Biologisches Labor Wien-Ost

Abteilung für Seltsame Studien (ASS)

Hauptseite
ASS

ASS-Studien

Anregungen für weitere Studien

Hauptseite Biologisches
Labor Wien-Ost

 

Warum das Christkind nicht erwachsen werden darf
Es könnte sonst nicht fliegen

Während Konkurrent Weihnachtsmann mittlerweile in die Jahre gekommen ist, auf die runde Lesebrille ungern verzichtet und einen gehörigen Bauch vor sich her schiebt, erscheint uns das Christkind seit Jahrhunderten alljährlich als zartes Persönchen - als Kind eben. Wie eine eingehende Analyse der ASS ergab, handelt es sich dabei weder um eine körperliche noch um eine psychische Störung - wie etwa bei Peter Pan und seinen pathologischen Nacheiferern -, auch nicht um einen dramaturgischen Trick (so wie Tick, Trick und Track zu andauernder Kindheit und Klugschwätzerei verdonnert sind), sondern um eine praktische Notwendigkeit.

Diese Ursache hat bezeichnenderweise nicht ein Mediziner oder gar ein Theologe, sondern ein Biologe der ASS - Dr. Heinz Jaksch - herausgefunden. Der Wiener Forscher bezieht sich dabei vor allem auf Daten aus der Vogelkunde. Schließlich werde immer wieder glaubhaft von Kindern berichtet, daß sich das Christkind mittels gefiederter Flügel durch die Lüfte bewegt.

"Vögel begeistern uns nicht nur durch ihre vielfältigen Farben, sondern auch durch ihre unterschiedlichen Formen und Größen", argumentiert Jaksch. So wiegt der Hummelkolibri gerade zwei Gramm und hat eine Flügelspannweite von rund fünf Zentimetern, während der Kondor als der größte Raubvogel bis zu elf Kilo auf die Waage bringt und rund drei Meter von Flügelspitze zu Flügelspitze mißt. Bei den Beobachtungen des Vogelfluges fiel es dem Biologen nach eigenen Angaben wie Schuppen von den Federn: Hätte das Christkind nicht die Gestalt eines Kindes, sondern die eines Erwachsenen, müßten die Flügel entsprechend gewaltige Ausmaße annehmen, damit es sich in die Lüfte erheben kann. Deshalb also: Kind bleibt Kind.

Genauere Berechnungen bestätigen die Vermutungen. "Extrapoliert man die ornithologischen Messungen, so ergibt sich für ein 24 Kilo schweres Kind eine Flügelspannweite von rund fünf Metern, um sich vom Boden erheben zu können", so Jaksch. Eine 50 Kilo schwere Person bräuchte dafür schon eine Spannweite von sieben bis acht Metern.

Dabei muß man auch - so Jaksch - noch bedenken, daß die Berechnungen für die optimale Aerodynamik, die luftigen Knochen und das leistungsfähige Blutkreislaufsystem von Vögeln gelten. Selbst Fledermäuse brauchen als Säugetiere bereits relativ größere Flügel. So hat ein 1,2 Kilogramm schwerer Flughund bereits zwei Meter Spannweite.

Eine Menschengestalt benötigt im Vergleich dazu noch ein Stückchen längere Flügel, um den schlechten CW-Wert zu kompensieren. Ein geflügelter, durchschnittlicher Österreicher hätte damit wahrscheinlich die Spannweite eines Mittelstreckenjets. Was ein Problem ergibt: Wie sollte ein derartiges Geschöpf selbst mit angelegten Flügeln durch das Fenster eines Wiener Gemeindebaus schlüpfen, um seine Geschenke darzubringen?