Alles über Flaggen und Trophäenjäger

Gleich in zweierlei Hinsicht bricht Zypern alle Rekorde. Hier gibt es nicht nur die größte Flagge der Welt, es ist auch das Land mit den meisten Flaggen der Welt.

160 Meter lang und 100 Meter breit. Damit

ist sie sicher die größte Flagge der Welt, ob-

wohl sie nicht im Guiness Buch der Rekorde

steht. Flagge eines Staates, den es ofiziell gar

nicht gibt und den inzwischen auch im Norden

niemand mehr will. Weithin sichtbar ist sie

für viele Zyprioten eine Provokation, für Be-

sucher ein eindrucksvolles Wahrzeichen

Zyperns.

Bei der vielzahl von verschiedenen

Flaggen, die man auf Zypern sieht, ist

es nicht leicht, nachzuvollziehen, welche

nun legitim ist, und welche in Zypern ei-

gentlich nichts verloren haben.

Dies ist die Zyprische Flagge aus dem Jahr 1960, die noch immer die einzig gültige ist.

Für Menschen, die sich dem Frieden verpflichtet

fühlen ist das die legitime Flagge Zyperns. Nach

dem Friedensplan sollte dies die Flagge der

vereinigten Zyprischen Republik werden. Man

soll die Hoffnung auf die menschliche Vernunft

niemals aufgeben.

Seit 1. Mai 2004 flattert auch in Zypern

diese Flagge auf jedem Amtsgebäude.

Vorerst aber nur im Südteil der Insel.

Der Nordteil gehört zwar offiziell auch

zur Europäischen Union, bis zur Ver-

einigung der beiden Inselteile ist das EU-

Recht im Nordteil ausgesetzt. Die Ver-

einigung scheiterte am "Nein" des Südens.

Bestraft dafür wurde der Norden.

ALLES KLAR?

Diese Flagge flattert in der Pufferzone.

Sie liegt zwischen den Beiden Teilen

des Landes. Sie ist etwa 180 km lang und die

Breite schwankt zwischen 6 Metern und 7 Kilo-

metern. Vielleicht bekommt man dort Asyl,

wenn man in beiden Teilen der Insel in Un-

gnade fällt.

Eine der beiden fremden und somit

"illegalen" Flaggen, die man im Nordteil

der Insel häufig sieht. Sie ist für viele

sowohl Provikation, als auch ein be-

gehrtes Sammelobjetk für Trophäen-

jäger.

Dieser Tropäenjäger ist Abgeordneter des Europaparlamentes.

Vor versammelten Presseleuten drang er am 31. Oktober 2005

in die Pufferzone ein, um die Trophäe von einem unbesetzten

türkischen Wachposten zu entfernen und sich anschließend von

den Presseleuten fotografieren zu lassen. 1996 mußte ein anderer

Trophäenjäger seinen Jagdtrieb mit dem Leben bezahlen. Er wurde

danach von der lokalen Presse zum Märtyrer hochgejubelt.

Glücklicherweise ist inzwischen an der Nordseite des Zaunes die

Vernunft und Rationalität eingekehrt und man ist nicht mehr bereit,

der anderen Seite Märtyrer zu schenken. Deshalb ist dieser Herr von

den lokalen Medien diesmal nur verlacht worden.

Herrn Matsakis würde ich empfehlen, bei seiner nächsten Reise nach

Brüssel einen kleinen Zwischenstop in Wien einzulegen. Ich könnte

ihm dort einen Markt zeigen, wo man um nur10 Euro eine solche

Flagge erwerben kann und dafür sogar eine ganz neuwertige bekommt.

Auch diese Flagge ist fremd und "illegal" auf

Zypern und dennoch flattert sie an vielen

öffentlichen Plätzen. Zum Unterschied zur

letztgenannten ist sie aber weder bei

Trophäenjägern begehrt, noch wird sie von

irgendwem als Provokation empfunden.

Wie war das mit dem Gleichheitsgrundsatz?

"Alle sind vor dem Gesetz gleich, nur das

Gesetz vor dem sie gleich sind, ändert sich

von Fall zu Fall"

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