Bernhard Lang
Monadologie XXXIV '...loops for Ludvik'
Monadologie XXXIV '...loops for Ludvik' ist die dritte der Beethoven-Bearbeitungen in der Monadologie-Serie, die erste bezog sich auf die VII. Sinfonie, die zweite auf die Hammerklaviersonate ; schon zuvor hatte ich eben letztere Sonate in DW12 für Klavier Solo zitiert (2004).
Das Stück umfasst drei Sätze, jeder entspricht einer zentralen Struktureinheit des Originals und entnimmt diesen "Stammzellen" zur weiteren Verarbeitung.
Wie in den anderen letzten Stücken der Monadologie -Serie verwendete ich hier keine Algorithmen zur Komposition, sondern setzte die quasi verinnerlichten Ergebnisse des vorhergehenden Computerprocessings frei in den Loop- und Cut-up-Prozessen ein.
Ausgangsmaterial ist Beethovens 3. Klavierkonzert in c-moll, wobei auch hier die Originalgestalt und ihr Grundriss weitgehend in der Überschreibung erhalten bleibt; harmonisch setzte ich hier die im ParZeFool erstmals exponierte Differenztonharmonik ein, ich generiere aus Beethovens vierstimmigen Satz einen zwölfstimmigen mikrotonalen, der wie ein Schleier über den alten Harmonien liegt.
Um dies zu realisieren, spielt im Orchester ein zweites Klavier, das einen Viertelton tiefer gestimmt ist. Die Schlagzeuggruppe ist um ein Drumset erweitert.
Das Stück arbeitet, so wie alle Monadologien, mit zellulär-monadischen Ausgangsmaterialien, die dann mittels Granulatoren und zellulären Automaten in chaotische Systeme überführt werden; es ergibts sich eine Art hyper-virtuoser Uhrwerks-Textur, die auch den Videoarbeiten von Raffael Montañez Ortiz verpflichtet ist.
Bernhard Lang, Wien, 11.01.2018