Gattung: DAPHNIA
Die Gattung enthält zwei Untergattungen. Der Untergattung Ctenodaphnia gehören in unseren Breiten drei gut von einander unterscheid- und abgrenzbare Arten an. Bei der Untergattung Daphnia s.str. ist die Systematik und Artbeschreibung wesentlich komplizierter. Zyklomorphosen (periodische Gestaltsänderungen) und Hybrid-Bildungen tragen seit jeher zur Verwirrung bei. Auch neuere morphologische Untersuchungen (Flössner und Kraus, 1986) und genetische Arbeiten (Trentini, 1980) brachten keine endgültige Klarheit. Die Ergebnisse der beiden Disziplinen differieren teilweise erheblich (siehe Diskussion).
Während Zyklomorphosen im Untersuchungsgebiet keine entscheidende Rolle spielen, ist mit Hybriden auf jeden Fall zu rechnen. Die fraglichen Arten (vor allem Daphnia galeata und D. cucullata) wurden in erster Linie nach dem Schlüssel von Flössner und Kraus (1986) bestimmt, der auch Hybriden mit einschließt.

Carapax
Der Carapax ist meist deutlich gefeldert (Ausnahme: Daphnia galeata). Diese Felder erscheinen im Lichtmikroskop als mehr oder weniger regelmäßige, netzartig angeordnete Quadrate, die durch schmale Leisten voneinander getrennt sind. Bei näherer Betrachtung mit dem Rasterelektronenmikroskop erwiesen sich die Quadrate als durchwegs dachziegelartig übereinanderliegend. Die freiliegenden Enden dieser "Schuppen" sind immer nach caudad gerichtet. Sie können sich von den dahinterliegenden Feldern abheben, oft sind diese freien Ecken dann auch zu Zipfeln ausgezogen. Durch Einfügen bzw. Wegfallen von Grenzen zwischen den Schuppen, können diese bei einigen Arten regional auch die Form von Rechtecken annehmen. Die Länge dieser Rechtecke nimmt dann immer das doppelte Maß der Breite ein (von gewissen Verzerrungen der Längenmaße durch die Wölbung des Carapax abgesehen). Die Seitenkanten der Quadrate schneiden die Körperlängsachse in einem Winkel von etwa 45 Grad.
Im Bereich des Kopfes und vor allem des Rostrums ist die Felderung unregelmäßig, aber artlich konstant und wird teilweise zur Bestimmung herangezogen (z.B. Unterscheidung Daphnia pulex und Daphnia pulicaria; nach Flössner, 1972).
Dorsal ist der Carapax meist zu einer im Querschnitt runden oder ovalen Leiste, dem sog. Kiel verstärkt. Distal läuft dieser Kiel in einer Spina aus. Kiel und Spina können bestachelt sein.

Ephippium
Ein Ephippium der Gattung Daphnia enthält stets zwei Eier, die, in Lateralansicht, hintereinander zu liegen kommen. Umriß und, wie sich bei der vorliegenden Arbeit gezeigt hat, auch die Skulptur des Ephippiums sind artspezifisch.

Fundorte
Die Gattung ist weltweit verbreitet, fehlt bisweilen in den Tropen. Geschlechtstiere treten mono- bis polyzyklisch auf (Flössner, 1972), bei Populationen in großen Seen wird teilweise auch reine Azyklie beschrieben (Brooks, 1957 für Daphnia longiremis). Im untersuchten Gebiet fand sich die Gattung in jeglicher Art von stehenden Gewässern, sie fehlte nur meist in periodischen Autümpeln.