CTENODAPHNIA ATKINSONI

Carapax
Die Carapaxskulptur des parthenogenetischen Weibchens sieht ähnlich aus wie bei Ctenodaphnia magna, mit dem Unterschied, daß die einzelnen Quadrate (Seitenlänge etwa 18µm) caudal in keiner Region des Körpers Zipfel bilden (Bilder 7+8). Die Länge der Spina beträgt bei den von mir im burgenländischen Seewinkel gefundenen Exemplaren 2 Fünftel der Gesamtkörperlänge. Als Besonderheit ist bei Ctenodaphnia atkinsoni die Nackenleiste am dorsalen Kopfteil zu einer herzförmigen, sog. Nackenplatte verbreitert (Bild 9). Der Rückenkiel ist auf halber Höhe des Tieres (ohne Spina betrachtet) eingekerbt. Trägt das Tier ein Ephippium in sich, so fällt diese Stelle mit dem rostralen Ende des Ephippiums zusammen. Schließlich teilt sich der Kiel in zwei bestachelte Leisten, die auseinanderlaufen, sich dann nach median wenden und schließlich, bereits wieder leicht nach caudad weisend, vereinigen. Die Stacheln enden noch im caudalen Drittel der Platte, nur die verstärkten Leisten umschließen die restliche Platte.

Ctenodaphnia atkinsoni Daphnia atkinsoni
Bild 7: Ctenodaphnia atkinsoni; Dorsalansicht in toto.
Bild 8: Ctenodaphnia atkinsoni; Carapaxskulptur.
Ctenodaphnia atkinsoni
Bild 9: Ctenodaphnia atkinsoni; Dorso-lateral-Ansicht des Nackenbereiches, mit herzförmiger Nackenplatte.

Ephippium
Das Ephippium ist, von lateral gesehen, leicht asymmetrisch, stets mehr als doppelt so lang, wie breit und verjüngt sich nach rostral. Als Anhänge sind bei frischen Ephippien nach caudad stets die Spina und nach rostrad der geteilte Kiel zu erkennen (Bild 10). Der Kiel teilt sich bei dieser Art erst nach zwei Dritteln seiner gesamten, über das Ephippium hinausragenden Länge vollständig (Bild 11; vergl. Ctenodaphnia similis). Die Lage der beiden Eier ist typisch für Ctenodaphnia. Die Eier sind wegen der meist dunkelbraunen bis schwärzlichen Färbung der Ephippialhülle bei dieser Art schwer zu sehen.
Die Skulptur besteht zum großen Teil aus unregelmäßigen, kuppelförmigen Höckern. Gegen den Rand hin wird die Skulpturierung meist flacher, vor allem im ventralen Teil reißt das Ephippium zwischen den Höckern ein. Diese Risse zwischen den Höckern erscheinen nicht rund, sondern sechseckig (Bild 12). Eine fixe Regel, daß auch am übrigen Ephippium jeder Höcker von sechs anderen umgeben ist, läßt sich auch bei näherer Betrachtung nicht aufstellen. Der Durchmesser der Höcker ist regional stark verschieden, auf durchschnittlichen Ephippien überschreitet er jedoch nie 10 µm.

Fundorte
Die Lebensansprüche von Ctenodaphnia atkinsoni sind ähnlich wie die von Ctenodaphnia magna. Die Art fand sich 1988 unter anderem in der südlichen Krainerlacke. Sie hatte dort ein sehr frühes Maximum von Individuen (Ende April), verschwand dann (siehe auch: Löffler 1958), und tauchte im Herbst, nachdem die, im Spätsommer ausgetrocknete, südliche Krainerlacke wieder gefüllt war, mit einem Maximum Ende Oktober erneut auf. Sexualtiere waren im Herbst jedoch nicht mehr zu finden.

Ephippium Ctenodaphnia atkinsoni Ephippia Ctenodaphnia atkinsoni
Bild 10: Ctenodaphnia atkinsoni; Ephippium in toto.
Bild 11: Ctenodaphnia atkinsoni; Caudale Ephippialanhänge.
Ephippium Daphnia atkinsoni
Bild 12: Ctenodaphnia atkinsoni; Ephippialskulptur.