Spielbesprechung von Györög Kurt

Overload 24.05.2019 von Wolfgang Riedl Schmidt-Spiele für 3 - 5 Spieler ab 8 Jahren

„Die Spieler versuchen, über mehrere Runden hinweg möglichst viele Scheiben ins Ziel zu bringen. Am Start muss sich jeder entscheiden: Wie viele Scheiben nehme ich mit auf den Würfelparkour? Da heißt es, nicht zu viel riskieren, denn unterwegs kommen bestimmt noch Scheiben dazu. Wenn eine Spielfigur an anderen Figuren vorbeizieht, wird auf die überholten Figuren jeweils eine Scheibe gesteckt. Und wird eine Figur überladen, ist sie raus und muss von vorn beginnen. Gewonnen hat, wer als Erster eine bestimmte Anzahl an Scheiben ins Ziel gebracht hat.“ Overload – nur nicht überladen! Spielmaterial: 8 Spielplanteile (1 Start-, 1 Ziel-, 2 Kurven- und 4 Mittelteile), 10 Spielfiguren (je 2 Figuren in 5 Farben), 1 Würfel (mit den Zahlen 1 – 8), 98 Siegpunkteschips (40x 1, 30x 2 und 28x 5 Siegpunkte), 1 Schale, 70 Scheiben und 1 Spielanleitung. Spielziel: Als erster Spiele eine vorgegebene Anzahl an Siegpunkten erreicht zu haben. Spielablauf: Die „Laufstrecke“ wird aus den Spielplanteilen (u-förmig) zusammengelegt – für das erste Spiel sollen die Vorderseiten (ohne Sonderfelder) verwendet werden – ansonsten die Teile mit den Sonderfeldern. Die Schale mit den Scheiben, so wie die Siegpunktechips und der Würfel, werden für alle gut erreichbar bereitgelegt. Jeder Spieler erhält 2 Spielfiguren, die er auf das Startfeld der Laufstrecke stellt – vor dem ersten Würfelwurf des Spielers muss er noch entscheiden, mit wie vielen Scheiben er seine Spielfigur bestückt. Jede Spielfigur hat Platz für maximal 8 Scheiben … Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus: Der Spieler würfelt und zieht mit einer seiner beiden Spielfiguren um die gewürfelte Anzahl Felder auf der Laufstrecke weiter – sollte sich eine seiner beiden Spielfiguren noch am Startfeld befinden, muss diese zuerst gezogen werden. Überholt der Spieler dabei mit seiner Spielfigur eine oder mehrere andere Spielfiguren, so erhalten alle überholten Spielfiguren eine Scheibe aus dem Vorrat dazu. Beendet der Spieler seinen Zug mit seiner Spielfigur auf einem Feld mit einer weiteren oder mehreren weiteren Spielfiguren, so hat er für jede Spielfigur die Wahl, entweder eine Scheibe von seiner Spielfigur auf diese zu geben oder sich von der Spielfigur eine Scheibe zu nehmen und auf seine Spielfigur zu stecken. Sollte es bei einer der beiden Aktionen dazu kommen, dass eine Spielfigur eine 9. Scheibe bekommen würde (d.h. somit „überladen“ würde), muss der Spiele diese Spielfigur wieder auf das Startfeld stellen und erneut entscheiden, mit wie vielen Scheiben diese Figur dann wieder ins Rennen gehen soll. Wird mit den „Rückseiten“ der Spielplanteile gespielt, ist noch folgendes zu beachten: beendet die Spielfigur den Zug auf einem „+/-“-Feld, darf der Spieler entscheiden, ob er mit seiner Spielfigur noch zusätzlich ein Feld weiter zieht oder ein Feld zurück. Überholte Figuren werden dabei mit einer Scheibe bestückt – endet der Zug danach mit der Spielfigur auf einem Feld mit weiteren Spielfiguren (egal ob sie vorher gleichzeitig auch überholt wurden), hat der Spieler wieder die Wahl sich eine Scheibe zu holen bzw. abzugeben. beendet die Spielfigur den Zug auf einem „+ Scheibe“ Feld, erhält die Spielfigur sofort eine Scheibe. beendet die Spielfigur den Zug auf einem „- Scheibe“ Feld, muss der Spieler sofort eine Scheibe abgeben. beendet die Spielfigur den Zug auf einem „x2“ Feld, gelten alle Regeln für diese Figur(en) doppelt – die Figur erhält 2 Scheiben bzw. es werden 2 Scheiben „getauscht“. Zieht der Spieler mit seiner Spielfigur auf bzw. über das Zielfeld, bekommt er sofort so viele Siegpunkte, wie die Spielfigur Scheiben mit sich trägt – ist die Figur voll (mit 8 Scheiben) bestückt, erhält der Spiele 4 zusätzliche Siegpunkte. Nachdem der Spieler seinen Zug beendet hat, wird der Würfel weitergegeben und der nächste Spieler ist an der Reihe. Spielende: Das Spiel endet sofort, sobald ein Spieler die vorgegebene Anzahl an Siegpunkte erreicht hat und gewinnt damit das Spiel. Fazit: Overload ist ein einfaches, aber recht lustiges und unterhaltsames Würfel-, Lauf- und Positionsspiel für die ganze Familie. Im Spiel geht es darum, recht schnell mit seinen Figuren über eine Laufstrecke zu ziehen und Scheiben ins Ziel zu bringen. Der Clou an der Sache, man kann unterwegs durchaus noch Scheiben bekommen oder verlieren/abgeben – man darf seine Figur nur nicht „überladen“, denn dann muss man zum Start zurück und erhält keine Siegpunkte. Kommt man mit seiner Spielfigur ins Ziel gibt es einen Siegpunkt für jede Scheibe die sie trägt – sind es 8 gibt es 4 zusätzliche Siegpunkte. Dabei ist es aber wichtig, nicht einfach planlos über die Strecke zu laufen, sondern einzuplanen, dass man auch noch Scheiben bekommt (vielleicht sogar durch seine eigene zweite Spielfigur). Aber da gibt es dann immer noch die Mitspieler, die einem das zu vermiesen versuchen, indem sie genau dann Scheiben abgeben, wenn man bereits 8 „geladen“ hat – und somit wieder an den Start zurück muss. Hat man nur wenige Scheiben und ist bereits vor dem Ziel, gibt es oftmals Sinn, darauf zu warten, bis andere Spieler an einem vorbeigezogen sind und erst danach (mit mehr oder sogar 8 Scheiben) ins Ziel zu ziehen. Als dies macht Spaß, vor allem aber, wenn man auf den Rückseiten der Spielplanteile – mit den Sonderfeldern – spielt. Hier gibt es dann Felder, auf denen man Scheiben einfach so bekommt oder aber auch abgeben muss, oder die die „Aktionen“ auf dem Feld einfach verdoppeln. Und erst damit kommt so richtig Spaß und Spannung ins Spiel … Natürlich ist das Spiel glückbetont, da man von einem Würfelwurf abhängig ist, aber mit der Zeit merkt man schon auch, dass man einiges beeinflussen oder voraus „berechnen“ kann – aber es gibt auch genügend „Ärgerfaktor“, sodass das Spiel immer lustig und unterhaltsam bleibt … Und bei einer Spieldauer von ca. 20 – 30 Minuten ist immer Zeit für eine Revanche oder weitere Partie. Das Spiel ist für 3 – 5 Spieler ausgelegt und macht vor allem in größeren Runden viel Spaß – und hier umso mehr, wenn man mit den Sonderfeldern spielt. Das Spielmaterial sieht zwar „altbacken“ aus, ist aber funktionell und zweckmäßig und über die Cover-Gestaltung könnte man streiten. Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht und der Platzbedarf für das Spiel hält sich auch in Grenzen, sodass man fast überall und jederzeit das Spiel auf den Tisch bringen kann. Die Spielanleitung erklärt auf 4 Seiten den Spielablauf und Fragen oder Unklarheiten sollten es keine geben, dazu ist der Ablauf auch zu einfach und einleuchtend. Ein kleiner Fehler hast sich jedoch eingeschlichen: anstatt der 80 angegebenen Scheiben sind nur 70 enthalten, die aber vollkommen ausreichend sind. Uns hat Overload sehr gut gefallen und kommt auch immer wieder gerne auf den Tisch – und das wird sich auch so schnell nicht ändern, denn es eignet sich hervorragend als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends, aber auch für zwischendurch … ausprobieren! Vielen Dank an SCHMIDT-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars