Schrift 2 ist Teil einer Serie von "Schrift-Stücken". die für
verschiedene Soloinstrumente projektiert wurden; (Schrift 1 ist ein Solostück
für Große Flöte, Schrift 3 eines für Akkordeon).
Grundkonzeption ist die Idee des Schriftzuges, ununterbrochene Linie persönlicher
Signatur, welche sich in ihrer Konkretisierung an die Bestimmtheiten vergangener,
längst nicht mehr integrer Ordnungen erinnert. Der Schriftpunkt entsteht
so in einem erinnernden Nachwirken determinierter Schrift und dem lauschenden
Voraussehen der zukünftigen Zeichen, die sich im Vorgang des Schreibens
selbst, aus einer autogenerativen Grammatik sozusagen entbergen. Federimprovisationen,
Fantasien von leeren Räumen, die allein durch Struktur bestimmt sind. So
gesehen sind es Schriften jenseits der Entzifferung, vergessene Schriften, geträumte
Schriftzeichen, die sich im Erklingen vielleicht selbst auslegen.