SIMOCEPHALUS EXSPINOSUS
Carapax

Die Skulpturierung ist bei dieser Art derber als bei der vorigen (Bild 60). Die einzelnen Schuppen sind meist leicht aufgewölbt, die sich überlappenden (caudalen) Enden heben sich etwas von der dahinterliegenden Schuppe ab. Ferner sind die Schuppen langgezogener, als bei der vorigen Art. Die typische "Querstreifung" ist dadurch noch deutlicher ausgeprägt.
Der Teil des Kopfpanzers caudal der Querfurche ist skulpturiert wie bei Simocephalus vetulus. Cranial der Furche finden sich hier als Skulpturierung konzentrisch angeordnete Ellipsoide, wobei die freien, überlappenden Enden der Schuppen immer nach distal weisen (Bild 61). Die Querfalte ist in den meisten Fällen flacher als bei der vorigen Art, allerdings sind die Verhältnisse auch innerhalb der Art, je nach Alter des Tieres unterschiedlich. Der Kopfpanzer ragt auch hier etwa bis zu einem Drittel der Gesamtkörperlänge in den Carapax hinein. Der Fortsatz des Kopfpanzers wird beim Ephippialweibchen nicht nach dorsal gedrückt.

Simocephalus exspinosus Simocephalus exspinosus
Bild 60: Simocephalus exspinosus; Lateralansicht in toto.
Bild 61: Simocephalus exspinosus; Dorsalansicht des Nackenbereiches.

Ephippium
Das Ephippium dieser Art ähnelt in Form und Skulpturierung in hohem Maße dem von Simocephalus vetulus (Bild 62). Größe des Ephippiums, Aussehen und Anordnung der Protuberanzen variieren auch hier innerhalb der Art. Unterschiede zur vorigen Art finden sich lediglich im Bereich der Dorsalkante. Die beiden Schalenhälften sind hier meist stark aufgewölbt, es entstehen zwei wulstartige Stränge, die in Dorsalansicht annähernd parallel verlaufen (Bild 63). Von den beiden Kanten der aneinanderstoßenden Schalenhälften ist, im Gegensatz zu Simocephalus vetulus bei intakten Ephippien nichts zu sehen. An den beiden Enden laufen die Stränge spitz zusammen. Ventral der Stränge nähern sich die beiden Ephippialhälften einander wieder, um schließlich in die Hauptwölbung über dem Ei überzugehen. Die Skulpturierung der beiden Stränge ist bei Simocephalus exspinosus meist feiner als am übrigen Corpus. Die einzelnen Skulpturen sind kleiner und stehen enger beisammen. Genauere Angaben lassen sich aufgrund der schwankenden Verhältnisse innerhalb der Art nicht machen.
Eine durchgehend einheitliche Ausrichtung der Skulpturen läßt sich in keinem Bereich feststellen.
Auffällig, daß Ephippialweibchen stets um etwa ein Drittel kleiner sind als parthenogenetische Weibchen.

Ephippium Simocephalus exspinosus Ephippia Simocephalus exspinosus
Bild 62; Simocephalus exspinosus; Ephippium in toto.
Bild 63; Simocephalus exspinosus; Ephippium in Dorso-lateral-Ansicht.

Fundorte
Die Art kommt in Ostösterreich sehr häufig vor. Massenvorkommen gibt es vor allem in periodisch austrocknenden Kleingewässern. Auch in stark sodahaltigen Lacken im burgenländischen Seewinkel ist sie regelmäßig zu finden, wobei sie, sofern das Gewässer nicht vorher austrocknet, im Laufe des Frühsommers von den großen Daphnia?Arten verdrängt wird. Wenn es das Gewässer erlaubt, ist die Art dizyklisch (Flössner, 1972).