die ersten stücke der differenz/wiederholungs-serie entstanden durch transkriptionen der loop-techniken von verschiedenen turntablisten und filmemachern, etwa von phil jeck und martin arnold. mich reizte dabei vor allem das konzept der erratischen, assymetrischen loops, dem sprung in der rille entsprechend, oder dem zittern eins kaputten cd-players.
beim projekt black friday in wien wurden dann erstmals teile aus differenz/wiederholung 3 auf vinyl gepresst und von dieb 13 und anderen für diverse remixes verwendet. das aus improvisationen transkribierte material wurde damit wiederum zur grundlage für weitere improvisationen.
einen schritt weiter ging dann das projekt swr new jazz meeting, wobei neben dem originalstück differenz/wiederholung 1.2 bearbeitungen und remixes von unterschiedlichsten musikern erklangen, von turntablisten und elektronikern einerseits, von klassischen imporvisateuren und dem jazzmusiker wie steve lacy andererseits.
es lag für mich nahe, diese praktiken des musizierens und improvisierens mit definierter materialreferenz wieder in eine geschriebene partitur zu integrieren.
im stück dw8 wurden so zunächst teile aus dem orchesterstück
dw11 vom bayrischen rundfunkorchester auf vinyl aufgenommen, und dann im konzert
von den beiden turntablisten mit einer definierten einsatzstruktur improvisatorisch
neu gemischt.
das orchester spielt wie ein gigantischer plattenspieler hängende loops,
vertraute klänge, die durch den repetitionskontext vielleicht ganz neu
lesbar werden.
bernhard lang, wien 25.03.2004