EfEU Rundbrief Juni 2003 - Archiv

  Liebe Frauen, liebe EfEU-InteressentInnen  
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Liebe Frauen,
liebe EfEU-InteressentInnen!
    Viel Kritisches ließe sich hier schreiben: Über die Nachwehen des Irakkrieges, über das Kapitel der sogenannten Pensionsicherungsreform, über Kürzungen im Sozialbereich und bei Organisationen, die auf Seite der im Land „Nichterwünschten“ stehen, über Politiker, die sich ihre Homepage mit Beträgen sponsern lassen, die einem Verein wie dem unseren die Arbeit über mehrere Jahre erleichtern würde, über die immer wieder kehrende mediale Hetze gegen LehrerInnen, die zwei Monate Ferien haben (und trotzdem nicht ruhig sind, wenn es um eine Schlechterstellung im Bildungsbereich geht),...

    Ich möchte die verbleibenden Zeilen aber dazu nützen, den Einsatz all jener zu würdigen, die sich nicht unterkriegen lassen, die in Klassen mit 30 Kindern versuchen, soziales Lernen zu betreiben; die gegen den Widerstand von Kolleginnen und Kollegen immer wieder betonen, wie wichtig es ist, die „Geschlechterbrille“ aufzusetzen; die Buben ein alternatives Rollenbild vorleben; die auf sich selber schauen, weil es ja auch nicht Sinn sein kann, sich für andere „aufzuopfern“; die nach dem Motto „die Wahrheit ist den Menschen zumutbar“ [Quelle: s. Quiz S. 10] leben. Manchmal frage ich mich allerdings, wie es wohl wäre, wenn all diese Menschen streiken oder nur mehr Dienst nach Vorschrift machen würden ... ob die politisch Verantwortlichen dann nicht doch reagieren und die Rahmenbedingungen endlich so ändern müssten, dass Arbeit in Richtung Gleichberechtigung und mehr Menschlichkeit geleistet werden kann ohne dauernd sabotiert zu werden.

    Einen schönen Sommer
    wünschen
    Claudia Schneider & Renate Tanzberger





    HINWEIS I: Der nächste Rundbrief erscheint im September 2003 – Texte, die Aufnahme finden sollen, daher bitte bis Ende August an mich senden oder mailen.

    HINWEIS II: Das Büro des Vereins EfEU ist von 11. – 24. August 2003 nicht besetzt.


     



    FRAUENGESCHICHTE IN DER STADT


    von Astrid von Schlachta, Uschi Stanek und Ellinor Forster

    Eine Stadt auf den Spuren der Frauen, mit den Augen der Frauen zu sehen, gibt dem Stadtbild ein völlig neues, bisher unbekanntes Angesicht. Der „zweite Blick“ entdeckt die Bedeutung eines Gebäudes oder Platzes in einem veränderten Kontext; hinter der Fassade erschließt sich die andere Seite der oft männlich dominierten Außenseite.

    Erleichtert wird die Spurensuche durch das historische Stadt- und Reisebuch „Frauenleben in Innsbruck“, das den passenden historischen Hintergrund liefert, einzelne Biografien und Lebenssituationen von Frauen präsentiert und diese mit konkreten Gebäuden und Plätzen der Stadt verbindet. Das Augenmerk liegt dabei nicht nur auf den bekannten weiblichen Größen wie Philippine Welser und Claudia de’Medici sowie den Lebenswelten ihrer bislang unbekannten Nachbarinnen, den Bürgerinnen, Bäuerinnen, Bettlerinnen und Prostituierten, sondern auch auf vermeintlich bekannten Orte, wie etwa dem Hof, den Frauenklöstern und den Schulen.

    „Frauenleben in Innsbruck.
    Ein historisches Stadt- und Reisebuch“

    (Pustet-Verlag, Salzburg)
    ist für € 19,80 im Buchhandel erhältlich.

    Frauengeschichte bedeutet nicht einfach, einzelne Frauen in der Vergangenheit aufzuspüren und zu nennen, sondern sie in ihren Lebenszusammenhängen darzustellen sowie die Bedingungen und Aus-wirkungen der verschiedensten Lebensentwürfe und Lebensverläufe nachzuzeichnen.

    Es geht in der Geschichtsschreibung also nicht mehr um abstrakte, geschlechtslose Menschen, sondern die Wechselwirkung zwischen den zeitlich unterschiedlichen Entwürfen von Geschlechterbildern rückt in den Mittelpunkt: Wie sollte eine Frau im 16., im 18. oder 20. Jahrhundert sein, wie sollte sie sich verhalten, um als sittsame Frau zu gelten, wann wurde sie als sittenlose Person verschrien? Und warum wurden Sittsamkeit und Sittenlosigkeit überhaupt als solch bedeutende Werte gehandelt? Was benötigte demgegenüber ein Mann zu unterschiedlichen Zeiten, um ein richtiger Mann zu sein? Die Veränderlichkeit dieser Ansprüche an Frauen- und Männerrollen zeigt schon, auf welch wackligem Boden unsere heutigen Zuschreibungen, wie eine „richtige Frau“ oder ein „richtiger Mann“ sein sollte, stehen.

    Somit entwickelt sich die Frauengeschichte also konsequenterweise weiter zur Geschlechtergeschichte, in der es nicht mehr nur um Frauenwelten geht, sondern auch um die Einbeziehung der Männerwelten und ihre gegenseitige Beeinflussung. Die Entwicklung dieser Wechselwirkungen, die Abfolge von ver-schiedenen Idealbildern und Normvorstellungen sollen den Blick schärfen für die gegenwärtige Situation von Frauen und Männern bzw. Erklärungsmuster für die in der Gegenwart herrschenden Geschlechterbilder liefern.

    Die Veranschaulichung und die praktische Umsetzung der Theorie lässt sich in einem topografisch kleineren Rahmen sehr gut darstellen – nämlich durch ihre Verankerung in einer Stadt, wie beispielsweise Innsbruck. In der Verzahnung mit der Stadtgeschichte können weibliche Lebensverläufe in den verschiedenen sozialen Schichten gut nachverfolgt und die Wechselwirkung mit weiblichen und männlichen Geschlechterbildern angedeutet werden.

    Zuerst werden Frauen sichtbar gemacht und es wird deutlich, dass städtisches Leben immer sehr von Frauen geprägt war. Vieles wird so erst durch den zweiten Blick offenkundig: Neue Orte in der Stadt bekommen eine weibliche Prägung und weibliche Assoziationen. Möglichkeiten und Grenzen für Frauen werden aufgezeigt und zugleich ihre Verflechtung mit männlichen Möglichkeiten und Grenzen dargestellt.

    Das historische Frauenstadtbuch „Frauenleben in Innsbruck“, das der Betrachterin/dem Betrachter diesen „zweiten Blick“ auf die Innsbrucker Stadtgeschichte bieten soll, entstand im Rahmen des „Unternehmens Geschlechtergeschichte“ (UGG), hinter dem die Historikerinnen Astrid von Schlachta, Uschi Stanek und Ellinor Forster, Forschungsassistentinnen am Institut für Geschichte an der Universität Innsbruck, stehen. Ihr Anliegen ist es, durch die Aufarbeitung von historischen Geschlechterkonstruktionen Erklärungsmuster für die gegenwärtige Situation von Frauen und Männern zu finden und damit zu zeigen, wie veränderbar Zuschreibungen von Geschlechtermerkmalen samt ihren Auswirkungen im öffentlichen und privaten Leben sind. Durch die Einrichtung einer Homepage wurde eine Diskussionsplattform und Forschungsdokumentation geschaffen.

    Mehr Informationen zum „Unternehmen Geschlechtergeschichte“:
    Homepage: www.uibk.ac.at/geschichte/geschlechter-geschichte
    email: geschlechter-geschichte@uibk.ac.at




    DIASERIEN

      Geschlechterbeziehungen in der Kunst

      Dia, 24 Stück + Begleitheft, Nr. 21581, 1999, 11,60€

      Wenn Sie im Unterricht veranschaulichen wollen, wie sich das Verhältnis der Geschlechter im Laufe der Zeit verändert hat, dann greifen Sie zu dieser Diaserie.
      Die Kunst spielt bei der Produktion von Vorstellungen über Weiblichkeit und Männlichkeit eine eminent wichtige Rolle. Das Erlernen eines bewussten Umgangs mit ästhetischen Strukturen und ihren inhaltlichen Implikationen ist unerlässlich für ein verantwortungsvolles Leben in dieser Welt. Die Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter zueinander als Ausdruck der Alltagskultur im Spiegel der Zeit sollte im Unterricht Thema sein.



      Frauen Bilder - Eine exemplarische Sammlung einzelner Kunstwerke zum Thema Frau

      Dia, 24 Stück+ Begleitheft, Nr. 21539, 1996, 11,60 €

      Die Diaserie zeigt Werke des Impressionismus, Expressionismus, Symbolismus, Jugendstils, Surrealismus, Dadaismus, der Pop-Art, des Fluxus, der Konzeptkunst und des Neoexpressionismus. Sie veranschaulicht in fragmentarischer Form ein wichtiges Thema der bildenden Kunst: Bilder, die Männer von Frauen malen, und Darstellungen von Frauen aus eigener Sicht. Das Leitthema Frau in der Kunst wird in verschiedene kleinere Themenkreise aufgefächert, z.B.: Frau als Mutter, Frau bei der Arbeit, Frau in Beziehung zum Mann, die Rolle der Künstlerin, die Frau als Objekt ...

      Bestellungen: amedia – 1141 Wien, Sturzg. 1A, Tel: 01/9821322-310,
      fax -311, office@amedia.co.at
      Weitere Infos unter: http://medienkatalog.bmbwk.gv.at/medienkatalog



     

    REZENSIONEN


      Barbara Koch-Priewe (Hg.in): Schulprogramme zur Mädchen- und Jungenförderung. Die geschlechterbewusste Schule.
      Beltz Verlag, Weinheim/Basel 2002, 20,50 €

      In Österreich werden allerorts Schulprogramme und –profile erarbeitet als zielorientierte Handlungskonzepte für die Verwirklichung einer „guten Schule“. Dabei wird die Geschlechtszugehörigkeit der SchülerInnen, der Lehrpersonen, aber auch die Wirkmächtigkeit von Strukturen, Rahmenbedingungen und Curricula auf die Geschlechterverhältnisse oft ignoriert. Demokratische Schulentwicklungsprozesse kommen jedoch ohne Gender-Bewusstsein nicht aus. Der Band versammelt Beispiele für Schulprogramme aus neun Schulen in der Bundesrepublik Deutschland (Grund-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien) und einem Gymnasium in Österreich (Rahlgasse, Wien), in denen die Mädchen- und Jungenarbeit explizit berücksichtigt wird.
      Dabei werden weniger theoretische Abhandlungen über Gender-Theorien geliefert, als viel mehr konkrete subjektive Erfahrungsberichte und Rekonstruktionen der einzelnen AutorInnen (meist LehrerInnen), wie sich die schuleigenen Entwicklungsprozesse vollzogen haben: z.B. von Selbstbehauptungskursen für Schülerinnen, Konzepten zu Lebensplanung und Berufswahlorientierung für Mädchen und Jungen, Konzepten der Jungenförderung, Methoden der Einbeziehung der Eltern, Erfahrungen mit Frauenfortbildungen an der eigenen Schule bis zu den Schwierigkeiten, das Gender-Thema in der Schulprogrammarbeit zu verankern. Die LeserInnen erhalten eine Fülle von Anregungen, wie es im Sinne der eingangs erwähnten „Schulqualität“ gelingen kann, eine geschlechterbewusste Praxis in den Schulalltag zu implementieren.     Rezension von Claudia Schneider


      Keddi, Barbara / Pfeil, Patricia u.a.: Lebensthemen junger Frauen. Die andere Vielfalt weiblicher Lebensentwürfe.
      Eine Längsschnittuntersuchung in Bayern und Sachsen. Leske + Budrich, Opladen 1999, 20,60€

      Die zwischen 1991 und 1997 in Bayern und Sachsen durchgeführte Längsschnittuntersuchung stellte bei 125 jungen Frauen und ihren Partnern die Frage in den Mittelpunkt, welche Vorstellungen junge Frauen heute für ihr Leben haben und wie die konkrete Umsetzung erfolgt.
      Ergebnis der Studie ist das „Konzept der Lebensthemen“, das auf die Wechselwirkung von Erfahrungen und von vorhandenen Gelegenheitsstrukturen verweist: Lebensthema Familie / Doppelorientierung Familie und Beruf / Eigener Weg / Gemeinsamer Weg / Aufrechterhaltung des Status quo / Suche nach Orientierung. Diese jungen Frauen setzen sich auch mit kollektiven Leitbildern und Lebensentwürfen auseinander, die sich in Medien, in Rollenerwartungen der sozialen Umgebung und gesellschaftlichen Strukturen niederschlagen. Dabei „übersetzen“ sie sozusagen Elemente in ihren individuellen Lebensentwurf und modifizieren sie, wodurch gesellschaftliche Wandlungsprozesse in Gang kommen.      Rezension von Claudia Vogel-Gollhofer



      megan mcdonald: judy moody meistens mordsmäßig motzig
      dtv junior 2003, 6,70 €

      judy - intelligent, kreativ und initiativ - geht in die dritte volksschulklasse. ihr alltag zu hause (das bild gleichberechtigter eltern wird vermittelt sowie der jüngere und von judy nicht immer liebenswürdig behandelten bruder stink) und in der schule (rocky und frank) sind ihr umfeld und thema des 144seitigen taschenbuches, das im stil der umgangssprache geschrieben ist. warum judy nicht auch eine frendin hat, bleibt offen. aber auf alle fälle ein buch, das mädchen wie buben amüsieren und gefallen wird.
      Rezension von Ilse M. Seifried





    LITERATURHINWEISE



    Aktiv, initiativ, kreativ. Beiträge zur jüngeren Frauengeschichte in Graz

    Zusammenfassung von 4 Diplomarbeiten von Eva Maria Gosch, Heike Irlinger, Sandra Jauk, Gudrun Seidel. Graz 2003, 48 Seiten, 9,80 €

    Das 1. Kapitel ist dem Internationalen Frauentag gewidmet. Neben der Entwicklungsgeschichte des Internationalen Frauentags werden die konkreten Aktivitäten und Forderungen des 8. März-Komitees in Graz in der Zeitspanne zwischen 1980 und 2000 skizziert.
    Das 2. Kapitel liefert einen Überblick über die Geschichte der Frauenbeauftragten in Graz im Spannungsfeld frauen- und bildungspolitischer Entwicklungen. Nach kurzen biographischen Anmerkungen zu den vier Frauenbeauftragten werden deren Aufgabenbereiche, Entwicklungen sowie Aktivitäten beschrieben.
    Im 3. Kapitel findet sich einen Überblick über die Geschichte des Frauendokumentations--, Forschungs- und Bildungszentrums Graz (DOKU GRAZ).
    Im 4. Kapitel werden Plakate des DOKU GRAZ nach kunsthistorischen Kriterien anhand ausgewählter Beispiele von vier Künstlerinnen, die für das DOKU GRAZ Plakate gestaltet haben, untersucht.


    Bestellung der Broschüre: Wissenschaftsladen Graz
    8010 Graz, Elisabethstraße 3 - Tel: 0316/384677 - wila@aon.at

     

    Arbeitsgruppe Migrantinnen und Gewalt (Hg.in): MIGRATION VON FRAUEN UND STRUKTURELLE GEWALT - Dokumentation eines Symposiums in Wien 2002
    Reihe Dokumentation Band 27, MILENA Verlag, Wien 2003, 18,90€

    Weil sie aus politischen, religiösen, ethnischen Gründen oder einfach wegen ihres Geschlechts verfolgt werden, bleibt vielen Frauen keine andere Wahl, als ihre Heimat zu verlassen. Sie fliehen vor Hunger, Krieg, Naturkatastrophen oder Armut. Nicht zuletzt treibt die ökonomische Zwangslage Frauen in die Migration, um die eigene Existenz und die ihrer Angehörigen zu sichern.
    In Österreich erwartet Migrantinnen allerdings neben fehlender Unterstützung und einer oft feindlichen Einstellung außerdem eine restriktive Gesetzgebung. Das bedeutet für viele Frauen, die vor Gewaltstrukturen geflohen sind, hier anderen Formen von Gewalt ausgesetzt zu sein. Dies wird deutlich in den hier versammelten Beiträgen. Besonderes Interesse galt dabei der Frage, wie sich strukturelle Gewalt - Frauenhandel, Gewalt an Migrantinnen in den Familien sowie rigide gesetzliche Maßnahmen - auf Frauen auswirken, die nach Österreich kommen und hier leben möchten.

     

    Einflüsse des sozialen Geschlechts auf die Entstehung und Austragung von Konflikten

    Unter www.grg6.asn-wien.ac.at/comenius/texte/pdf/talos.pdf kann der Mediationsausbildungs-Abschlussbericht von Lore Tálos heruntergeladen werden. Nach allgemeinen Fragestellungen zu Geschlechtsunterschieden bei Konflikten, wird eine kleine Untersuchung bzgl. des Streitverhaltens von 13-15jährigen Mädchen und Burschen vorgestellt. Im Anhang findet sich der dort verwendete Fragebogen zum Thema „Streiten / Streitverhalten“, der schnell in einer Klasse eingesetzt und ausgewertet werden kann.

     

    Mädchenvernetzungstreffen 2002 - Mädchenarbeit in Salzburg

    Der Bericht gibt einen Überblick über die verschiedenen mädchen-spezifischen Projekte und beinhaltet die Protokolle der Mädchenvernetzungstreffen (z.B. Mädchen und Beruf, Mädchen und öffentlicher Raum, Mütter und deren Vorbildrolle für Mädchen ...), welche make it im Vorjahr initiiert hat.
    Bestellungen: Teresa Lugstein - 5020 Salzburg, Glockeng. 4c - Tel: 0662/ 849291-11 - make.it@akzente.net






    VERANSTALTUNGSHINWEISE


    SALZBURG

      Nächstes Mädchenvernetzungstreffen in Salzburg zum Thema „Mädchen und Schule“
      Referentin: Renate Tanzberger
      Termin: Freitag, 26. September 2003 von 9.30 - 12.00 Uhr
      Ort: Seminarraum von Akzente - 5020 Salzburg, Glockengasse 4c/4. Stock
      Organisation: Teresa Lugstein - Tel 0662/ 849291-11 - make.it@akzente.net www.akzente.net/make-it



      PI Salzburg: Nur mut! Handwerk- und Technikmotivation von Mädchen im Volksschulalter
      Inhalt: Wenn wir möchten, dass mehr Frauen in den meist besser bezahlten und höher angesehenen technischen oder handwerklichen Bereichen arbeiten, dann muss es unser Ziel sein, sie bereits am Beginn ihres Bildungsweges dafür zu interessieren. Innerhalb der Initiative mut! Mädchen und Technik hat sich das Projektteam des Vereins Einstieg in Salzburg zur Aufgabe gemacht, Mädchen in einer Entwicklungsphase zu erreichen, in der die Grundlagen für handwerkliches und technisches Interesse gelegt werden.
      Themen: Koedukation?! - Grundlagen der geschlechtssensiblen Pädagogik - Selbstreflexives Arbeiten - Beobachtung im Unterricht - Was heißt da Technik? Klärung des Technik-begriffs in der Volksschule - Mädchen und Mathematik - Lehrbücher kritisch betrachtet - Technik im Sachunterricht - „Wir lassen Rollen rollen“- Beruf und Geschlecht
      Zielgruppe: VolksschullehrerInnen
      Referentinnen: Anita Pleschko, Astrid Jakob, Claudia Schneider, Renate Tanzberger
      Ort: Seminarraum Akzente Salzburg - Glockengasse 4c, 5020 Salzburg
      Termine: Donnerstag, 9./23.Oktober, 6./20. November 2003 jeweils von 13.00-17.00
      Das Seminar wird mit Mitteln der Bundesländer, des esf und des bmbwk im Rahmen von FFORTE-Frauen in Forschung und Technologie finanziert.
      Das Anmeldeformular kann über E-mail aps@pi.salzburg.at beim PI/Abteilung APS angefordert werden !

       

    ditact _ women's IT summer studies in Salzburg
    Kurse, Workshops, Infoveranstaltungen für Schülerinnen, Studienanfängerinnen, Studentinnen an Universitäten und Fachhochschulen mit IT-Ausrichtung sowie Wissenschafterinnen

    Ausgehend von der Tatsache, dass nach wie vor sehr wenige Frauen informations-technologische Studienfächer an Universitäten und Fachhochschulen belegen, dass es wenige weibliche Lehrende in diesen Bereichen gibt und dass Frauen tendenziell eher als „Userinnen“ denn als Produzentinnen an den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) tätig sind, wurde ein spezielles Angebot für Schülerinnen, Studienanfängerinnen, Studentinnen und Wissenschafterinnen entwickelt. ditact_women's IT summer studies bietet in 40 Veranstaltungen Einführungen und Qualifizierung in den Bereichen: Planung & Realisierung von IT-Projekten - IKT-Grundlagen - Vernetztes Arbeiten und Lernen (etwa E-Learning) - Zukunftstrends und Hypes - Gender Themen - Entmystifizierung von IT.

    Termin: 1. - 13. September 2003
    Ort: Universität Salzburg und Fachhochschule Salzburg
    Kosten: keine – Anmeldung bereits möglich!
    Nähere Infos: 5020 Salzburg, Linzerg. 2/4 - www.didact.ac.at - office@didact.ac.at - Tel: 06662/887590



      STEIERMARK


      FrauenStadtSpaziergänge in Graz – Womyn Walk Through Town 2003


      „Genuss“:

      Das Kochbuch "Die Prato" steht heute noch in vielen Haushalten, wird vererbt und auf Flohmärkten teuer gehandelt. Vor allem die schönen Jugendstilausgaben der "Süddeutschen Küche" sind beliebt und zeigen die umfangreiche und vielfach ausgezeichnete Sammlung von Rezepten von Katharina Pratobevere (1818-1897). Die Abbildungen geben der Ästhetik des Kochens und Essens einen zusätzlichen Impuls.
      Im Gegensatz zur "Großen Prato" beinhaltet die "Kleine Prato" einfachere Rezepte und alltagstaugl
      iche Kochempfehlungen.

      Die Kochbücher von Katharina Pratobevere sind Zeugnisse der Kulturgeschichte des Kochens. Das bis heute auflagenstärkste Buch des Styria Verlags war auch von außergewöhnlicher Qualität, was die Realitätsnähe, Zuverlässigkeit der Angaben und Anleitungen betrifft. Die erste Auflage stammt aus dem Jahr 1858 und bis ins Jahr 1947 waren 500.000 Exemplare im Umlauf. Übersetzt wurde dieses Werk in insgesamt 16 Sprachen. Die Redewendung "Man nehme" stammt von Katharina Prato, die empfahl "das Kochen mit Ernst zu lernen und mit Liebe zu betreiben".

      Termin: Samstag, 30. August 2003 von 15.00 bis 16.30
      Treffpunkt: Stempferg. 7

       

      „Kunst und Kultur 2“:

      Eva & Co war die erste europäische feministische Kulturzeitschrift (1982 - 1992). Künstlerinnen bezogen Stellung zu Themen wie Sexualität, Hexenverfolgung, würdigten andere Künstlerinnen ("Femmage á...") und entlarvten den männlichen Geniemythos. Die gleichnamige Künstlerinnengemeinschaft signalisierte Widerständigkeit gegen den HERRschenden Kulturbetrieb, der Männer als die eigentlichen Kunstschaffenden sieht.

      Einige Werke der mittlerweile weltbekannten Komponistin Olga Neuwirth (geb.1968 in Graz) wurden in Graz uraufgeführt. Für ihre Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek wurde sie gefeiert, aber sie bleibt eine, „die sich nicht wegjodeln lässt“. Die Malerin Elga Maly (1921-1989), Tochter der Malerin Ida Maly (1894-1941), war Gründungsmitglied des "Forum Stadtpark" und lange auch als Arbeitslehrerin an der Bundesbildungsanstalt für Arbeitslehrerinnen in Graz tätig. Verschieden werden die Werke von Norbertine Bresslern-Roth (1891 – 1978) interpretiert. Die berühmte Grazer Tiermalerin wurde mit ihren außergewöhnlich lebendigen Tierdarstellungen berühmt, ihre Haltung zum Nazi-Regime blieb widersprüchlich.

      Termin: Samstag, 20. September 2003 von 15.00 bis 16.30
      Treffpunkt: Sparkassenplatz 1, Eingang zum Stefaniesaal

      Leitung/Konzept: Brigitte Dorfer (Historikerin), Ilse Wieser (Kulturvermittlerin)
      Information: Info-Telefon: 0664/5610474 http://woment.mur.at/netz/23orte/frauenstadtspaziergaenge2003.html
      Organisation: Frauenservice Graz Tel:0316/71 60 22 – 0, bildung@frauenservice.at
      Bei sehr schlechtem Wetter findet der Spaziergang eine Woche später statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.


      Noch ein Literaturhinweis:
      Frauen zu Graz. Acht berühmte Frauen in, aus und um Graz.

      Von Brigitte Dorfer und Ilse Wieser.

      Wir möchten die LeserInnen mit acht Frauen bekannt machen. Ihr Leben und ihre Arbeit sind kurz skizziert. Diese Frauen sind in Graz geboren, haben hier gelebt, studiert, haben Graz verlassen, haben hier Wurzeln und sind wiedergekehrt - allen ist ein starker Bezug zu Graz gemeinsam.

      Dieser Falter kann kostenlos unter office@frauenservice.at bestellt werden.

       


      WIEN


      Matadora
      ¬> „Lust auf Werkstattluft“ lautet der Titel einer Workshopreihe, mit der Matadora in Kooperation mit dem waff und dem AMS Jugendliche im Sommer 2003 Mädchen und junge Frauen für eine Ausbildung im Bereich Technik oder Handwerk interessieren will.

      Im Juli und August können junge Frauen zwischen 15 und 21 Jahren ihr technisches und handwerkliches Geschick in den Werkstätten von Matadora testen. Die Workshops dauern jeweils 5 Tage und finden im Projektzentrum Lernstatt, Triesterstraße 114/2 in 1100 Wien statt.

      Angeboten werden:
      Holz & Späne (7. – 11. Juli), Chip, DVD, Sound & Co (14. – 18. Juli), Kleines und Feines aus Metall (21. – 25. Juli), www.webdesign (4. – 8. August), Mädchen unter Strom (18. – 22. August)

      Die Teilnahme ist gratis, der Materialkostenbeitrag beträgt je nach Verbrauch max. 5 €.
      Info/Anmeldung: Matadora oder Infozone beim AMS Jugendliche (1070 Wien, Neubaug. 43)

      ¬> INFOTAGE für den Berufsvorbereitungskurs (September 2003 bis Juni 2004)
      Mittwoch, 16./30. Juli 2003, 6./13./27. August 2003 jeweils von 10.00 bis 12.00

      An diesen Tagen gibt’s - ganz unverbindlich - Informationen zum Kursaufbau, den Fachbereichen und zur Unterstützung bei der Lehrstellensuche.
      Es wird um telefonische Anmeldung unter Tel: 01/6659306 ersucht!

      Nähere Infos bei Matadora: 1100 Wien, Triester Straße 114/2 - office_matadora@waff.at, http://members.eunet.at/matadora oder www.waff.at/matadora


      „Muss ich, darf ich, kann ich, soll ich?“ Ein Orientierungsworkshop für Mädchen vor der ersten Studienentscheidung

      In diesem Seminar beschäftigt sich eine Gruppe von max. 16 Mädchen drei Tage lang mit ihren persönlichen Interessen und Wünschen an die berufliche Zukunft. Fragen, Befürchtungen und Erwartungen, die dabei auftauchen, aber auch die eigenen Fähigkeiten und Stärken, werden gemeinsam unter die Lupe genommen. Am Ende stehen größere Klarheit und mehr Mut die eigene Entscheidung zu treffen.

      Eingeladen sind all jene Studienanfängerinnen, die ähnliche Fragen beschäftigen:
      „Ich will etwas besonderes studieren. Kann ich?“
      „Ich werde jetzt über meine ganze berufliche Zukunft entscheiden. Will ich?“
      „Mein Traumstudium ist überlaufen. Soll ich?“
      „Meine Familie sagt ich soll studieren. Muss ich?“
      „Ich werde das studieren, was ich schon immer wollte. Darf ich?“
      „Ich will einen sicheren Job nach dem Studium. Gibt’s das?“


      Termin: Mo, 29./Di, 30. September, Mi, 1. Oktober 2003 - 1. & 2.Tag 9.00-18.00, 3.Tag 9.00-13.00, ein halber Tag ist für Recherchen auf den Universitäten vorgesehen.
      Trainerinnen: Sonja Hageneder, Andrea Sanz
      Kosten: 180 €
      Ort/Anmeldung: Beraterinnengruppe Naschmarkt - 1030 Wien, Baumannstr. 7/9 - Tel: 0699/11 50 70 41 - sanz@naschmarkt.co.at






    IN EIGENER SACHE

     

      Renate Tanzberger: „Interaktionen zwischen LehrerInnen & SchülerInnen unter dem Gender-Aspekt“, in: Tagungsbericht „Schulqualität & Gender Mainstreaming: eine Herausforderung für die Schule der Zukunft!“ Hg. von E. Kainz-Kazda, Keppelmüller J., Linz 2003.
      Als Download verfügbar unter www.sozialkompetenzzentrum.at > > Gendermainstreaming >> Veranstaltungen >> Tagungsbericht

      Renate Tanzberger: „Gewalt benennen anstatt wegschauen“, in: Zeitung der Plattform gegen die Gewalt in der Familie 1/2003 zum Thema Gewaltprävention in der Schule.
      Die Zeitung mit weiteren interessanten Artikeln (von Gerda Sengstbratl „Eine Schule, in der Geschlecht ein Thema ist – geschlechtergetrennter Unterricht am Wiener Schulschiff“; Richard Schneebauer „Probleme nicht einfach "wegschlagen"– geschlechtssensible Buben- und Burschenarbeit als Beitrag zur Gewalt-prävention“,...) kann beim Verein EfEU angefordert werden.

      Renate Tanzberger: „Mädchen und Mathematik – (k)ein Widerspruch?!“, in: Koryphäe, Medium für feministische Naturwissenschaft und Technik Nr. 33/2003 zum Thema „Mädchenjahre“. Hg. vom Verein FluMiNuT – Frauen, Lesben und Mädchen in Naturwissenschaft und Technik.
      Bestellungen unter: koryphaee@fluminut.at - www.fluminut.at/kory - 1040 Wien, Resselg. 5

       

      PI-Wien-Seminare bitte vormerken
      (demnächst) unter www.pi-wien.at zu inskribieren:


      „Mädchen- und bubengerechter Mathematikunterricht“


      Inhalt: Mathematik ein Angstfach (für Buben und Mädchen)? Mädchen, die im Laufe ihrer Schulzeit stärker als Burschen ihr Interesse an Mathematik verlieren? LehrerInnen, die Buben für mathe-matisch begabter halten als Mädchen? Und nicht zuletzt die Frage „Wozu brauchen wir das überhaupt?“
      Themen: Was sagen Studien (TIMSS, Pisa) über die Mathematikleistungen von Mädchen und Buben aus? Was trägt der Mathematikunterricht (Schulbücher, Interaktionen,...) dazu bei, dass Geschlechterstereotype verstärkt werden? Wie könnte ein Mathematikunterricht aussehen, der Buben und Mädchen anspricht?
      Zielgruppe: LehrerInnen von 10-18jährigen SchülerInnen
      Referentin: Renate Tanzberger
      Termine: Mittwoch, 8./ 22.Oktober, 5. November 2003, jeweils von 14.00-17.00


      „Mechatronikerin und Kindergärtner – Wie kann Schule zu einem breiteren Berufswahlspektrum von Mädchen und Burschen beitragen?“


      Inhalt: Theoretisch stehen Mädchen und Buben alle Ausbildungswege und Berufe gleichermaßen offen. Dennoch entscheiden die meisten Mädchen und Buben nach wie vor geschlechtstypisch: Mädchen machen eine Lehre als Friseurin, Buben als KFZ-Mechaniker, Mädchen besuchen BAKIPÄDs und Buben HTLs. Mit dieser Veranstaltung sollen LehrerInnen die Möglichkeit bekommen, mit einer „Geschlechterbrille“ auf das Thema Berufsorientierung zu schauen.
      Themen: Wo zeigen sich in der Berufs- und Lebensplanung von Mädchen und Buben Unterschiede? Wo liegen die Ursachen für diese Unterschiede? Welche Möglichkeiten haben LehrerInnen, Mädchen und Buben bei einer Biographieplanung (= Berufs- und Lebensplanung) jenseits der traditionellen Wege zu unterstützen?
      Zielgruppe: LehrerInnen aus dem Pflichtschulbereich
      Referentin: Renate Tanzberger
      Termine: Mittwoch, 29. Oktober 2003 von 14.00-17.00, 12.November 2003 von 9.00-15.00




    Quiz



    Zunächst die traurige Mitteilung, dass niemand auf die letzte Quizfrage nach einer Friedensnobelpreisträgerin geantwortet hat.

    Zur neuen Frage:
    Von wem stammt der auf der ersten Seite erwähnte Satz „die Wahrheit ist den Menschen zumutbar“, deren dreißigsten Sterbetag wir übrigens am 17. Oktober 2003 begehen?


    Antworten bitte bis 30. August 2003 an EfEU (Hetzgasse 42/1, 1030 Wien, Tel: +43-1-966 28 24, fax: +43-1-715 98 88, verein.efeu@chello.at
    ).



    Zu gewinnen gibt es einen Gutschein von € 20.- für ein Buch Deiner/Ihrer Wahl von der Buchhandlung Frauenzimmer! Falls Du nicht in Wien wohnst/ Sie nicht in Wien wohnen, schicken wir ein Exemplar des Weiberdiwans (Rezensionszeitschrift der Buchhandlung Frauen-zimmer) zu und Du kannst/ Sie können per Post bestellen.



    Wir danken all jenen, die durch Einzahlung ihres Mitfrauen- bzw. Unterstützungsbeitrags unsere Arbeit ermöglichen.






    DER VEREIN EFEU WURDE 2003 SUBVENTIONIERT VON:



      BUNDESMINISTERIUM
      FÜR SOZIALE
      SICHERHEIT UND GENERATIONEN
      der Stadt Wien


      ABTEILUNG FÜR GESCHLECHTSSPEZIFISCHE BILDUNGSFRAGEN DES