CERIODAPHNIA RETICULATA

Carapax
Die Art verfügt über eine gut ausgebildete Skulpturierung (Bild 64). Sie besteht am Körper aus rundlichen, unregelmäßig angeordneten Polygonen, die von schmalen Leisten eingerahmt sind. Die Durchmesser der Polygone liegen im Größenbereich von 20 µm. Nach caudal gerichtete Ecken sind, vor allem im ventralen Bereich des Ephippialweibchens, zipfelig ausgezogen und heben sich von der Unterlage ab. Durch die Unregelmäßigkeit der Schuppen können hier durchaus auch zwei Ecken einer Schuppe davon betroffen sein.
Auf den einzelnen Polygone finden sich noch Subskulpturen, flache Runzeln, bis sich leicht abhebende Stiftchen mit unregelmäßiger Verteilung.
Diese Art der Skulpturierung ist auch im Nackenbereich des Kopfpanzers zu finden, erst ventral des Fornix sind am Kopf längliche Schuppen zu finden.
Der nach caudal spitz zulaufende Kopfpanzer zieht beim parthenogenetischen Weibchen tief, etwa zu drei Fünftel der gesamten Länge des Tieres, in den übrigen Carapax hinein. Caudal unmittelbar an den Fornix anschließend verläuft eine tiefe Falte quer über den Kopfpanzer( Bild 65). Beim Ephippialweibchen ist der caudale Anhang des Kopfpanzers um 90 Grad nach dorsal gedrückt (Bild 66).
Die kurze, stumpfe Spina ist nur beim parthenogenetischen Weibchen zu finden, beim Ephippialweibchen ist weder am Carapax, noch am Ephippium ein solcher Anhang zu finden.

Ceriodaphnia reticulata Ceriodaphnia reticulata
Bild 64: Ceriodaphnia reticulata; Lateralansicht in toto.
Bild 65: Ceriodaphnia reticulata; Dorso-Lateral-Ansicht des Nackenbereiches.
Ceriodaphnia reticulata
Bild 66: Ceriodaphnia reticulata; Ephippialweibchen in toto.

Ephippium
Das Ephippium ist Ceriodaphnia-typisch (Bild 67). Die dorsale Kante ist annähernd gerade, der restliche Korpus des Ephippiums stellt ein Kreissegment dar, dessen Mittelpunkt etwa ein Sechstel der gesamten dorsal-ventral Erstreckung unterhalb der dorsalen Kante liegt.
Die rostrale und die caudale Ecke, also der Übergang von dorsaler Kante in die kreisförmige Rundung, sind nicht völlig symmetrisch zueinander. Die ventrale Ecke umfaßt einen Winkel von >90°, meist ist hier, nach ventral ziehend, nach 50 µm bis 70 µm, ein schwacher Knick zu erkennen, bevor der Korpus in die endgültige Rundung übergeht. Der Winkel des dorsalen Endes ist stets <90 Grad. Bei ganz frischen Ephippien hängen an dieser Stelle meist noch weichhäutige Teile des Carapax, die aber bald oblitterieren.
Die durchschnittliche Länge (caudal-rostral) beträgt 400 µm bis 500 µm. Die Höhe liegt zwischen 250 µm und 330 µm.
Skulpturiert ist das Ephippium lediglich im Bereich ventral, caudal und cranial des Eies, wobei die Skulpturierung cranial des Eies weniger Fläche einnimmt, als caudal des Eies. Die Skulpturierung besteht aus mehr oder weniger regelmäßigen, gleichseitigen Sechsecken. Die Grenzen zwischen diesen stellen schmale Vertiefungen dar, die Sechsecke selbst sind leicht hochgewölbt (Bild 68).
Es läßt sich auch eine Musterung erkennen. Die Sechsecke verlaufen in Bahnen, annähernd konzentrisch zur kreisbogenförmigen ventralen Begrenzung des Ephippiums. Allerdings sind die Bahnen häufig unterbrochen, zusätzliche werden eingefügt, oder plötzlich nach außen gelenkt.
Über das ganze Ephippium verteilt, finden sich sehr kurze (Länge: 0,5 -1 µm) Cuticularstiftchen in dichter Anordnung. Es läßt sich die Tendenz zu einer, im weitesten Sinne, ringförmigen Anordnung (wahrscheinlich einer hexagonalen, dies läßt sich aber wegen der Unregelmäßigkeit nicht sicher sagen) erkennen. Im ventralen Randbereich stehen die Stiftchen tendentiell randlich auf den Sechsecken, "konzentrisch" zu deren Rändern.
Auch im Bereich des Eies, wo keine Sechsecke zu erkennen sind, stehen die Stiftchen häufig ringförmig angeordnet.
In Dorsalansicht ist das Ephippium unskulpturiert, Cuticularstiftchen sind unregelmäßig verteilt. Der Kiel ist zu beiden Seiten von den lateralen Hälften des Ephippiums wulstartig überwölbt, die beiden Wülste laufen an den Enden spitz zu und haben zusammen eine spindelförmige Gestalt.
Beim Ephippialweibchen findet eine starke Gestaltsumwandlung statt. Die dorsale Kante, die beim parthenogenetischen Weibchen sehr hoch gewölbt ist, ist hier gerade, die Spina ist völlig zurückgebildet. Der Fortsatz des Kopfpanzers, der beim parthenogenetischen Weibchen nach caudal ausgezogenen ist, steht im rechten Winkel zur dorsalen Kante.
Die Skulptur des Ephippiums zeigt deutliche Unterschiede zu der des übrigen Carapax. Der deutlichste Unterschied liegt in der Regelmäßigkeit, die beim Carapax nicht gegeben ist. Beim Ephippium sind die einzelnen Skulpturen in der Regel von sechs, etwa gleich großen Skulpturen umgeben, auch lassen sich "Bahnen" erkennen.
Die Grenzen zwischen den einzelnen Skulpturen sind beim Carapax erhaben, beim Ephippium eingesenkt, dadurch sind beim Ephippium auch nie zipfelige Verlängerungen oder abstehende Ecken zu finden.

Ephippium Ceriodaphnia reticulata Ephippia Ceriodaphnia reticulata
Bild 67: Ceriodaphnia reticulata; Ephippium in toto.
Bild 68: Ceriodaphnia reticulata; Ephippialskultur. Linke-obere Bildhälfte: Eibereich. Rechte-untere Bildhälfte: Randbereich ventral.