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WOHLFÜHL-LOCATION

Die Rote Bar im Volkstheater ist gemütlich und stilvoll und bietet ein anregendes „chill out“-Programm.


Wäre ich ein paar Jährchen jünger, hätte ich am 11.3. ein Lokal gefunden, in dem ich ab sofort gerne meine Nächte verbringen würde. Aber erstens heißt so etwas jetzt location und zweitens machen sich mit 45 Veranstaltungen (korrekt: events), die „erst“ um 22.30 Uhr beginnen, die nächsten zwei Tage bemerkbar.

Also habe ich zwei Tage an den Folgen eines Konzert mit dem Bassisten Jamaaladeen Tacuma laboriert, was mir allerdings nicht leid tut. Denn zum einen habe ich Tacuma nun auch einmal als „chill out“-Musiker kennengelernt, der ganz entspannt und aufmerksam mit Uli Scherer (Klavier) und Thomas Froschauer (Drums) – und mit Wolfgang Puschnig (Flöte) als Gast – groovte, und zum anderen weiß ich jetzt, was die Leute meinen, wenn sie von der Roten Bar sprechen.

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Ich denke, kein Theater Wiens kann mit so einer gleichermaßen stilvollen wie gemütlichen location aufwarten. Vom roten Stern am Dach des Volkstheaters war zu Beginn der Intendanz von Michael Schottenberg ja viel die Rede – von der Roten Bar weniger. Über den Sommer 2005 wurde der ehemalige Rauchsalon des Theaters umgebaut – als Wohlfühlraum für Gäste mit einer rot beleuchtbaren, S-förmig geschwungenen Theke und mit einer kleinen Bühne.

Auf dieser Bühne hat man die ersten zwei Jahre täglich Programm gemacht, und das war zu viel, meint die für die Organisation zuständige Maria-Christine Edlinger. Viele Leute würden auch gerne einmal „nur“ zum Plaudern kommen.

Also hat man den Jazzdienstag „erfunden“, den Edlinger programmiert, und „Wort & Spiele Mittwoch“, was von der Journalistin und Konsulentin der künstlerischen Direktion Sibylle Fritsch betreut wird. Außerdem gibt es Kinderprogramme, Sonntagsbrunches – und Clubbings.

Mit diesen Clubbings und anderen eingemieteten Veranstaltungen wird das Programm finanziert, das zu moderaten Preise angeboten wird (Jazzdienstag um 7 Euro, „Wort & Spiele Mittwoch“ um 10 Euro). Leute, die aus einer Vorstellung im Haus kommen, haben allerdings gratis Eintritt.

So bunt wie das Programm ist laut Edlinger auch das Publikum, unter das sich gerne Volkstheater-Schauspieler und –Belegschaft mischen. Und auch ich werde im April wohl den einen oder anderen gemütlich-anregenden Abend in der Roten Bar verbringen. Schließlich beginnen manche Veranstaltungen auch schon um 21.30 oder gar um 19.30 Uhr.
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© Wohin in Wien 2008

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