Spielbesprechung von Györög Kurt
Drachenland
07.01.2020

von Darren Kisgen
Game Factory
für 2 – 4 Spieler
ab 10 Jahren

„Das Drachenland wartet auf euch! Stellt eure besten Abenteurer-Teams zusammen, damit ihr an möglichst viele Würfel kommt. Und dann entdeckt die mystischen Orte im Drachenland! Schleicht in die Hexenhütte, spioniert das Haus der Oger aus oder stürmt in die Drachenhöhle! Die Abenteurer-Mehrheit an den Orten bringt euch wertvolle Münzen und die begehrten Drachensteine. Aber seid auf der Hut vor den Kobolden, die sich immer wieder in das Ringen um die wertvollsten Schätze einmischen.“

Drachenland: mystische Orte, gierige Kobolde, wertvolle Schätze …

Fazit:
Drachenland ist ein nettes, einfaches Kartensammel-, Würfel- und Mehrheitenspiel für die ganze Familie.
Der Spielablauf ist dabei so einfach, dass man mehr oder weniger einfach drauf los spielen kann und das Spiel bei einer Probepartie erklärt bekommt. Die 8-seitige Anleitung, die sehr übersichtlich, gut strukturiert und großzügig ausgefallen ist, lässt dabei keine Fragen offen. Was man anfänglich vielleicht ein paar Mal nachschauen bzw. nachfragen muss, welche Kartenkombination man für die jeweilige Aktion braucht: von rechts nach links ist das dann auf den Ortskarten immer Schleichen (Zahlenreihe in beliebigen Farben), Ausspionieren (gleiche Zahlen in beliebigen Farben) und Stürmen (Karten der gleichen Farbe mit beliebigen Zahlen) – die Anzahl der Karten gibt dann immer die Anzahl der Würfel an, die man verwenden kann und eine bestimmte vorgegebene Würfelsumme zu erwürfeln, um dann einen seiner Abenteurer auf die Ortskarte stellen zu dürfen.

Natürlich ist es damit auch ein Spiel, bei dem einiges vom Glück abhängt: einerseits muss man Kartenglück haben (um die richtigen Karten nachzuziehen), um entsprechenden Kartenkombinationen zu erhalten und möglichst viele Würfel verwenden zu können und andererseits muss man dann auch noch etwas Würfelglück haben (um die entsprechenden Summe zu erwürfeln). Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass es nur die Werte von 1 bis 4 gibt…
Um dem Würfelglück etwas auf die Sprünge zu helfen, gibt es dann auch noch „Unterstützungskarten“ mit den unterschiedlichsten Funktionen, die einmalig oder dauerhaft eingesetzt werden können.
Im Grundspiel besitzt jeder Spieler entweder 2 „1er-Unterstützungen“ oder 1 „2er-Unterstützung“ – in der Variante können „Unterstützungskarten“ auch nachgekauft werden, was uns wesentlich besser gefallen hat.

Ist ein Ort „voll“ besetzt, kommt es zur Wertung bei dem der Spieler mit den meisten Figuren (Mehrheit) auch am meisten Punkte (und somit Geld) und die Ortskarte bekommt (die wiederum „Drachensteine“) bringt – der Spieler mit den zweitmeisten Abenteurern bekommt etwas weniger Punkte – alle anderen genau 1 Punkt.
Damit es aber nicht gar zu eintönig zugeht, gibt es auch noch „Kobold-„ und „Felsrutsch“-Karten im Nachziehstapel, die eben Kobold ins Spiel und somit auf die Orte bringen und Ereignisse („Felsrutsch“), die meist die Abgabe von Karten verlangen.

Das Spiel selbst (das für 2 bis 4 Spieler ausgelegt ist) spielt sich dann recht schnell und einfach – es gibt keine Wartezeiten, da man ja nur zwischen 2 Karten nachziehen oder Abenteurer auf einen Ort „würfeln“ wählen kann. Die Spieldauer beträgt ca. 30 Minuten, das Spiel dürfte aber auch nicht viel länger dauern, da einfach zu viel Glück im Spiel ist – so kann man aber einfach eine Revanche verlangen um zu beweisen, dass es doch besser gehen kann…

Das Spielmaterial ist sehr schön und passend ausgefallen. Es gibt handliche und funktionelle Karten, auf denen alles wesentlich gut übersichtlich aufgedruckt ist. Die „Kobolde“ sind nett anzusehen, wobei die Abenteurer doch etwas „dicklich und unförmig“ (speziell für Helden) aussehen ;))
Alles findet in der mittelgroßen Schachtel im sehr toll ausgefallenen Tiefziehteil seinen Platz.

Drachenland ist ein nettes und lustiges Familienspiel, dass bei Viel- bzw. Kennerspielern aber nur selten – und wenn nur als Absacker oder Auftakt eines Spieleabends – auf den Tisch kommen wird. Ausprobieren sollte man es allemal …

Vielen Dank an GAME FACTORY für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars