Spielbesprechung von Györög Kurt
Die Wikinger Saga
01.07.2020

von Christian Fiore & Knut Happel
Schmidt-Spiele
für 2 - 4 Spieler
ab 12 Jahren

„Auf nach Walhalla! Bei der Wikinger Saga erlebt ihr eine Vielzahl an Abenteuern. Das Grundspiel mit seinen einfachen Spielregeln, wird durch zusätzliches Spielmaterial in späteren Abenteuern ergänzt. Ihr beginnt das Spiel mit einer kleinen Schar an Wikingern. Durch erfolgreich bestandene Abenteuer bekommt ihr Gold, mit dem ihr weitere hilfreiche Wikinger anheuern könnt. Auf diese Weise kommen immer wieder neue Wikinger ins Spiel, deren Fähigkeiten euch helfen, Belohnungen zu erreichen und Gefahren zu umschiffen. Das ist auch notwendig, denn die Abenteuer werden von Mal zu Mal anspruchsvoller. Gold ist gut, aber nur der Ruhm in Walhalla ist wirklich wichtig und spielentscheidend. Das Spiel ist modular aufgebaut. So werden die Abenteuer einer jede Partie aus den unterschiedlichen Landschaften immer neu zusammengestellt. Zu jeder Landschaft gibt es spezielle Wikinger (insgesamt 27 verschiedene), so dass sich jede Partie anders spielt. Also, schnappt euch euren Helm und schwingt die Axt! Das Abenteuer beginnt!“

Die Wikinger Saga – auf nach Walhalla!

Fazit:
In Die Wikinger Saga gehen wir auf die Reise nach Walhalla, auf der wir 8 Land- und See-Abenteuer bestehen müssen. Die Zusammenstellung kann auf verschiedenste Art und Weise erfolgen – es gibt aber auch vorgegebene „Szenarien“ die man spielen kann.
Die Abenteuer besteht man mit seinen „Start“-Wikingern, die aber noch eher unerfahren und somit nicht so gut ausgerüstet sind und die keine (großartigen) Sonderfunktionen (Fähigkeiten) haben. Vor jedem Abenteuer hat man aber die Möglichkeit, seine „Crew“ aufzuwerten, indem sich neue Wikinger „dazukauft“, die besser sind und mehr Möglichkeiten für die Reise anbieten, sei es durch die „Schrittweiten“, die sie mitbringen bzw. durch bessere „Fähigkeiten“. Aber wozu braucht man die?

Vor jeder Reise wird am Spielplan entweder eine „Wege“-Tableau (Landreise) bzw. ein „Schiff“-Tableau (Seereise) ausgelegt, auf dem unsere Wikinger starten, sowie ein Ort, der erreicht werden muss. Alles liegt an einem Weg mit 35 Feldern an, wobei jeweils 3 von ihnen in jedem Abenteuer zusätzlich mit 3 Bonusmarker bestückt werden. Ziel ist es nun, durch geschicktes Ausspielen von Wikinger-Karten, diesen Weg zu beschreiten und womöglich viele der Boni mitzunehmen, bevor man seine Reise (wenn möglich) im ausgelegten Ort beendet.
Dazu wird immer eine „allgemeine“ Wegekarte aufgedeckt, die vorgibt, wie viele Felder alle Wikinger (durch verschieben des Tableaus) sich bewegen und durch das Ausspielen einer Wikinger-Karte von jedem Spieler am Tableau bewegt werden. Dann wird „ausgewertet“, ob Boni – oder auch Strafen – vergeben werden. Steht der Wikinger eines Spielers vor einem Bonusmarker, erhält er die angegebene Belohnung bzw. muss die angegebene Strafe bezahlen. Erreicht man so den Ort, hat man immer die Möglichkeit, sich dazu zu entscheiden, seinen Wikinger auf den Ort zu stellen und somit diese Reise für sich zu beenden.

Auf diese Weise versucht man möglichst an Boni zu kommen und Strafen zu vermeiden. Da vorgegeben ist, welche Karten im allgemeinen Wegekarten-Stapel enthalten sind, kann man hier durchaus Spekulationen ansetzen, ob man noch eine Runde länger im Spiel bleibt und auf eine zusätzliche Belohnung hofft, oder ob man aussteigt um Strafen zu verhindern, die es auch gibt, wenn man sich über das Tableau hinausbewegt oder über den Ort hinausläuft …

Den Unterschied zwischen einem Land- und einem See-Abenteuer machen 10 Felder aus (Land-Tableau ist 22 Felder lang und das See-Tableau 12) – und man möchte nicht glauben, aber dadurch werden die Abenteuer wirklich unterschiedlich zu spielen, denn auf „Land“ hat man genug Platz und die Gefahr vom Tableau zu „fallen“ ist eigentlich vernachlässigbar – nicht jedoch auf „See“ …

Am Ende jeder Reise hat man dann die Möglichkeit, einen seiner ausgespielten Wikinger nach Walhalla (unter seinen vor sich ausliegendes Schild) zu legen. Dies ist notwendig, da die letzte (und somit 8 Reise nach Walhalla) nur mit diesen Karten gespielt werden darf und auch nur diese Karten die aufgedruckten Siegpunkte (in Form von Wikingerhelmen) einbringen. Die Krux dabei wiederum ist: „gute“ Karten für die Reise haben meist weniger Siegpunkte und umgekehrt …
Außerdem kommen immer wieder neue Wikingerkarten in die Auslage, die vor der nächsten Reise gekauft werden können…

Und all dies geschickt aufeinander abzustimmen, vorausschauend zu planen und sich wenn möglich eine „gutes“ und gleichzeitig „siegpunktprächtiges“ Deck für das Abschluss-Abenteuer in Walhalla zu generieren, macht den Reiz dieses Spieles aus. Und es macht Spaß – und nicht nur das, es ist auch noch spannend.

Die Spieldauer ist mit 60 Minuten angegeben, wobei sich für das erste Spiel (mit Erklärungen) doch etwas mehr Zeit einplanen sollte – danach sind die 60 Minuten durchaus erreichbar. Das Einführungsspiel ist dabei zwar eine nette Idee, aber unserer Meinung nicht wirklich notwendig und kann bzw. sollte übersprungen werden.

Das Spiel ist für 2 bis 4 Spielern ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut – ob man dabei wirklich den auf den Ortskarten aufgedruckten Text jedes Mal lesen muss, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das Spielmaterial ist passend und funktionell ausgefallen – was aber äußerst lobenswert ist, ist das Inlay. Alle Teile haben ihren Platz und bleiben auch dort.

Die Anleitung ist übersichtlich und es sollen normalerweise keine Fragen oder Unklarheiten aufkommen, da es sich um einen (mehr oder weniger) logischen Ablauf handelt.

Uns hat Die Wikinger Saga sehr gut gefallen und wird sicherlich noch oft auf den Tisch kommen. Auch wenn es nicht wirklich viel Neues im Spiel gibt, macht es die Kombination des Ganzen aus. Wer sich unsicher ist, sollte es mal zur Probe spielen, denn „Der Vergleich macht Dich sicher“ ;)

Vielen Dank an SCHMIDT-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars