CTENODAPHNIA SIMILIS

Carapax
Bei den netzartigen Quadraten am Carapax von Ctenodaphnia similis (Bild 13) kommt es zu zipfeligen Verlängerungen der nach caudal gerichteten Ecken (Bild 14). Die Verlängerung ist jedoch nicht so stark, wie bei Ctenodaphnia magna. In der Diagonalen von rostral?dorsal nach caudal?ventral ist in der ventralen Hälfte des Carapax eine längenmäßige Verdoppelung der ansonsten quadratischen Felder zu bemerken (Bild 15). Durch den Wegfall jeder zweiten Trennlinie entstehen also Rechtecke, die etwa doppelt so lang wie breit sind. Im ganzen ist die Skulpturierung des Carapax bei Ctenodaphnia similis eher unregelmäßig. Die Nackenleiste ist bei Ctenodaphnia similis zwar gespalten, jedoch bleiben die beiden Längshälften im Tier eng nebeneinanderliegend und enden, ähnlich wie bei Ctenodaphnia magna, ohne weitere Fortsätze oder Verbreiterungen auf halber Höhe des Kopfes. Erst mit dem Freiwerden des Ephippiums teilt sich der Kiel vollständig (s. Ephippium). Die Spina ist bei Ctenodaphnia similis die längste der Untergattung, sie kann mehr als ein Drittel der gesamten Körperlänge betragen. Sie ist dabei sehr zart und spitz und bricht beim Ephippium besonders leicht ab.

Ctenodaphnia similis Daphnia similis
Bild 13: Ctenodaphnia similis; Lateralansicht in toto.
Bild 14: Ctenodaphnia similis; Carapaxskulptur.
Ctenodaphnia similis
Bild 15: Ctenodaphnia similis; Carapaxskulptur Übersicht. Die dorsalen Schüppchen sind doppelt so groß, wie die ventralen.

Ephippium
Das Ephippium entspricht in den Umrissen dem von Ctenodaphnia magna (Bild 16). Die Färbung ist deutlich heller, leicht rötlich. Die durchschnittliche Länge ohne Anhänge beträgt auch hier zwischen 1,0 und 1,3 µm. Die Spina ist steil nach dorsal gerichtet. Ventral der Spina ist bei dieser Art ein weiterer Rest des Carapax zu finden. Dieser zeigt noch die normale Carapaxstruktur. Caudal an diesen Anhang ist eine Doppelreihe Stacheln zu finden, wie auch am entsprechenden Teil am parthenogenetischen Weibchen. Die Nackenleiste ist hier auf seiner ganzen Länge, die über das Ephippium hinausragt, gespalten. Die beiden Anhänge sind mit je einer Stachelreihe versehen und meist mehr oder weniger stark aufgerollt. Durch diese gekrausten und bestachelten Anhänge bleiben die Ephippien dieser Art besonders leicht, z.B. in Fadenalgengewirr oder ähnlichem, hängen und sind im freien Sediment oft kaum zu finden.
Die Skulpturierung der Ephippien bei Ctenodaphnia similis ist in der Untergattung am wenigsten differenziert. Im Bereich der Eier sieht man sehr unregelmäßige Leisten (Bild 17), die sich gegen den Rand des Eibezirks zu wabenartigen Arealen verdichten. Im Randbereich besteht die Skulptur aus sehr flachen, unregelmäßigen Schollen (Bild 18), diese Schollen weichen meist ein wenig auseinander, sodaß tiefe Furchen entstehen. In vielen Fällen wird eine einzelne Scholle von 6 anderen umstanden, es können aber auch weniger oder mehr (bis zu 8 Stück) sein. Von Erhebungen oder auch nur zipfelartigen Verlängerungen der caudalen Ecken ist bei dieser Art am Ephippium nichts zu sehen. Die Durchmesser der unregelmäßigen Schollen schwanken zwischen 5 µm und 10 µm. In Kielansicht fällt auf, daß der Kiel auch über dem Ephippium zwar nicht gespalten, aber doch deutlich eingebuchtet ist. Die Spaltung der Stachelreihen beginnt kurz vor dem rostralen Ende des Ephippiums, also deutlich früher als bei Ctenodaphnia atkinsoni.

Ephippium Ctenodaphnia similis Ephippia Daphnia similis
Bild 16: Ctenodaphnia similis; Ephippium in toto.
Bild 17: Ctenodaphnia similis; Ephippialskulptur im Eibereich.
Ephippia Daphnia similis
Bild 18: Ctenodaphnia similis; Ephippialskulptur imRandbereich.

Fundorte
Bevorzugte Gewässer von Ctenodaphnia similis sind stark erwärmte, salzhaltige Steppengewässer. Nach Brooks (1957) wird sie noch bei 120 Promille Salinität angetroffen. Decksbach (1930) fand sie in einem Tümpel, dessen Oberflächentemperatur 40 Grad Celsius betrug. In Mitteleuropa dürfte die Art selten zu finden sein. Die Art erscheint im Jahr mit einem späten Maximum Ende Mai. Nach den herbstlichen Regengüssen fand sich in der Lacke neben Ctenodaphnia atkinsoni auch Ctenodaphnia similis, doch auch hier gab es im Herbst keine Geschlechtstiere; auch diese Art dürfte im Burgenland einen Geschlechtszyklus im Jahr haben.