Ein Ritzenschieber, im Wienerischen auch Tramwayschienenritzenkratzer bzw. geläufiger Gleisböhm genannt, war früher ein ungelernter Arbeiter, der die Rillenschienen von Straßenbahnen sauber hielt, indem er mit Hilfe einer stockähnlichen Spezialschaufel oder eines kurzen und steif gebundenen Rutenbesens, der am anderen Stielende ein etwas zugespitztes Flacheisen trug, den Schmutz entfernte, der sich darin angesammelt hatte. Dies galt besonders an Weichen, da diese meist als Rillenschienen gebaut waren und der Schmutz dort durch andere Fahrzeuge zusätzlich in die Rillen gedrückt wurde. Nach der Reinigung wurde die Weiche mit in Wasser aufgeschwemmtem Graphitpulver ausgegossen, um einerseits ein leichtes Funktionieren zu gewährleisten und andererseits ein quietschendes Geräusch beim Befahren zu verhindern.

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