Gattung:MEGAFENESTRA
MEGAFENESTRA AURITA

Carapax
Die Länge eines durchschnittlichen Tieres beträgt 1000 µm - 1400 µm, die Höhe (dorso-ventral) 700 µm - 800 µm (Bild 86). Der Carapax dieser Art ist, bis auf wenige Polygone an der ventral-cranialen Ecke des Körpercarapax und an der typischen, langen und zugespitzen Rostrumspitze, völlig unskulpturiert. Aber auch diese spärliche Skulpturierung kann fehlen. Auch eine Subskulptur ist nicht eindeutig nachzuweisen. Auffallend ist, daß die Art meist einen starken Bakterienbewuchs aufweist, am dichtesten an den strömungsgeschützten Stellen des Carapax. Der Bakterienbewuchs ist wahrscheinlich auf die Lebensweise unmittelbar unter dem Oberflächenhäutchen zurückzuführen.
Bei vielen Tieren scheint der Kopfpanzer ohne Unterbrechungen oder Einfaltungen in den Körper überzugehen. Nicht immer ist die Nackenfalte und ein nach caudal verlängerter Kopfpanzer zu erkennen. Endgültigen Aufschluß gibt auch hier die Betrachtung eines Ephippialweibchens. Die spitz zulaufende Verlängerung des Kopfpanzers weist hier mit dem freien Ende nach dorsal. Beim parthenogenetischen Weibchen reicht sie zu 2/5 der gesamten Körperlänge in den Carapax hinein. Die extrem flache Nackenfalte ist, sofern vorhanden, sehr weit caudal, etwa 150 µm vor dem Ende des Kopfpanzers.
Die beiden Mucrones am caudo-ventralen Eck sind sehr kurz und plump.

Megafenestra Scapholeberis aurita
Bild 86: Megafenestra aurita; Lateralansicht in toto.

Ephippium
Das Ephippium weicht von den bei den anderen, von mir untersuchen, Arten erheblich ab.
Die Form ist asymmetrisch (Bild 87). Der craniale Winkel Dorsalkante-Korpus ist > 90 Grad, der caudale < 90°. Es ergibt sich daher eine nach caudal leicht zugespitzte Spindelform, ähnlich wie bei der Gattung Simocephalus.
Die ungefähre Länge beträgt 50 µm, die Höhe 35 µm.
Das Ei ist leicht nach cranial verschoben, die Längsachse des Eies ist nicht exakt parallel zur Dorsalkante, sondern steigt von cranial-medial nach caudal-dorsal leicht an.
Das Ephippium ist auf der gesamten Oberfläche mehr oder weniger deutlich skulpturiert. Mit Ausnahme des Eibereichs, des Kielbereichs und des äußeren Randes besteht die Skulpturierung aus Sechsecken, die leicht hochgewölbt und durch flache Einsenkungen voneinander getrennt sind (Bild 88). Die durchschnittliche Größe eines Sechseckes liegt bei 7-8 µm.
Die Skulptur des Eibereichs ist nur schwach ausgebildet, unregelmäßige Protuberanzen mit runden, kantigen oder länglichen Querschnitten (Bild 88). Auch die Größe ist unterschiedlich, ebenso die Abstände zwischen den einzelnen Protuberanzen.
Über längere Strecken durchgehende Bahnen oder eine Musterung sind nicht zu erkennen, ebenso fehlt jegliche Art von Subskulpturen.
Auffallend ist eine Art Einsenkung, die durchgehend zwischen dem Bereich über dem Ei (eigentlich: lateral des Eies) und dem restlichen Korpus. Sie verläuft als unregelmäßige Zick- Zack-Linie rund um den Eibereich. Diese Einsenkung dürfte durch die ringförmige, seitliche Hochwölbung des Ephippiums rund um den Eibereich bedingt sein. Eine solche, flächige Hochwölbung ist bei dieser Art einzigartig, bei allen anderen, von mir untersuchten Arten der Daphniiden ist lediglich der Eibereich hochgewölbt.
Auch in Dorsalansicht bietet sich ein aberrantes Bild. Die wulstartig vorspringende Leiste zu beiden Seiten der Dorsalkante (wie bei Scapholeberis mucronata und rammneri) ist bei dieser Art nur am noch unreifen Ephippium andeutungsweise zu erkennen. Beim fertigen Ephippium geht der seitliche Korpus ohne weiteren Wulst in die parallelen Stränge der dorsalen Kante über. Die Stränge sind unauffällig, an beiden Enden spitz zulaufend.

Ephippium Megafenestra Scapholeberis aurita Ephippia Megefenestra Scapholeberis aurita
Bild 87: Megafenestra aurita; Ephippium in toto.
Bild 88: Megafenestra aurita; Ephippialskulptur. Obere Bildhälfte: Eibereich. Untere Bildhälfte: Randbereich ventral.