SIMOCEPHALUS VETULUS

Carapax
Die Skulpturierung ist typisch für die Gattung (Bild 56). Die Länge der Schuppen ist sehr unterschiedlich. Die längsten erstrecken sich über 500 µm, die kürzesten messen kaum 50 µm in der dorso-ventralen Erstreckung. Die Breite ist eher gleichmäßig, bei einem 1400 µm langen Tier beträgt sie zwischen 10 und 14 µm. Die nach caudal gerichtete, freie Kante hebt sich nicht von den dahinterliegenden Schuppen ab.
Die Skulpturierung ist am Kopfpanzer ähnlich, jedoch anders verlaufend und, wie sich herausstellte, arttypisch: Die dorsale Falte ist mäßig tief, sie verläuft quer über den Kopfpanzer. Caudal der Falte beginnt sich der Kopfpanzer zu verjüngen und zieht, schließlich spitz zulaufend, in den übrigen Carapax hinein. Bei Simocephalus vetulus erstreckt sich der Kopfpanzer etwa bis zu ein Drittel in den Carapax hinein. Die Skulpturierung verläuft in diesem Abschnitt annähernd parallel zur Querfurche. Cranial der Furche beginnt die Skulpturierung medial in flachen Bögen, die nach lateral (bzw. cranial) immer höher werden und letztendlich bis über den Kopf laufen (Bild 57).
Der Fortsatz des Kopfpanzers wird beim Ephippialweibchen nicht, wie bei Ceriodaphnia-Arten zu beobachten, nach dorsal gedrückt.

Simocephalus vetulus Simocephalus vetulus
Bild 56: Simocephalus vetulus; Lateralansicht in toto.
Bild 57: Simocephalus vetulus; Dorsalansicht des Nackenbereiches.

Ephippium
Die Form des Ephippiums ist gattungs-typisch (Bild 58). Die Größe der Ephippien ist, ebenso wie die Größe der erwachsenen Tiere unterschiedlich.
Die Skulpturierung besteht aus Protuberanzen, deren Form und Größe auf dem Ephippium regional, aber auch auf verschiedenen Ephippien der gleichen Art unterschiedlich sind. Die Grundflächen der Protuberanzen sind rundlich bis länglich, häufig auch kantig. Geometrische Regelmäßigkeiten (wie Sechsecke etc.) sind nirgends zu bemerken. Auch durchgehende Bahnen oder Muster lassen sich wegen der Unregelmäßigkeit der einzelnen Skulpturen nicht verfolgen. Relativ einheitlich ist lediglich der äußere Rand (mit Ausnahme der dorsalen Kante) bei verschiedenen Ephippien. Hier sind die Skulpturen immer sehr langgestreckt, meist spindelförmig. Deren Längsachsen sind mehr oder weniger parallel zum Rand ausgerichtet.
Die beiden Schalenhälften sind an der dorsalen Kante kaum aufgewölbt, bei frischen Ephippien eher flach aneinanderliegend, ehe sich ventral die Wölbung der beiden Hälften anschließt (Bild 59). Es sind dabei auch häufig die beiden Kanten der aneinanderstoßenden Hälften sichtbar. Die Skulpturierung an der dorsalen Kante unterscheidet sich, im Gegensatz zur nächsten Art, kaum von der des übrigen Ephippialcorpus.

Ephippium Simocephalus vetulus Ephippia Simocephalus vetulus
Bild 58: Simocephalus vetulus; Ephippium in toto.
Bild 59: Simocephalus vetulus; Ephippium in Dorso-lateral-Ansicht.

Fundorte
Die Art wird in den flachen und tiefgelegenen Gegenden Ostösterreichs meist durch Simocephalus exspinosus verdrängt. Erst im Alpenvorland und alpinen Bereichen trifft man die Art regelmäßig an. Hier fehlt sie dann in kaum einem stehenden oder langsam fließenden Gewässer. Auch das regelmäßige Austrocknen von Tümpeln dürfte Simocephalus exspinosus bevorzugen. Die Art dürfte ein bis zwei Sexualzyklen pro Jahr durchmachen.