Percht, Howangoass & Co: Sagen für Frauen und Mädchen!

MÜTTER & TÖCHTER

Der verschrieene Stall

Die Tochter eines Bauernpaares wollte heiraten. Ihr Vater war aber geizig und ihm war leid um seine schönen Kühe im Stall, die er ihr zur Mitgift geben sollte.

Statt der üblichen Brautkuh gab er ihr nur eine Kalbin zur Aussteuer. Seine Frau und auch alle im Dorf waren entsetzt über seinen Geiz und versuchten, ihn umzustimmen. Aber er ließ sich nicht dreinreden. Seine guten Kühe wollte er schon für sich selbst behalten.

So kratzte die Mutter der jungen Frau ihr ganzes Körberlgeld, das sie mit dem Verkauf von Eiern mühsam verdiente, zusammen und kaufte ihrer Tochter eine Kuh. So hatte das Mädchen dank ihrer Mutter doch eine Brautkuh.

Die Mutter verließ anschließend ihren Mann und das Dorf und ward nicht mehr gesehen. Aber es heißt, dass sie ihre Tochter ab und zu besuchte.

Seither ging es mit der Wirtschaft des Geizhalses bergab und jedes Jahr ging eine gute Kuh zugrunde und es gab kein Mittel dagegen.

Die Leute im Dorf sagen, die Mutter und die Tochter haben den Stall "verschrieen".

 

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