Spielbesprechung von Györög Kurt
Silver & Gold
07.06.2019

von Phil Walker-Harding
Nürnberger-Spielkarten-Verlag
für 2 – 4 Spieler
ab 8 Jahren

„Ferne Inseln, goldene Schätze – wer hat noch nicht davon geträumt?! Und in diesem großartigen Familienspiel ist das alles drin. Und noch mehr!
Einfachste Regeln, flotter Ablauf, Glück und Pech, Planung, Spannung – und jede Menge tolle Erfolgserlebnisse, wenn man Schatzkarte für Schatzkarte fertigstellt.
Mit abwischbaren Karten, für endlos viele Abenteuer!“


Silver & Gold: 100 Kreuze – 1000 Schätze!

Spielmaterial:
47 Schatzkarten (je 12x in den Farben Lila, Orange und Grün und 11x in der Farbe Grau), 8 Expeditionskarten (mit 6 verschiedenen Mustern), 4 Wertungs- und 1 Rundenkarte, 4 Stifte und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler bekommt 1 Stift und 1 Wertungskarte, die er offen vor sich ablegt.
Die Schatzkarten werden gemischt und davon 4 an jeden Spieler ausgeteilt – von denen er sich je 2 aussucht und offen vor sich auf den Tisch legt – die restlichen Schatzkarten werden wieder zu den restlichen Schatzkarten gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt. 4 Karten werden davon neben dem Nachziehstapel offen ausgelegt.

Jede Schatzkarte zeigt ein Schatzinsel, die mit einem Raster überzogen ist. Die einzelnen Felder können dabei leer sein, oder mit einem Kreuz, einer Münze oder einer Palme bedruckt sein. Außerdem zeigt sie links oben ihren Punktewert an (den man bekommt, wenn man die Karte „fertigstellt“) und eventuell rechts oben eine Schatzinselart, für die es Sonderpunkte gibt (sofern man die Karte „fertigstellt“).

Die Rundenkarte kommt in die Tischmitte – die Expeditionskarten kommen als gut gemischt, verdeckter Stapel daneben. Auf der Rundenkarte wird die jeweilige Runde markiert (pro Partie werden 4 gespielt) und es sind die verschiedenen Expeditionskarten-Muster abgebildet – zur besseren Orientierung.

Ein Startspieler wird bestimmt – er nimmt sich den Stapel mit den Expeditionskarten.

Eine Runde besteht aus mehreren Durchgängen, wobei ein Durchgang wie folgt abläuft:
1. Expeditionskarte aufdecken:
Der aktive Spieler deckt die oberste Expeditionskarte und legt diese gut sichtbar in die Tischmitte.

2. Felder ankreuzen:
Auf den Expeditionskarten werden bestimmte (tetris-ähnliche) Muster vorgegeben, die die Spieler nun auf ihren Schatzkarten „ankreuzen“ dürfen. Dabei darf das Muster beliebig gedreht bzw. auch gespiegelt werden und dann genau einmal auf einer der beiden Karten „angekreuzt“ werden.
Kann oder will ein Spieler das Muster nicht „ankreuzen“, darf bzw. muss er ein beliebiges Einzel-Feld auf einer der beiden Schatzinseln ankreuzen.

  • Kreuzt ein Spieler dabei ein Feld mit einem „Kreuz“ an, darf er sofort noch ein beliebiges Feld auf einer seiner beiden Schatzkarten ankreuzen.
  • Kreuzt ein Spieler dabei in Feld mit einer „Münze“ an, darf er sofort auf seiner Wertungskarte eine der dort aufgedruckten Münzen abkreuzen.
  • Kreuzt ein Spieler dabei ein Feld mit einer „Palme“ an, darf er sich auf seiner Wertungskarte sofort so viele Punkte in eines der dafür vorgesehenen Felder eintragen, wie Palmen auf den offen ausliegenden Schatzinseln in der Tischmitte ausliegen – plus 1 Punkt für seine angekreuzte Palme.

3. Münzreihen werten bzw. Schatzkarten nachziehen:
Jeder Spieler, der nun eine komplette Münzreihe auf seiner Wertungskarte angekreuzt hat, bekommt nun dafür Punkte – beginnend beim Startspieler. Und zwar so viele Punkte, wie der derzeit noch wertvollste Pokal auf der Rundenkarte in der Tischmitte angibt. Diese Punkte werden neben der Münzreihe eingetragen und der entsprechende „Pokal“ auf der Rundenkarte „ausgestrichen“, sodass dem/den nächsten Spieler(n) weniger Punkte zur Verfügung stehen.

Jeder Spieler, der nun eine oder beide seiner Schatzkarten voll „angekreuzt“ hat, legt diese nun bei Seite und darf sich nun – wieder beginnend beim Startspieler – eine neue Schatzkarte ziehen, bis er wieder 2 Karten vor sich liegen hat. Dabei haben die Spieler die Wahl zwischen den 4 offen liegenden Karten oder der obersten, verdeckten Schatzkarte des Nachziehstapels.

Danach wird der nächste Spieler zum Startspieler und deckt wiederum eine Expeditionskarte (für alle Spieler) auf.

Eine Runde endet, wenn 7 von den 8 Expeditionskarten gespielt wurden – die letzte Expeditionskarte wird nicht mehr gespielt. Dann werden alle Expeditionskarten wieder gemischt und als neuer Stapel für eine neue Runde bereit gelegt.

Das Spiel endet nach der 4. Runde – dann werden alle Punkte, die die Spieler erzielt haben (Punkte für die Schatzkarten, Palmenpunkte, Sonderpunkte für bestimmte Schatzinselarten und Pokalsonderpunkte für Münzreihen, sowie je 1 Punkt für jede angekreuzte Münze) zusammengezählt – der Spieler mit den meisten Punkte hat gewonnen.
Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr graue Schatzkarten „vollgekreuzt“ hat, ansonsten entscheiden die Farben Grün, Orange bzw. Lila..

Fazit:
Silver & Gold ist ein einfaches, leicht und schnell zu erlernendes, aber doch interessantes und spannendes Spiel für die ganze Familie. Im Spiel geht es darum, auf Karten vorhandene Raster-Felder mit vorgegebenen Mustern zu füllen und damit gleichzeitig Punkte zu machen.
Um dabei aber nicht ganz nur vom Glück abhängig zu sein, gibt es einerseits Bonusfelder, wie die mit einem „Kreuz“, die es einem ermöglichen zusätzliche Felder anzukreuzen, aber auch eine Übersicht aller möglichen Muster, die auftreten können, um damit doch etwas im Voraus planen zu können.

Außerdem gibt es daneben noch Münz- und Palmenfelder, die man taktisch ins Spiel miteinbinden sollte, um doch mehr Punkte als die Mitspieler sammeln zu können. Gerade bei den Münzen ist es anfänglich von nutzen, einer der ersten zu sein, der eine seiner Münzenreihen komplett angekreuzt hat, da es dafür wesentlich mehr Punkte gibt als im weiteren Spielverlauf.
Bei den Palmenfeldern ist es eher wichtig, darauf zu achten, wann liegen in der Auslage Karten mit Palmen, da es eben zu diesem Zeitpunkt beim ankreuzen der Palmen mehr Punkte gibt, als wenn gerade keine oder nur 1 oder 2 Palmen ausliegen.

Nach diesen Kriterien sollten auch schon anfänglich die Start-Schatzkarten ausgewählt werden und im Spielverlauf die Schatzkarten, die man nachzieht.

Nicht außer Acht lassen, sollte man auch noch die Schatzkarten, die – wenn man sie fertiggestellt hat, zusätzliche Punkte für bestimmte Schatzkarten-Farben bringen. Hat man z.B. viele „grüne“ Schatzkarten erfüllt. können mit solchen Karten durchaus spielentscheidende Zusatzpunkte gemacht werden.

Bei vielen Sachen in Silver & Gold ist es wichtig, seine Mitspieler im Auge zu behalten und vor allem darauf zu schauen, möglichst einer der ersten zu sein, der z.B. Münzreihen fertigstellt, da mit jedem Spieler, der das schafft, auch die Punkte immer weniger werden – bis zu dem Zeitpunkt, zu dem es dann überhaupt keine Punkte mehr dafür gibt.

All das macht Spaß – all das ist spannend und hält die Spieler über die Spieldauer von ca. 20 Minuten im Bann. Und sollte es mal nicht so funktioniert haben, dann spielt man einfach eine oder aber auch mehrere Revanchen oder zusätzliche Partien …

Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgerichtet und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut.
Die Spielanleitung besteht aus 4 Seiten, auf denen alles genau und ausführlich erklärt und beschrieben wird. Es gibt genügend Bilder und Beispiele, sodass es zu keinen Fragen oder Unklarheiten kommen sollte – der Spielablauf und das Spiel selbst sind aber auch zu einfach und fast selbsterklärend.

Das Spielmaterial besteht aus nett und passend illustrierten Karten, die abwasch- bzw. -wischbar sind und immer wieder verwendet werden können. Alles ist in einer kleinen Schachtel untergebracht, sodass man das Spiel leicht und einfach überall hin mitnehmen und spielen kann – auch der Platzbedarf ist sehr überschaubar.

Uns hat Silver & Gold sehr gut gefallen und schon jede Menge Spaß und Spannung bereitet. Es ist auch ein Spiel das immer wieder verlangt und gerne auf den Tisch gebracht wird … unbedingt ausprobieren!

Vielen Dank an den NÜRNBERGER-SPIELKARTEN-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars