Reinigungsmechanismen
in
Kleingewässern
|
A.Typ
Schwimmteich - stehendes Gewässer |
|
|
In
einem Schwimmteich ohne nennenswerte Strömung funktioniert
die Reinigung in erster Linie durch die lebenden Akteure im Wasser
selbst. Nährstoffeinträge (Badegäste, Staub etc.
etc.) verursachen vorerst Schwebealgen, die in der Folge von Kleinkrebsen
gefressen werden. Die kurzlebigen Organismen sinken zu Boden und
bilden eine Schlammschicht mit zunehmender Stärke. Die Entnahme
des Schlamms (z. B. durch Absaugung) ist gleichsam die Pumpe, mit
der Nährstoffe aus dem System entfernt werden können.
Hält sich der Nachschub an Nährstoffen in Grenzen, bleiben
Trüben und Algenbildungen über das Jahr gesehen unauffällig. |
|
|
B.
Typ Naturpool - durchströmtes Gewässer |
|
|
Im
Naturpool funktioniert die biologische Reinigung grundsätzlich
anders als im Schwimmteich. Nährstoffe werden in einem speziellen
Filter über die Bildung von Biofilm festgelegt und so dem Wasser
entzogen. Um ein Verstopfen des künstlich durchströmten
Filters zu verhindern, muss der Biofilm regelmäßig geerntet
werden. In der Regel wird das durch Ausfaulen und Rückspülen
oder auch durch spezielle Vorrichtungen erledigt. Um den Nutzbereich
des Pools algenfrei zu halten, muss der Filter korrekt dimensioniert
und durchströmt werden. Ansonsten drohen Trüben oder Fadenalgen. |
|
|
C.
Wasserreinigung durch Pflanzen |
|
Höhere Pflanzen spielen entgegen der
landläufigen Meinung bei der Selbstreinigung von Schwimmteichen
und Naturpools nur eine geringe Rolle. Speziell Sumpfpflanzen
(Rohrkolben, Binsen etc. etc.) beziehen ihre benötigten Nährstoffe
in erster Linie über die Wurzeln aus dem Sediment oder dem
Substrat und kaum aus dem Wasser. So nutzen sie Ressourcen, die
über die Sedimentation (siehe
Schwimmteich) ohnehin bereits aus dem Kreislauf ausgeschieden
waren.
Echte Unterwasserpflanzen
(Hornkraut, Tausendblatt etc.) können dagegen in entsprechender
Dichte zur Wasserreinigung beitragen, indem sie Nährstoffe
aus dem Wasser direkt aufnehmen. Speziell in funktionierenden Naturpools
sind Unterwasserpflanzen aufgrund der Nährstoffknappheit allerdings
nicht am Leben zu erhalten. |
|
|
|
Kombination
der Reinigungsmechanismen |
|
Vor einer Kombination der beiden Hauptreinigungsmechanismen
(Sedimentation bzw. Biofilmbildung) in einem Gewässer ist abzuraten,
da sie einander stören. So verhindert die für die Biofilmbildung
nötige Durchströmung eine effektive Sedimentation. Das Ergebnis
von vermischten Systemen (ein bisschen Schwimmteich, ein bisschen
Filtration) ist sehr häufig starke Fadenalgenbildung.
|
|
|