Aegina ist eine Insel im Saronischen Golf, 17 Seemeilen von Athen entfernt. Die 85km² große bergige Insel war schon im Altertum eine sehr wichtige Anlaufstelle für Handelschiffe.
Ajakos der erste König der Insel, taufte die Insel nach seiner Mutter.
Schon 3500 v.Chr. wurde die Insel von Siedlern von der Pelloponnes aus besiedelt. Aber 500 Jahre danach wurde die Bevölkerung von einer Naturkatastrophe ausgelöscht.
Ein halbes Jahrtausend danach ließen sich Seefahrer aus Kreta auf der Insel nieder. Sie betrieben bereits Handel mit Attika. Auf die Seeleute folgten die Achäer, die dann aber von unbekannten Invasoren vertrieben wurden. Aegina war lange verlassen, bis um ca. 950 v.Chr. Dorer von Epidauros aus auf die Insel kamen. Damals war Aegina der Knotenpunkt der Seefahrt zwischen Attika und der Pelloponnes. Dadurch wurde die Insel sehr schnell reich und mächtig. Kontakte mit Lybien und Ägypten kurbelten die Wirtschaft derart an, daß bald eine eigene Währung eigeführt wurde: die Helonen. Die Insel erlebte ihre goldene Epoche zwischen 734 und 460 v.Chr.. Als dann die Athener Aegina kurz vor dem ersten Perserkrieg erobern, und der Insel eine Oligarchie hinterlassen, beschließt daß athenische Regime mit den Persern zu kooperieren. Nach dem Ende des Krieges 490v.Chr. sind Aegina und Athen erbitterte Rivalen.
Als dann Aegina mit Korinth paktiert, wird die Insel von den Athenern verwüstet und allein zurückgelassen.
Zwischen dem 9. und dem 12.Jhdt. n.Chr. wurde Aegina von Piraten und Seeräubern bewohnt. Mit dem Beginn des 19.Jhdts. wurde begonnen das heutige Aegina aufzubauen. Jetzt ist es eine typisch griechische Touristeninsel.
Der Aphaiatempel ist einem wunderschönen Mädchen geweiht, das sich in den dortigen Wäldern vor der Liebe des Minos verstecken soll.
Der Tempel liegt ca. 12km vom äeginetischen Hafen entfernt im Messagrostal. Man glaubte lange das der Tempel dem Zeus geweiht sei, dann glaubte man er sei ein Atheneheiligtum, bis 1901 eine Inschrift gefunden wurde die den Tempel der Aphaia zuschreibt.
Der eigentliche Tempel steht ers seit dem 6.Jhdt. v.Chr., davor gab es nur einen offenen Hain.
Das Fundament besteht aus drei verschiedenen Schichten (Crepidoma): Auf der ostseite ruht der Tempel auf kunstvoll behauenem Fels, sieben mit eisenleisten verbundene Steinblöcke tragen das Heiligtum auf der Westseite und die Säulen ruhen alle au einer Plattform.
Der Tempel war sechs Säulen schmal und zwölf Säulen lang. Die Säulen sind entweder aus einem Stück gehauen oder bestehen aus mehreren Segmenten. Sie weisen schon eine leichte Neigung nach innen auf, aber bei weiten keine so starke wie z.B. beim Parthenon in Athen. Die dorischen Säulen werden von 20 Canneluren geschmückt. Über den Säulen befand sich ein buntes Marmorelief, das eine Regenrinne trug.
Auf der Ost- und Westseite, konnte man die, wegen ihrer Schönheit berühmten, Dachgiebel bewundern. Sie zeigen Auschnitte aus dem Kampf um Troja, Herkules und in der Mitte beider Giebel steht Athene. Es gibt einen Stilunterschied zwischen den beiden Giebeln, der dadurch zustande kam, daß ein Giebel kaputt ging und ersetzt wurde. Seit 1813 kann amn die beiden Prachtstücke in der münchner Klyptothek bewundern.
Das Dach bestand ursprünglich aus bunten Marmorziegeln, die an der Dachspitze Grypas(oriental. Raubvögel) trugen. Früher hatte der Tempel blau-rot gefärbte Mauern, an denen man auch Skulpturen sehen konnte, deren Haare und Waffen aus Kupfer angenagelt war. Östlich des Tempels, standen sowohl ein Altar als auch eine Zisterne, die sich bei jedem Regenguß erneut auffüllte. Die Besucher des Tempel wurden durch rote Holzgitter vom inneren getrennt.
Angeblich soll der Apphaiatempel der Rivale vom athenischen Parthenon sein, aber das ist wohl eher nur Legende.