DAPHNIA GALEATA
X DAPHNIA CUCULLATA
Es sind dies wohl die häufigsten Hybriden der ganzen Gattung. In
manchen Gewässern sind sie sogar ausschließlich vorhanden,
die Stammformen sind verschwunden (Flössner und Wolf, 1986; mündl.
Mitteilung von Dr. Hrbacek, Prag).
Obwohl die Bastarde in ihrer Morphologie sehr variabel sind wurden doch
von Flössner und Kraus (1986) einige konstante Merkmale herausgearbeitet
(Form des Rostrums, Analbestachelung), welche die Hybriden von den Stammarten
unterscheidbar machen.
Carapax
Erwachsene Tiere sind am Körper fast völlig unskulpturiert
(Bild 51). Nur im Bereich der cranial-ventralen Ecke der Körperschale,
am ventralen Rand des Kopfes, sowie am Kopf über dem Auge finden
sich Reste einer gattungstypischen Skulpturierung (Bild 52). An letzterer
Stelle finden sich im Bereich der Skulpturen auch unregelmäßige
Einbuchtungen.
Der nach caudal verlängerte Kopfpanzer ragt nicht ganz bis zur
Hälfte der Gesamtkörperlänge in den übrigen Carapax
hinein.
Die Spina ist bei den Exemplaren aus dem Lusthauswasser (Wiener Prater)
außergewöhnlich kurz (20-30 µm bei einem 900 µm
langen geschlechtsreifen Weibchen).
Bild 51: Hybride Daphnia galeata x Daphnia
cucullata; Lateralansicht in toto |
Bild 52: Hybride Daphnia galeata x Daphnia
cucullata; Lateralansicht des Kopfes |
Ephippium
Das Ephippium ist von dem von Daphnia cucullata kaum zu unterscheiden.
Die einzigen Unterschiede liegen im "geknickten" Dorsalkiel
und der etwas feineren Felderung der Hybriden (Bild 53).
Die dorsale Kante ist hier nicht gleichmäßig gerundet. Auf
Höhe des caudalen Eies ist sie leicht nach ventral geknickt, geht,
weiter nach caudal ziehend, in eine sehr flache konkave Rundung über.
Die kurze Spina entspringt an der Ecke, die Dorsalkante und caudal-ventrale
Rundung einschließen.
Die Skulpturierung ist wie bei Daphnia cucullata gestaltet, wulstartige
Ringe, die im Zentrum zu flachen Pfannen eingetieft sind. Die Ringe
sind zum Teil miteinander verwachsen, es entstehen annähernd durchgehende
längliche Vertiefungen (Bild 54). Die Ringe haben hier (bei etwa
gleicher Fläche des Ephippiums) einen kleineren Durchmesser von
bis zu 8µm.
Der Kiel weist annähernd parallel zu seiner Länge eine Einfaltung
auf. Diese verläuft nicht exakt geradlinig, ist über weite
Strecken durchgehend, kann aber auch unterbrochen sein. Auf dem Kiel
finden sich unregelmäßige Zacken und Stiftchen, die maximal
1 µm lang sind und sich kaum von der Unterlage abheben.
Bild 53: Hybride Daphnia galeata x Daphnia
cucullata; Ephippium in toto |
Bild 54: Hybride Daphnia galeata x Daphnia
cucullata; Ephippialskulptur |
Fundorte
Die Bastarde von D. galeata und D. cucullata fanden sich im Herbst 1989
dominierend im Lusthauswasser im Wiener Prater. Von den Stammarten war
D. cucullata nicht zu finden, D. galeata spielte nur eine sehr untergeordnete
Rolle. Die Hauptsexualperiode der Bastarde fand im erwähnten Gewässer
im Oktober statt.