Biologisches Labor Wien-Ost

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Warum kleine Engerln fettleibig sein müssen
Sie würden sonst erfrieren

Während große Himmelsboten - etwa ein g'standener Erzengel - in der Malerei meist wohlgebaut bis sogar hünenhaft erscheinen, werden kleine Engerln meist zu Adipositas neigend dargestellt. Für den Wiener Brauchtumsbiologen Dr. Heinz Jaksch von der ASS ist dies kein Zufall: "Wie in den meisten Fällen steckt in diesen Legenden ein wahrer Kern, die Sache hat durchaus eine physiologische Ursache", so der Forscher.

Denn generell gilt für Warmblüter: Je kleiner ein Tier, Mensch oder Engerl, desto höher der Wärmeverlust. Die Ursache dafür ist ein einfaches physikalisches Prinzip, je kleiner ein Körper, desto relativ größer wird seine Oberfläche und damit die Neigung, an eine kältere Umgebung Wärme abzustrahlen. Dies ist beispielsweise auch der Grund, warum Meeressäuger eine gewisse Größe nicht unterschreiten. Ein mausgroßer Seehund würde in kalten Gewässern sehr rasch erfrieren, Pelz hin oder her.

Dazu kommt, dass Putti praktisch meist nackt oder spärlich bekleidet sind. Die Ursache dafür sieht Jaksch unter anderem darin begründet, dass schwere Kleidung die Flugfähigkeit erheblich beeinträchtigt. "Versuchen'S einmal, dem Wellensittich ein Manterl anzuziehen, er wird nicht mehr vom Boden wegkommen", argumentiert der Forscher. Und im dicken Pelz Harfe zu spielen, ist wahrscheinlich auch nicht gerade einfach.

Den Engerln bleibt also gar nichts anderes übrig, als sich eine mäßige, aber doch deutliche Speckschicht anzulegen. Fett ist wesentlich weniger durchblutet als Muskeln, dadurch wird die Abgabe von Wärme an die Umgebung verhindert. Dass damit die derzeit auf unserem Planeten als schick empfundene Model-Optik auf der Strecke bleibt, stört die geflügelten Wesen offenbar wenig, die nächste "dick ist schick"-Phase wie zu Rubens-Zeiten kommt bestimmt.