DAPHNIA CUCULLATA
          Die Art kann mit Daphnia galeata Hybriden bilden (Trentini, 1980; Flössner, 
          1986; Wolf, 1987). Aus diesem Grunde wurden bei der vorliegenden Arbeit 
          Tiere und Ephippien von D. cucullata aus dem oberösterreichischen 
          Wallersee beschrieben. In diesem Gewässer kommt neben dieser Art 
          nur D. hyalina vor (mündl. Mitteilung von Walter Reckendorfer). 
          Die beiden Taxa bilden nach Flössner (1986) keine Hybriden (s. 
          Diskussion).
Carapax
          Die Skulpturierung ist unterschiedlich stark ausgebildet, meist ist 
          sie sehr zart, kann aber auch ganz fehlen. Am stärksten ist die 
          Skulpturierung im Bereich caudal der A2 ausgebildet. Wenn vorhanden, 
          ist die Skulpturierung regelmäßig, die einzelnen Schuppen 
          behalten ihre Größe weitgehend bei (Bild 42). Sie sind sehr 
          flach, heben sich nicht von den dahinterliegenden Skulpturen ab. Die 
          Quadrate bzw. Rhomben haben eine durchschnittliche Seitenlänge 
          von 10-16µm (Bild 43). 
          Im Bereich des Nackens besteht die Skulpturierung, sofern vorhanden, 
          aus unregelmäßigen Polygonen. Die Nackenfalte ist kaum ausgebildet, 
          der Kopfpanzer erreicht nicht ganz die halbe Länge des Tieres.
          Der Kopf ist meist bis auf den ventralen Rand unskulpturiert. Das Rostrum 
          ist gerundet, die A1 entspringt am Ventralen Rostrumende. Die Sinnespapillen 
          überragen dieses um 10-20 µm (Bild 44).
          Der dorsale Kiel ist sehr schwach und unbestachelt. Die Spina läuft 
          nach breiter Basis lang und spitz aus. Sie ist mit kleinen Stacheln 
          besetzt.
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| Bild 42: Daphnia cucullata; Lateralansicht 
                in toto. | Bild 43: Daphnia cucullata; Carapaxskulptur. | 
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| Bild 44: Daphnia cucullata; Lateralansicht 
                der Rostrumspitze. | 
Ephippium
          Die Grundgestalt des Ephippiums ist typisch für die Gattung. Die 
          dorsale Kante ist gerade bis leicht konkav. Das craniale Ende schließt 
          mit der dorsalen Kante einen Winkel ein, der größer als 90 
          Grad ist, verläuft dann in einem mehr oder weniger ebenmäßigen 
          Bogen von dorsal nach ventral. 
          Die Lage der Eier ist gattungstypisch, meist ist das caudale Ei etwas 
          nach dorsal gerutscht (Bild 45).
          Die Skulpturierung besteht aus wulstartigen Ringen, die sehr flache 
          Pfannen umschließen. Diese Vertiefungen sind deutlich flacher, 
          als bei Daphnia hyalina. Die Pfannen stehen nicht immer voneinander 
          isoliert (Bild 46). Durch das Verschmelzen der umgebenden Ringe entstehen 
          annähernd durchgehende, längliche Vertiefungen. Diese Vertiefungen 
          finden sich in völlig unregelmäßiger Verteilung auch 
          ist es innerartlich unterschiedlich ausgeprägt. Der Außendurchmesser 
          der einzelnen Ringe beträgt bis zu 10 µm. Auf einer Strecke 
          von 100 µm finden sich 9-11 einzelne Skulpturen. Die Pfannen ziehen 
          maximal 3 µm in die Tiefe. Sie sind am Grunde häufig gerunzelt, 
          trichterförmige Vertiefungen, wie bei Daphnia longispina sind nicht 
          vorhanden.
          Eine einheitliche Ausrichtung der Ringe oder gar eine Musterung ist 
          nicht zu erkennen.
          Der Kiel weist in Dorsalansicht häufig mehr oder weniger durchgehende 
          Einfaltungen auf, allerdings nicht in Form einer scharf gezogenen Geraden, 
          sondern einer sehr unregelmäßigen Zick-Zack-Linie. Ansonsten 
          finden sich auf dem Kiel wohl Cuticularstiftchen und Runzeln, die aber 
          nicht von der Unterlage abstehen.
          Die eher zarte Spina zweigt im Übergangsbereich Dorsalkante- caudale 
          Rundung ab, ist ursprünglich bestachelt und obliteriert rasch.
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| Bild 45: Daphnia cucullata; Ephippium in toto. | Bild 46: Daphnia cucullata; Ephippialskulptur. | 
Fundorte
          Die Art ist äußerst anpassungsfähig, bewohnt große, 
          eutrophe Seen, so den Salzburger Wallersee, aber auch Autümpel, 
          wo sie häufig gemeinsam mit Daphnia hyalina auftritt. Die Hauptsexualperiode 
          dürfte in den Spätsommer fallen.