21.06.2019 von Henri Kermarrec HUCH! für 2 – 6 Spieler ab 7 Jahren |
„Hilf Sherlock dabei, die Täter zu entlarven. Sei clever und nutze dabei geschickt alle Hinweise, die aufgedeckt werden. Finde so den Komplizen von Sherlocks Erzfeind Moriarty. Falls am Ende alle Verdächtigen ein Alibi vorweisen können, hat Moriarty sogar persönlich zugeschlagen. In diesem tierisch verzwickten Fall ist jeder so lange verdächtig, bis seine Unschuld bewiesen ist.“ Sherlock Express – „ein tierisch verzwickter Fall“ … Spielmaterial: 27 „Die Verdächtigen“- und 36 „Die Alibis“-Karten, sowie 1 Spielanleitung. Spielziel: Als erster Spieler 5 Täter identifiziert zu haben. Spielablauf: Alle Alibi-Karten werden gut gemischt und gleichmäßig an alle Spieler verteilt – die Karten bleiben aber als verdeckter Stapel vor den Spielern liegen. Sie zeigen entweder einen Ort, ein Tier oder ein Accessoire. Die Verdächtigen-Karten werden ebenfalls gemischt und als verdeckter Nachziehstapel in die Tischmitte gelegt – 6 davon werden aufgedeckt und um den Verdächtigen-Nachziehstapel offen aufgelegt. Sie zeigen ein Tier mit einem Accessoire vor einem Ort. Wer an der Reihe ist, deckt seine oberste Karte vom Alibi-Kartenstapel auf und legt sie für alle gut sichtbar vor sich ab – gleichzeitig nennt er auch laut das Alibi, das auf der Karte gezeigt wird. Alle Spieler schauen sich nun die ausliegenden Verdächtigen an und können aufgrund der Alibi-Karte(n) alle Verdächtigen ausschließen, die entweder das genannte Tier darstellen, das Accessoire tragen oder sich vor dem gezeigten Ort befinden. Wenn nur noch ein Verdächtiger übrigbleibt, dann handelt es sich um den Täter und der erste Spieler, der die Karte berührt hat den Täter identifiziert. Wenn alle Verdächtigen ein Alibi haben, muss jedoch der Verdächtigen-Nachziehstapel berührt werden, was darauf hinweist, das Moriarty als Täter identifiziert wurde. Wenn die Verdächtigung richtig war, erhält der Spieler die Täter-Karte als Belohnung, ansonsten scheidet er für die restliche Runde aus. Wenn ein Täter identifiziert wurde, endet die Runde und die Täter-Karte (außer es war Moriarty) wird durch eine neue vom Nachziehstapel ersetzt. Alle Spieler mischen wieder ihre Alibi-Karten und bilden einen neuen Aufdeckstapel damit – und die nächste Runde kann beginnen. Spielende: Der Spieler, der als Erster 5 Täter identifiziert hat, gewinnt das Spiel. Variante: „Falsche Alibis“: In dieser Variante gilt folgende Regel: wenn ein Alibi mehrmals aufgedeckt wird, dann hat der Täter seine Finger im Spiel und das „falsche Alibi“ verrät somit den Täter – alle anderen Alibis gelten nicht mehr. Wer als erster Spieler 2 Karten von Verdächtigen berührt, erhält beide als Belohnung. Gibt es keinen Verdächtigen, handelt es sich wieder um Moriarty und es muss wiederum der Verdächtigen-Nachziehstapel berührt werden. Das Spiel endet in dieser Variante, wenn die letzte Verdächtigen-Karte aufgedeckt bzw. genommen wurde. Fazit: Sherlock Express ist ein schnelles, aber äußerst interessantes und kniffliges Vergleich-, Kombinier- und Reaktions- bzw. Deduktionsspiel für die ganze Familie. Es erfindet zwar keine Mechanismen neu, aber das bekannte „ich schließe Karten aufgrund von Vorgaben“ aus, wird hier recht toll und ansprechend umgesetzt. Im Spiel geht es darum, das von 6 aufgedeckten Karten (mit jeweils 3 Kennzeichen) aufgrund von Alibi-Karten (mit je 1 der 3 Kennzeichen) immer mehr Karten ausgeschlossen werden können, bis nur noch eine – oder keine – Karte übrigbleibt. Dann gilt es schnell und gezahlt nach dieser Karte zu greifen und sich diese zu sichern. Und: das war es dann auch schon … … und: es macht Spaß und ist spannend und kann von jeder Art Spieler gespielt werden, denn es bietet einerseits genug Herausforderung auch für versierte und Vielspieler (vor allem in der Variante mit dem „falschen Alibi“), ist aber durchaus auch familientauglich und für Gelegenheitsspieler geeignet. Die Spieldauer beträgt ca. 10 Minuten für eine Partie, bei der es aber sicherlich nicht bleiben wird. Das Spielmaterial ist sehr passend und gut gewählt, die Grafiken sind groß und eindeutig genug, aber trotzdem so, dass man genau schauen und vergleichen muss. Einmal anders sind dabei auch die „runden“ Karten, die Verwendung finden und die in einer ganz tollen Box (mit Magnetverschluss) und passenden und funktionellem Inlay untergebracht sind. Das Spiel ist für 2 bis 6 Spieler geeignet und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Am meisten Spaß hat man aber in voller (oder ziemlich voller) Besetzung, aber auch das Spiel zu zweit kann sich sehen lassen. Die Spielanleitung besteht aus einem kleinem „Folder“ mit 4 Seiten, wobei aber nur 2 für die Regeln des Grundspiels verwendet werden und nicht ganz eine Seite für die Variante. Uns hat Sherlock Express ausgesprochen gut gefallen, und zwar in jeder Hinsicht: grafisch als auch spieltechnisch – und der Platzbedarf hält sich auch in Grenzen, sodass man das Spiel eigentlich überall und jederzeit auf den Tisch bringen kann. Wir haben Sherlock Express sehr schnell lieb gewonnen, sei es als Lückenbüßer aus Pausenfüller – als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends … für alles davon kann es jederzeit herangezogen werden … Vielen Dank an HUCH! für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |