EfEU Rundbrief Dezember 2001  -  Archiv

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Liebe Frauen,
liebe EfEU-InteressentInnen!

    Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit, eine kleine Vereins-Rückschau zu halten:

    15 Jahre gibt es den Verein EfEU nun schon (die Arbeit selbst wurde schon 2 Jahre vor Vereins-gründung begonnen), seit 8 Jahren befinden wir uns in der Hetzgasse, seit 2 Jahren haben wir einen Internetanschluss (eine Zeit ohne E-Mail ist fast nicht mehr vorstellbar) und heuer haben wir neue Telefonnummern bekommen und eine informative Homepage erstellt/ erstellen lassen (Dank an Sabine Fabach!!). Und all die Jahre hindurch haben wir in verschiedensten Bereichen gearbeitet (die Zielgruppe reichte von KleinkindpädagogInnen über LehrerInnen zu ErwachsenenbildnerInnen, die Themen gingen von geschlechtssensibler Berufsorientierung über Gewaltprävention zu mädchengerechten Kindergärten, die Tätig-keiten reichten von der Leitung von Seminaren über das Organisieren von Tagungen zu Evaluierungen von Schulprojekten,...) - einen Überblick über die Tätigkeiten 2001 wird es im nächsten Rundbrief geben.

    Die subventionsgebenden Stellen sind in den letzten Jahren die MA 57, das BMUK/BMWBK, das Büro der Frauenministerin/(kein wirklicher Ersatz)BMSG und das BMAS/BMWA gewesen. Darauf vertrauend, dass dies auch heuer wieder so sein wird, habe ich im letzten Rundbrief die Logoleiste wie im Jahr zuvor gestaltet. Und dann kam die vorweihnachtliche Überraschung: Das BMWA lehnte dieses Jahr unser Förder-ansuchen ab (unsere Reaktion darauf findet sich auf der nächsten Seite). Das bewirkte, dass wir heuer stärker als sonst auf die Mitfrauen-/Unterstützungsbeiträge zurückgreifen mussten, um die Vereinsausgaben abdecken zu können. An dieser Stelle ein DANK an alle, die - zum Teil schon seit Jahren - dem Verein gewogen sind und dies auch über Geld ausdrücken.


    Der nächste Rundbrief erscheint Ende März. Texte (Buchrezensionen, Veranstaltungs-, Literaturtipps,...), die darin veröffentlicht werden sollen, bitte bis 15. März 2001 mailen bzw. senden.

    Viel Vergnügen beim Rundbrief-Lesen & ein erfreuliches 2002
    wünscht

    Renate Tanzberger




In eigener Sache I

    An das Bundesministerium für
    Wirtschaft und Arbeit
    BM Dr. Martin Bartenstein
    Stubenring 1
    1010 Wien
    Wien, 10. Dezember 2001


    betrifft: Ablehnung des Förderansuchens für Verein EfEU

    Sehr geehrter Herr BM Dr. Bartenstein!

    Am 7. Mai 2001 haben wir unser Förderansuchen an die Abt. VI/4 des BMWA gestellt. Danach war lange nichts aus dem Ministerium zu hören. Ein Telefonat im August 2001 ergab, dass unser Ansuchen formal korrekt war und die Abteilung 70.000,- der beantragten 150.000,- zur Teilfinanzierung unserer Ausgaben Raumbenützungs-pauschale, Betriebs-, Telefon-, Sach- und Honorarkosten befürworten würde. Danach folgten Telefonate, in denen wir wiederholt nachfragten, mit welchem Bescheid wir zu rechnen hätten. Im November erhielten wir schließlich die schriftliche Benachrichtigung, dass unser Förderansuchen "mangels arbeitsmarktpolitischer Relevanz leider abgelehnt werden" müsse.

    Dazu müssen wir folgendes anmerken:

    1. Wie die beigelegte Subventionsliste 1993-2000 belegt, war die arbeitsmarktpolitische Relevanz unserer Vereinsarbeit offensichtlich 8 Jahre gegeben. Auch im laufenden Jahr 2001 ist einer unserer Schwerpunkte der Bereich geschlechtssensible Berufsorientierung (in Kindergarten, Volksschule, Hauptschule, in der LehrerInnen-Fortbildung, im Rahmen von Weiterbildungen im arbeitsmarktpolitischen Bereich etc. - siehe unser Subventionsansuchen). Wir denken, dass es auch im Sinne des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit ist, die Thematik geschlechtsspezifische Benachteiligungen im Erwerbsleben für Frauen (und in anderer Weise auch für Männer) umfassender anzugehen und schon präventiv zu wirken.

      Wieso aus der Sicht ihres Ministeriums die arbeitsmarktpolitische Relevanz plötzlich trotzdem nicht mehr gegeben soll, ist uns absolut unverständlich und aus dem so allgemein gehaltenen Ablehnungsschreiben des BMWA auch nicht ersichtlich. Wir ersuchen Sie daher um eine ausführliche Stellungnahme.


    2. Ein Ministerium, das seinen Schwerpunkt im Bereich Arbeit und Wirtschaft hat, sollte eigentlich nachvollziehen können, dass eine Förderungsablehnung 1 ½ Monate vor Jahresende einen Verein, der 8 Jahre hindurch mit 50.000.- bis 70.000.- gefördert wurde und daher davon ausgehen konnte, dass auch 2001 eine Förderung in etwa dieser Summe erfolgen würde, zwingt, Ressourcen zu verwenden diese Situation zu meistern, anstatt inhaltlich arbeiten zu können. Dies entspricht nicht unseren Vorstellungen von wirtschaftlichem Arbeiten.


    In Erwartung Ihrer Stellungnahme verbleiben wir mit feministischen Grüßen,

    Mag.a Renate Tanzberger
    Obfrau des Vereins EfEU




In eigener Sache II

Unterrichtsprinzip "Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern" Information und Anregungen zur Umsetzung in der Volksschule

    Die vorliegende Broschüre lädt Volksschullehrerinnen und -lehrer ein, ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen, ihre Einstellungen, ihre Ziele, die Art und Weise ihres Zusammenlebens und -arbeitens mit anderen Menschen - Mädchen, Buben, Frauen und Männern - ausdrücklich unter Berücksichtigung der Geschlechtszugehörigkeit wahrzunehmen, zu untersuchen, zu befragen.

    Sie lädt ein,

  • die eigene Wahrnehmung zu schärfen,
  • Annahmen und Erklärungen dafür, warum sich Mädchen und Buben (und Frauen und Männer) in manchen Bereichen geschlechtstypisch verhalten, zu überprüfen,
  • sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Geschlechterdifferenzen auseinander zu setzen,
  • eigene (unbewusste) Erwartungshaltungen zu reflektieren,
  • sich der eigenen Vorbildwirkung bewusster zu werden: "Welches Frauenbild (bzw. Männerbild) lebe ich den Kindern in meiner Klasse, den Kolleginnen und Kollegen, den Eltern vor?"
  • das eigene Reflexions- und Handlungspotenzial als Pädagogin oder Pädagoge stetig zu erweitern.

  • Den Texten in dieser Broschüre ist die Annahme grundgelegt, dass Geschlecht - das, was wir jeweils für ‚weiblich' und ‚männlich' halten - gesellschaftlich hergestellt, konstruiert, und daher veränderbar ist. Die Broschüre macht Mut darauf, aktiv an der Umsetzung des Unterrichtsprinzips "Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern" und damit an der Veränderung von Geschlechterrollen zu arbeiten. Dadurch soll Mädchen wie Buben in der Volksschule ermöglicht werden, ein großes Spektrum an Interessen, Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu entwickeln, das nicht durch geschlechtsspezifische Einschränkungen begrenzt wird. Die Schülerinnen und Schüler sollen darin unterstützt werden, alle Potenziale ihrer Persönlichkeit zu entwickeln, die sie zu kompetenten, fürsorglichen, sich-selbst-bewussten Erwachsenen werden lassen.

    Die Broschüre beinhaltet allgemeine Kapitel (Einblicke in die Volksschulklasse; Geschlechtsspezifische Sozialisation; Mädchen und Buben, Frauen (und Männer) in der Schule; Geschlechtssensible Pädagogik; Was können Lehrerinnen und Lehrer an der Schule tun?; Schulbuchanalysen; Kinderbücher; Berührung - Körper - Sexualität; Berufsorientierung; Buben und Hausarbeit; Hat der Computer ein Geschlecht?; Elternarbeit) und fachspezifische Kapitel (Sachunterricht, Deutsch/ Lesen/Schreiben, Mathematik, Musikerziehung und Bildnerische Erziehung, Technisches Werken - Textiles Werken, Leibesübungen) sowie einen Anhang mit Literaturhinweisen, Kontaktadressen und Statistiken.


    BMBWK, Abteilung für geschlechtsspezifische Bildungsfragen (Hg.):
    Unterrichtsprinzip "Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern". Information und Anregungen zur Umsetzung in der Volksschule
    Manuskripterstellung: Renate Tanzberger, Claudia Schneider (EfEU)
    Mit Beiträgen von: Lilly Axster, Sylvia Oberauer, Ilse M. Seifried, Angelika Trabe, Wien 2001
    Bestellmöglichkeit: AMEDIA - 1141 Wien, Sturzgasse 1a
    Tel und Fax: 01/982 13 22,
    E-Mail amedia@cso.co.at




Literaturtipps


    AUF - Eine Frauenzeitschrift Nr. 114/Dez. 2001: Kritikverhältnisse bilden weibliche Subjekte - Reflexion und Praxis feministischer Erwachsenenbildung

      Hedwig ORTMANN: Bildung - Feminismus - Praxis, Birge KRONDORFER: Kritik der Bildung. Aus Perspektiven der Geschlechterdifferenz, Michaela RALSER: Projekte feministischer Studien an der Universität, Gerlinde MAUERER: Bildung und Leiblichkeit, Edith FUTSCHER: Wie eine Zeder auf dem Libanon wuchs ich empor, Andrea STRUTZMANN: "Bitte zu Tisch": Frauen(aus)bildung und feministische Bildung kulinarisch betrachtet, DISKUSSION: Feministische Erwachsenenbildungsprojekte hierzulande, Rubia SALGADO: Schwerpunkt politische Bildungsarbeit in der Migrantinnenorganisation MAIZ, Andrea STRUTZMANN: Die FEB. Feministische Erwachsenenbildungswoche, Claudia DIIETL, Lisa GENSLUCKNER: Notizen zu selbstorganisierter Bildung, Katharina PEWNY: Aus dem Leib geschrieben. Lesarten für Dynamiken in Frauengruppen, Babsi WITTINGER, Petra POKORNY: Bildungsabbau in Österreich - und das schon über Jahre!, Christine WERNER: Sind wir verbildet? - Ein Gedicht, sowie aktuelle Beiträge und Rezensionen und vieles mehr.

    Bestellungen: 1011, Kleeblattg. 7 - Tel: 01/5339164 - auf@t0.or.at
    Preis: € 4,72 (öS 65,02)


    "beziehungsweise weiblich" ... ein Kalender für Frauen, auf die ich mich verlassen kann

      Dieser Kalender entstand im Rahmen des 3. Internationalen Mädchen- und Frauenforums "Kunterbunt und voller Lust". Mädchen und Frauen sandten Photos von ihren Lieblingsfrauen, besten Freundinnen ein und erzählten ihre Sicht von Frauenfreundschaft.

    Bestellungen: KJSÖ, zH. Inge Pröstler - 1160 Wien, Wilhelminenstr. 91/IIf - Tel: 01/4810997 proestler@kath.jungschar.at
    Preis: € 10,17 (öS 140,-)


    Betty Paoli: Was hat der Geist denn wohl gemein mit dem Geschlecht?
    Eva GEBER (Hg.), Mandelbaum Verlag, AUFedition, Wien 2001

      Eva Gebers "Entdeckerinnenlust" ist es zu verdanken, dass das Leben und Schaffen der Betty Paoli kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte frauengeschichtlicher Eroberungen ist, sondern nun sozusagen kartografisch und in handlicher Buchform (be)greifbar vor uns liegt. Und es ist ein spannendes und außergewöhnliches Leben, das die Journalistin und Lyrikerin vor etwa 150 Jahren geführt hat.

    Preis: € 17,90 (öS 246,-)


    Der letzte Akt
    Lisa LERCHER, Milena Verlag, Wien 2001

      Schauplatz Wien: Anna stellt Nachforschungen zum Tod einer Schauspielerin an und begibt sich dabei emotional und politisch auf höchst gefährliches Glatteis.

    Preis: € 12,21 (öS 168,-)





Videos


    Did I say hairdressing? I meant astrophysics
    1998 - 14 minutes, narrated by Alan BENNETT, Preis: £40

      Difficult, dangerous, dirty and damaging to the environment? That's what science, engineering and technology (SET) are like. Or so outsiders tend to think - particularly women and girls. And Zod, great man of science, would confirm their worst suspicions. But Zod's daughters, and the twins, Joanne and Joseph, have other ideas. They know SET can be creative, caring, cooperative and essential to conservation. In order to find out more, the twins keep changing places - but Joanne runs into trouble when she answers a cry for help. Her adventures take her deep into the Technological Jungle...


    Out to Lunch
    1989 - 12 minutes, Preis: £40

      Set in a cafe, OUT TO LUNCH shows a series of incidents between women and men which will be familiar to us all. At the different tables we see women listening while men expound their opinions. Men take up all the space and time they need while women apologise for getting in their way. Different incidents concern black women, women who are fat, and lesbians, but they all share the common experience of being expected to 'keep to the rules' in their talk, appearance and behaviour.
      Witty and thought provoking, this film will be of particular interest to anyone wishing to confront the ways in which sexism is perpetuated in our everyday lives. Ausführlichere Beschreibungen zu diesen und weiteren Filmen können auf der Homepage www.leedsanimation.demon.co.uk besichtigt werden.

    Bestellungen: Leeds Animation Workshop - 45 Bayswater Row, Leeds, LS8 5LF, England - Tel: 0044/0113/2484997 bzw. law@leedsanimation.demon.co.uk





Homepages


    http://www.t0.or.at/~efeu               IN EIGENER SACHE III

    Endlich ist es so weit!
    EfEU hat eine Homepage! Sie bietet: die Geschichte des Vereins, seine Angebote, die Publikationsliste, aktuelle Veranstaltungen, den aktuellen EfEU-Info-Rundbrief, Links zu diversen Themen,...
    Am besten einfach reinschauen und uns rückmelden, wie es dir/Ihnen gefällt!


    www.jobs4girls.at
    Jobs4girls ist eine Website für Mädchen, die vor der Berufswahl stehen.
    Das interaktive Internet-Projekt des Frauenbüros der Stadt Wien soll sie bei dieser oft schwierigen Entscheidung unterstützen. Das breite Spektrum an möglichen Berufen wird von Frauen vorgestellt, die diese Berufe auch tatsächlich ausüben. 200 Berufsbiografien von Frauen zeigen, dass es eine Vielzahl von Berufen gibt, die für Mädchen interessant sein können.
    Die "Frauen in Jobs" stellen sich und ihren Werdegang dar, berichten von beruflichen Hürden, den spannenden und weniger spannenden Seiten ihres Berufs, und geben ihre persönlichen Tipps an die Mädchen weiter. Diese lernen auf diese Art Berufsbilder kennen, die es möglicherweise in ihrem eigenen Umfeld nicht gibt. Überdies werden die Informationen durch ein Medium vermittelt, das selbst zur Entstehung neuer Berufe wie etwa Webdesignerin oder Online-Redakteurin geführt hat.





Veranstaltungshinweise


    SALZBURG

    Frauenforum Straßwalchen

      Freitag, 25. Jänner 2002 von 18.00 bis 22.30: Filmnacht "Fucking Amal", "Bandits"

      Ort: Pfarrsaal Straßwalchen
      Mit Teresa Lugstein (Büro für Mädchenförderung, Akzente Salzburg)

      Donnerstag, 28. Februar 2002 von 17.00 bis 20.00: Schokolade zum Frühstück ... über Schönheitsideale und andere Sehnsüchte. Ein Spätnachmittag mit Fragen zum Thema: Schlank um jeden Preis?
      Ort: Bürgerservice/Fronfeste Neumarkt
      Referentin: Christa REINECKER-HECHT (Psychologin)

    Informationen: Gabriele GÜNTERT - Tel: 06215/5270
    Kosten: jeweils € 3,- (öS 41,28)


    Vernetzungstreffen feministische Mädchenarbeit: Mütter und ihre "Vorbildrolle" für Mädchen

    Für alle Frauen, die in der Mädchenarbeit tätig sind ist das Thema "Mütter", egal mit welcher Zuschreibung, schon einmal Thema gewesen. Sei es in der Reflexion auf die eigene Ursprungsfamilie oder im Gespräch mit Mädchen und jungen Frauen über ihre Mütter. Mütter spielen nach wie vor eine große Rolle, sei es als Vorbild oder als Abgrenzungssubjekt. Den Spruch "so wie meine Mutter werde ich es nie machen" kennen sicher alle.

    Themen des Vormittags:

    • Veränderung der Rollen und Zuschreibung, Konstruktions- und Dekonstruktionsansätze
    • Vergleich mit anderen Kulturen - interkultureller Ansatz
    • Gleichgeschlechtliche Identitätsentwicklung und die Funktion der Mutterrolle
    • Mutter-Tochter-Beziehung
    • Die Rolle der Pädagoginnen als "Ersatzmütter", z.B. Vorbild, Ideal, Ersatz, Abgrenzungssubjekt
    • Methodische Ansätze zur Identitätsentwicklung und Berufsorientierung für Mädchen

    Referentin:
    Monika SCHMIDT, Dipl.Soz.päd., Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, Mitarbeiterin im Projekt für Mädchen und junge Frauen, München
    Termin:
    Freitag, 22. Februar 2002 von 9.30 - 12.30
    Ort:
    Seminarraum Akzente Salzburg, 4. Stock - 5020 Salzburg, Glockengasse 4c
    Infos:
    Teresa LUGSTEIN, make it - Büro für Mädchenförderung - Tel: 0662/849291-11


    "Du alte Nutte" - Sexismus, Übergriffe und Gewalt gegen Mädchen in der Schule

    Mädchen und Jungen verbringen nach der Einschulung einen sehr großen und wichtigen Teil ihrer Zeit/ihres Lebens in der Schule. Hier lernen sie nicht nur Unterrichtsstoff, sondern hier machen sie auch entscheidende Erfahrungen mit dem Geschlechterverhältnis. Hier üben Jungen die ihnen im Rahmen der Geschlechterhierarchie zugeschriebene Dominanz über Mädchen und Frauen ein, hier lernen Mädchen, sich zu wehren oder sich zurückzunehmen, zu resignieren.

    Mädchen sind in hohem Maße sexistischen Verhaltensweisen, Abwertungen, Beleidigungen, Belästigungen, Bedrängungen, Rempeleien durch Jungen ausgesetzt. LehrerInnen nehmen es entweder wahr und resignieren wie die vielen Mädchen, wenn sie nicht ständig daran arbeiten wollen, oder sie ignorieren das Geschehen, verbuchen es vielleicht als Annäherung zwischen den Geschlechtern, wo niemand sich einmischen solle.

    Mädchen lernen daraus, dass "es niemand schlimm findet", wenn sie belästigt und beleidigt werden, und dass es offensichtlich normal zu sein scheint, dass den Jungen entsprechendes Verhalten gestattet wird. Ergebnis solcher Duldung ist die weitergehende Förderung und Aufrechterhaltung eines hierarchischen Geschlechterverhältnisses, einer sich zurücknehmenden, sich unterwerfenden weiblichen Rolle sowie einer dominanten, gewaltträchtigen männlichen Rolle.
    Der Kreislauf von Gewalt und Geschlechterhierarchie kann so nicht durchbrochen werden.
    Mädchen brauchen die Bestätigung ihrer Wahrnehmung von Entwürdigung und Beleidigung sowie die Ermutigung, ihre Grenzen zu setzen und eine Stärkung ihrer Widerstandskraft. Jungen brauchen die Erfahrung von Grenzen, um zu verstehen, wo sie Grenzen überschreiten, Mädchen verletzen und demütigen.

    Angemessene Intervention von seiten der LehrerInnen setzt voraus, dass sie Duldung von Übergriffen auf Mädchen beenden und sich an Prävention männlicher Gewalt und an der Entpatriarchalisierung der männlichen Rolle beteiligen wollen. Sie brauchen jedoch Unterstützung im Kollegium oder in Netzwerken außerhalb der Schule, um geeignete Intervention zu lernen.
    In einigen mittlerweile entwickelten Programmen zur Thematisierung und Reduktion von Gewalt in der Schule lassen sich Elemente finden, mit denen auch Gewalt von Jungen gegen Mädchen aufgegriffen und bearbeitet werden kann.

    Referentin: Anita Heiliger
    Termin: Samstag, 23. März 2002 von 10.00 - 18.00
    Ort: Kinder & Jugendanwaltschaft, Strubergasse 4, 5020 Salzburg
    Infos: Teresa Lugstein, make it - Büro für Mädchenförderung - Tel: 0662/849291-11
    Kosten: € 50,87 (öS 700,-)



    STEIERMARK

    Fachtagung "Sozialpädagogik im Alltag"

    Neben Vorträgen werden 20 Workshops angeboten. Einer davon heißt "Starke Kerle, süße Mädels? - Genderorientiertes Denken" und wird von Gudrun Göschl und Fritz Neuhold geleitet.

    Ort: Pädagogisches Zentrum Graz-Eggenberg - 8020 Graz, Georgig. 85-89
    Anmeldeschluss: 25. Jänner 2002
    Kosten: € 5,09 (öS 70,-)
    Bestellung des Infofolders sowie Anmeldung: Verlag MBC - 2020 Hollabrunn, Jahnstr. 8 - Tel: 02952/56323, mbc@nextra.at



    TIROL

    FIT - Frauen in Technik-Schnuppertage

    Informationsveranstaltung über technische und naturwissenschaftliche Studienrichtungen

    Termin: Mittwoch, 6. Februar 2002 ab 9.00
    Ort: Universität Innsbruck
    Infos: fit.fem@uibk.ac.at



    WIEN

    Verhüten und Verfärben

    Ein Theaterstück von Lilly Axster (Regie Corinne Eckenstein, gespielt von Theater-FOXFIRE) zum Thema Schwangerschaft, Verhüten, Freundinnen,...

      Antonia geht noch zur Schule. Sie will Sängerin werden und sie ist schwanger. Tausend Gedanken und Gefühle toben in ihr herum. Sie spielt alle (Un)möglichkeiten ihrer neuen Situation durch und kommt zu überraschenden Ergebnissen ... Das Stück spielt in einem fiktiven Warteraum: Warten auf Gewissheit, Antworten, die Freundinnen, Zeit, die vergeht, das Lachen der Erleichterung und auf eine Entscheidung.

    Termin: 11. - 19. Jänner 2002 (bis auf Sonntag) - 11.00 sowie 20.00
    Ort: dietheater Konzerthaus - 1030 Wien, Lothringerstr. 20 - Tel: 01/5870504


    Sprungbrett-Angebot "Frauen in die Technik"

    Berufs-Informationstage für Schülerinnen höherer Schulen
    vom 28. bis 31. Jänner 2002

    Nähere Infos sowie viele weitere Angebote (Veranstaltungen zu Körper und Sexualität, Hilfe bei der Lehrstellensuche, Fähigkeitencheck, Exkursionen,...) unter:
    Sprungbrett - 1150 Wien, Pilgerimgasse 22-24; Tel: 01/789 45 45,
    sprungbrett@sprungbrett.or.at, http://www.sprungbrett.or.at/


    Aufbaulehrgang Jugendarbeit 2002

      Im Frühjahr 2002 bietet das institut für freizeitpädagogik - ifp von wienXtra zum 2. mal einen Aufbaulehrgang Jugendarbeit an.
      Der Lehrgang ist eine vertiefende Ausbildung für MitarbeiterInnen der aufsuchenden und offenen Jugendarbeit in Wien.
      Die TeilnehmerInnen lernen verschiedene Methoden und Konzepte der Jugendarbeit, der Freizeit- und Sozialpädagogik und der Sozialarbeit kennen, die auf vorhandene Kompetenzen aufbaut und den Handlungsspielraum in bezug auf die verschiedenen Anforderungen in den Arbeitsfeldern der Jugendarbeit erweitert. Genderspezifische und interkulturelle Aspekte sind integraler Bestandteil der Seminare.
    Anmeldeschluss: 15. Jänner 2002
    Kosten: € 545,05 (öS 7.500.-)


    Weitere ifp-Angebote:

    Seminar "Identitäten reflektieren - Differenzen verhandeln an den Beispielen Männlichkeit und Fremdenfeindlichkeit": Wir wollen uns in diesem Seminar mit Identitäten auseinandersetzen. Wie, wann und wo werden Identitäten hergestellt? Welche Bedeutung haben Identitäten? Wie werden Identitäten in Gruppen verhandelt? Welche Konflikte treten dabei auf? Und wie kann auf diese reagiert werden? Wir wollen neben theoretischen Inputs v.a. Methoden für die Praxis vorstellen. Und es geht darum, Erfahrungen auszutauschen.

    Referenten: Hans Peter GRAß, Ingo BIERINGER
    Termin: Monntag, 4. März und Dienstag, 5. März 2002 von 9.00-17.00
    Anmeldeschluss: 18. Jänner 2002
    Kosten: € 36,34 (öS 500.-)


    Seminar "Frauenblickwinkel multimedial": Wir sammeln Methoden und Ideen für die Mädchenarbeit und erforschen lustvoll im experimentellen Tun unsere Frauenthemen. Mit Hilfe verschiedener Medien setzen wir uns mit künstlerischen Dokumentations- und Präsentationsformen auseinander. Wir stellen Methoden und Möglichkeiten praktisch vor, ihr bringt spontan die Inhalte und die kreativen Ideen. Ideen können in die eigene Arbeit einfließen und noch bis zur Ausstellung görls culture 2002 umgesetzt werden.

    Referentinnen: Karen KRALL, Angelika OVERBECK
    Termin: 1. - 3. März 2002 (Beginn: Freitag, 19.00, Ende: Sonntag, 17.00)
    Anmeldeschluss: 15. Februar 2002
    Kosten: € 36,34 (öS 500.-)

    Informationen: ifp, 1080 Wien, Albertgasse 35/II, Tel 01/40 66 555 oder www.ifp.at


    Frauenforschung zum Nord-Süd-Verhältnis im Spiegel aktueller Diplomarbeiten

    Eine Veranstaltung der Bibliothek und Dokumentationsstelle Frauen und "Dritte Welt" der Frauensolidarität

    • 8. Jänner 2002: BETTINA NAGL: Leben heißt arbeiten: Lebensdarstellung einer mexikanischen Frau anhand eines narrativ-biographischen Interviews
    • 15. Jänner 2002: ANGELIKA TELTSCHER: Männerwelt und Frauentext: Wissenschaftshistorische Überlegungen zur Ethnographie aus feministischer Perspektive
    • 22. Jänner 2002: AGNES TISCHLER: Ökonomisches Empowerment von Frauen - Mikrokreditprogramme in Bangladesch
    • 29. Jänner 2002: BARBARA SCHIESTL: Zur Lage der Frauen- und Genderforschung zwischen Marginalisierung und Förderung

    Ort: Frauensolidarität, Seminarraum im Erdgeschoss - 1090 Wien, Berggasse 7
    Beginn: Dienstag, jeweils 18.30 Uhr


    "Frauen in Naturwissenschaft und Technik"
    im Rahmen der Reihe "university meets public"

      Die beiden Referentinnen erzählen an Hand ihres beruflichen Werdeganges (u.a. Studium der Mathematik an der Universität Wien, Lehrtätigkeit in der Regel- und Alternativschule) und ihrer aktuellen Arbeitsfelder (Lehrauftrag am Mathematikinstitut der Universität Wien, Leitung des Technologie Managements des ABZ Wien, Erwachsenen-bildung im 2. Bildungsweg der Volkshochschule Floridsdorf, Fortbildungstätigkeit im feministischen Bildungsverein EfEU) über Zugang und Zugangsmöglichkeiten von Mädchen/Frauen zu Mathematik/Technik.

    Referentinnen: Irene BESENBÄCK, Renate TANZBERGER
    Termin/Ort:
    Montag, 18. Februar 2002, Volkshochschule Floridsdorf (1210, Angererstr. 14)
    Donnerstag, 4. April 2002, Volkshochschule Favoriten (1100, Arthaberpl. 18)
    Mittwoch, 15. Mai 2002, Volkshochschule Liesing (1230, Liesinger Platz 3)

    jeweils von 18.30-21.00 Uhr
    Kosten: jeweils € 5,50 (öS 75,68)




Quiz


    Zunächst gratulieren wir Claudia Vogel-Gollhofer (Innsbruck) zu ihrer ausführlichen Beantwortung unserer letzten Frage nach Minna Kautsky: Sie schreibt: "Minna Kautsky ist mir natürlich ein Begriff als Schriftstellerin, als Schauspielerin, als Mutter von Karl Kautsky (der wohl berühmter als seine Mutter wurde), als gute Bekannte und Freundin von Rosa Luxemburg und als Frau, die sich mit damals gesellschaftskritischen Themen befasste ("Die Wandlung einer bürgerlichen Frau zur Sozialistin")."

    Nun zur neuen "Quizfrage": Dieses Mal gibt es keine Frage mit einer eindeutigen Lösung, sondern die Aufgabe, den Titel (+ AutorIn) eines Buches an mich zu schicken, das du/Sie in letzter Zeit gelesen hast/haben und das dir/Ihnen gefallen hat.

    Antworten bitte bis 8. März 2002 an EfEU (Adresse, Tel, Fax, s. Startseite, email).
    Zu gewinnen gibt es einen Gutschein um öS 200.- (€ 14,53) für ein Buch deiner/Ihrer Wahl von der Buchhandlung Frauenzimmer! Falls du nicht in Wien wohnst/Sie nicht in Wien wohnen, schicken wir ein Exemplar des Weiberdiwans (Rezensionszeitschrift der Buchhandlung Frauenzimmer) zu und du kannst/Sie können per Post bestellen.




Der Verein EfEU wurde 2001 subventioniert von:



    BUNDESMINISTERIUM
    FÜR SOZIALE
    SICHERHEIT UND GENERATIONEN
    der Stadt Wien


    ABTEILUNG FÜR GESCHLECHTSSPEZIFISCHE BILDUNGSFRAGEN DES


    Zusätzlich danken wir all jenen, die durch Einzahlung ihres Mitfrauen- bzw. Unterstützungsbeitrags unsere Arbeit ermöglichen.

    Dem Rundbrief liegt ein Erlagschein für das Jahr 2002 bei. Wir ersuchen um Einzahlung des Mitfrauen- bzw. Unterstützungsbeitrags von € 18. Damit bekommst du/bekommen Sie automatisch den viermal jährlich erscheinenden EfEU-Info-Rundbrief sowie die Gratisbroschüren des Vereins zugesandt.