Dr. Heinz Jaksch
Spezialgebiet: Biologische Wasseraufbereitung für Badegewässer

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Häufig gestellte Fragen - FAQ

Die mit Abstand am häufigsten gestellte Frage lautet: "Ich habe Algen in meinem Gewässer, was kann ich tun?"

Leider ist es nicht so einfach. Zuerst ist einmal zu klären, in welchen Mengen die Algen vorkommen und worum es sich ungefähr handelt. Algen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gewässer und praktisch immer und überall vorhanden. Wenn sie sich - zu unserem Ärger - in so manchem Garten- oder Schwimmteich besonders wohl fühlen, so gehört abgeklärt, warum das so ist. Als Ursachen in Fragen kommen:
-) ein starker Eintrag von Nährstoffen, etwa über das Zulaufwasser, Fischfutter, eingeschwemmter Rasendünger etc.
-) schlechte Anlage des Gewässer, vor allem ein zu geringer Platz für Sumpf- und Wasserpflanzen; hier hilft ohne größeren Aufwand die Anlage einer Pflanzenkläranlage
-) zu viel Licht im unbepflanzten Teil des Teiches; vor allem einige fädige Jochalgen kommen selbst mit ganz geringen Mengen an Nährstoffen gut zurecht und wuchern im saubersten Wasser. Hier hilft nur teilweiser Lichtentzug

 

"Gibt es ein geeignetes Mittel gegen Algen?"
Mittel gibt es genug, von den herkömmlichen Giften (Algiziden) über Farbstoffe (sie filtern das für die Algen lebensnotwendige Licht aus dem Wasser) bis hin zu Hausmitteln wie Stroh- oder Torfsäcke im Wasser. Dabei muss einem klar sein: Jedes Mittel, ob es jetzt hilft oder nicht, verliert nach Tagen, Wochen, spätestens wenigen Monaten seine Wirkung. Wenn man an der Situation des Gewässers ändert - beispielsweise Nährstoffe rausschafft - werden früher oder später auch die Algen wieder kommen; und wenn nicht die ursprünglichen, dann irgend welche anderen.

 

"Kann ich Algen durch einen Filter beseitigen?"
Nein. Fadenalgen lassen sich durch einen Filter überhaupt nicht beeindrucken. Auch die meisten Schwebealgen gehen unbeeindruckt durch. Biologische Filter haben den Sinn, nützlichen, abbauenden Bakterien eine möglichst große Aufwuchsfläche zu bieten. Von diesen Bakterien werden dann organische Stoffe (abgestorbene Pflanzenreste, Tierleichen oder -kot) so weit zerlegt ("mineralisiert"), dass sie wieder von Pflanzen aufgenommen werden können. Ein Filter kann daher das Algenwachstum sogar fördern.

 

"Muß ich meinen Gartenteich mittels Luftpumpe oder Springbrunnen mit Sauerstoff anreichern?"
In den allermeisten Fällen: Nein. Es sei denn, Sie füllen - übertrieben gesagt - ein Swimmingpool mit Jauche oder Sie halten fünf ausgewachsene Karpfen in einem Kubikmeter Wasser.
Im den meisten anderen Fällen produzieren Algen und höhere Wasserpflanzen tagsüber genügend Sauerstoff.
Wenn es in einem Gartenteich tatsächlich zu Sauerstoffproblemen kommt, so ist im wahrsten Sinne des Wortes etwas faul, die Ursache gehört dringend gefunden. Belüften wäre dann nur eine absolute Notmaßnahme.

 

"Kann ein künstlicher Flusslauf die Wasserqualität meines Garten-/Schwimmteichs verbessern?"
Theoretisch ja, da Fließgewässer durch die Wasserbewegung eine höhere Selbstreinigungskraft besitzen als stehende Gewässer. In der Praxis sind derartige Bächlein aber viel zu unterdimensioniert, um einen messbaren Erfolg zu erzielen. Sinnvoll ist ein Wasserlauf allerdings, wenn man ihn mit einer einfachen Pflanzenkläranlage kombiniert. Hier ist die Reinigungsleistung um ein Vielfaches höher.

 

"Mein Schwimmteich ist ja ganz schön, aber so klar wie im Prospekt ist er letztendlich nicht!"
Leider sind Werbung und Realtität - wie in vielen anderen Bereichen - nicht immer ident. Tatsache ist, dass auch natürliche, stehende Gewässer in unseren Breiten meist eine gewisse Trübe haben. Ausnahme sind nur tiefe, saubere Seen, hier kann es tatsächlich Sichttiefen von bis zu 15 Metern geben. In flacheren Gewässern mit bis zu drei, vier Metern ist eine Sichttiefe von zwei Metern im Sommer eigentlich schon ein außergewöhnlicher Wert. Wer also in einem relativ flachen Teich, in dem auch noch gebadet und geplantscht wird, kristallklares Wasser haben möchte, dem muss klar sein, dass er damit eigentlich gegen die Natur ankämpft.