über dw10 a für zither und loop-generator und dw10b für koto, stimme und loop-generator
die beiden stücke, 2 varianten eines ähnlichen ablaufes, gehören
zur serie der differenz/wiederholungs-stücke, welche, wie der titel schon
sagt, über das thema der musikalischen wiederholungen reflektieren. ziel
ist eine art phänomenologische erforschung der wiederholung in der vielfalt
ihrer differenzierungen. die wiederholung soll so über die dekonstruktion
der wiederholten inhalte zu einem neuen wahrnehmen derselben hinleiten, vielleicht
eine neue lesart ermöglichen.die schleife/loop ist das grundlegende strukturelement
dieser stücke, die vielleicht studien einer möglichen ästhetik
der schleifen ("loop-aestetics") darstellen könnten.
während in den ersten stücken der serie die schleifen immer gespielt
oder gesungen wurden, fand in die letzteren der eigentliche ausgangspunkt der
betrachtung, nämlich das sampling, im technischen sinn eingang. dazu wurde
am iem graz von thomas musil der loop-generator ("looping tom") komponiert,
der nunmehr die mechanische wiederholung im stück ermöglicht, teils
für sich, teils in der vielfalt der gegenüberstellungen zwischen aktualer
und virtueller loop.
bernhard lang, wien, 07.07.2002