DAPHNIA PULEX

Carapax
Neben den bekannten Differenzierungsmerkmalen (Antennula (Bild 27), Dorsalbestachelung) ist die Art auch anhand der Carapax- und Ephippialskulpturierung klar von Daphnia curvirostris (siehe dort) zu unterscheiden.
Die Skulpturierung ist hier am ganzen Körper von annähernd gleicher Größe, nur regional werden Schuppengrenzen eingefügt oder weggelassen (Bild 28). Die Skulpturierung ist im ventralen Bereich regelmäßiger ausgebildet. Die Seitenlänge einer Schuppe liegt zwischen 10 µm und 20 µm.
Die caudalen Spitzen der Schuppen sind stärker verlängert als bei Daphnia curvirostris und spitz zulaufend (Bild 29).
Die Verlängerung des Kopfpanzers ragt bis zu einem Drittel der gesamten Körperlänge in den Carapax hinein, sie ist beim Ephippialweibchen leicht nach dorsal gedrückt. Im Bereich des Nackens ist dorsal der Antenne 2 eine Nackenfalte angedeutet, stärker ausgeprägt ist dieses Merkmal beim Ephippialweibchen. Eine Nackenfalte ist ansonsten nur bei der Gattung Ceriodapahnia zu finden.
Der dosale Kiel ist, von der Spina ausgehend, bis etwa zur halben Länge des gesamten Tieres bestachelt. Am Spinaansatz sind die nach caudal gerichteten Stacheln etwa 30 µm lang und werden nach cranial kürzer.
Die Skulpturierung des Nackenbereiches besteht aus unregelmäßigen Polygonen, am Kopf herrschen längliche Skulpturen vor.

Daphnia pulex Daphnia pulex
Bild 27: Daphnia pulex; Kopf mit Antenne 1.
Bild 28: Daphnia pulex; Lateralansicht in toto.
Daphnia pulex
Bild 29: Daphnia pulex; Carapaxskulptur.

Ephippium
Das Ephippium ist im Vergleich zu dem von Daphnia curvirostris meist länger. Die Dorsalkante ist deutlich konvex gebogen. Die craniale Kante zieht in einem Winkel von < 90° ist, nach ventral-caudal. Die caudale Kante schließt mit der dorsalen in der (gattungs-)üblichen Weise einen Winkel von etwa 45 Grad nach ein. Die bogenförmige Krümmung bleibt auf das ventrale Drittel beschränkt (Bild 30).
Die Spina ist meist kurz und bestachelt. Die durchschnittliche Länge des Ephippiums beträgt 1200 µm, die Höhe 800 µm.
Die Lage der beiden Eier ist gattungstypisch, aber meist nicht parallel zueinander, der Abstand ist ventral deutlich geringer.
Die Skulptur besteht aus trichterförmigen Vertiefungen von bis zu 5 µm. Die Form der Vertiefungen ist unregelmäßig, von rundlich bis schlitzförmig langgestreckt, am Grunde unregelmäßig gerunzelt (Bild 31). Um die einzelnen Vertiefungen finden sich schwache Leisten, die aber fehlen können und nie regelmäßig wabenartige Netze aufbauen, wie bei Daphnia curvirostris. Eine hexagonale Anordnung der Leisten läßt sich dennoch erkennen. Die ungefähre Größe einer einzelnen Skulptur (also Vertiefung + umgebende Leisten, falls vorhanden) liegt bei 10 µm.
Regionale Unterschiede bezüglich Größe der Vertiefungen oder Regelmäßigkeit der Leisten lassen sich nicht feststellen, lediglich in einem kleinen Bereich um den Ansatz der Spina (Durchmesser etwa 10 µm) sind die Vertiefungen flacher und die Leisten regelmäßig netzartig ausgebildet.
Eine durchgehende Musterung ist nicht zu verfolgen.
Der Kiel ist vom übrigen Ephippium abgesetzt und dicht mit bis zu 10 µm langen Zacken und kleineren Fransen bestückt. Die Anordnung dieser cuticularen Fortsätze ist unregelmäßig, meist sind mit der freien Spitze leicht nach caudal gerichtet. Von der ursprünglichen Doppelreihe von Dornen am Kiel des parthenogenetischen Weibchens ist nichts mehr zu erkennen.

Ephippium Daphnia pulex Ephippia Daphnia pulex
Bild 30: Daphnia pulex; Ephippium in toto.
Bild 31: Daphnia pulex; Ephippialskulptur.

Fundorte
Die Art dürfte im untersuchten Gebiet seltener vorkommen, als gemeinhin angenommen. In den Donauauen bei Wien fand ich sie in fischfreien, periodischen Tümpeln, zumeist in Gesellschaft mit Daphnia curvirostris, wobei letztere Art in der Regel dominierte. Übergangsformen oder Bastarde zwischen den beiden Arten konnte ich nicht beobachten.