Biologisches Labor Wien-Ost

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Der Oster-"Hase" ist kein Hase
Zahlreiche Merkmale sprechen für eine Abstammung aus Australien
- Hasenähnlichkeit "rein funktionell bedingt"

"Der Osterhase ist gar kein echter Hase, sondern ein lebendes Fossil aus Australien." Mit dieser provokanten Aussage ließ der Wiener Biologe und Begründer der ASS, Dr. Heinz Jaksch, aufhorchen. Demnach lassen die offensichtlichsten Merkmale des legendenbehafteten Tieres auf eine Verwandtschaft mit den sogenannten Ur-Säugern schließen. "Der Osterhase könnte noch primitiver sein, als das ohnehin schon sehr primitive Schnabeltier".

Auch wenn eine Aussage jahrhundertelang behauptet wird, so ist das noch lange kein Beweis für ihre Stichhaltigkeit. "Die Zugehörigkeit des Ostertieres zu den Hasen gründet sich lediglich auf oberflächliche Beobachtungen, hauptsächlich von zoologischen Laien und ist höchstens funktionell bedingt", so Jaksch. Dabei seien die einzigen gesicherten Fakten, daß der Osterhase Eier bringt und einen korbähnlichen Behälter auf dem Rücken trägt.

Daß es sich bei den Geschenken um Hühnereier handle, entbehre jeder Grundlage, gebe es doch bis heute keine polizeilich belegten Großdiebstähle in Hühnerfarmen. "Es bleibt kein anderer Schluß, als daß das mysteriöse Tier die Eier selbst legt", so der Biologe. Tatsächlich existieren noch heute in Australien und Neu Guinea eierlegende Säugetiere, sogenannten Kloakentiere, mit den Vertretern Schnabeltiere und Ameisenigel.

Auch ein zweites Indiz weist auf die australische Herkunft. "Der vermeintliche Weidenkorb auf dem Rücken des Osterhasen ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein modifizierter Brutbeutel", betonte Jaksch. Diese anatomische Besonderheit von Ameisenigeln und Beuteltieren (Marsupialia) sei als sehr variabel bekannt, so weise etwa der Beutel von Schwimmbeutlern mit der Öffnung nach hinten, damit der Nachwuchs nicht Gefahr laufe, abzusaufen.

Als Anpassung an die schenkende Lebensweise des Ostertieres sei sein Beutel im Laufe der Evolution auf den Rücken gewandert. Schließlich gebe es mit einem Bauchbeutel "bei dem rasanten Gehopse ständig 'Eierspeis'". Daß auch Osterhasen und nicht nur -häsinnen über Beutel verfügten sei eine Anpassung im Sinne der Arbeitsteilung. Man könnte sogar sagen: "Osterhasen machen halbe-halbe".

Es bleibt also nur noch die Frage, wie das hasenähnliche Wesen nach Europa und Amerika kam. "Es ist ja wohl kein Zufall, daß die ersten Erwähnungen des Osterhasen im 16. Jahrhundert mit der Entdeckung von Neu-Guinea im Jahr 1526 durch die Spanier zusammentreffen", argumentiert der Zoologe. Der eierlegende Beutler muß entweder als blinder Passagier auf den spanischen Schiffen eingeschleppt worden sein, oder die Entdecker haben aus Versehen seine Eier nach Europa mitgebracht.

Einmal im Alten Kontinent angekommen, war die ökologische Nische der Tiere bereits von den einheimischen, den echten Hasen besetzt. Dem Ankömmling blieb daher nichts anderes über, als sich eine andere, völlig neue Lebensweise anzueignen, eben die schenkende. Bis endlich das erste Ostertier auf dem Seziertisch der Anatomen landet und genaue Untersuchungen über die Abstammung angestellt werden können schlägt Jaksch vor, den vermeintlichen Hasen systematisch in die Gruppe der Kloakentiere zu stellen und ihm den Namen "Pseudolepus ooferus" (Eiertragender Quasi-Hase) zu geben.