Icht II basiert auf der Transkription von geträumten Textfragmenten, die
Christian Loidl im Verlauf mehrerer Wochen als gefundenes Material unredigiert
gesammelt hat. Ausgangspunkt war mein Wunsch nach einem fließenden, ungerichteten
und quasi schwerelosen Text mit frei flottierenden Lesarten.
Diesen Text verarbeite ich zu einem Stück für Sopran und 8 Instrumente
(Icht I); Icht II stellt eine freiere Bearbeitung des gleichen Ausgangsmaterials
dar, wobei ich den Text in ein Midi-File transformierte, der wiederum als Klavierpartitur
verstanden wurde; dieser an sich nahezu unspielbare Text wurde zusammen mit
der ersten Aufnahme des Texte auf Band montiert und stellt dort die Sekundärschicht
des Stückes dar; in der Primärschicht werden die Interpreten versuchen,
die Sekundärschicht live zu verdoppeln (vgl. Messiaens "Reiz des Unmöglichen").
Bernhard Lang