakt bzw. Ausklang eines Spieleabends ist es bei uns (fast) nicht mehr wegzudenken.

Vielen Dank an den NÜRNBERGER-SPIELKARTEN-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars