Arbeitsflow:*

Die Überlegungen kommen ja zumeist dann auf, wenn die Arbeit keinen Spaß mehr macht...

Wann macht Arbeit denn Spaß? Wann vergeht die Zeit wie im Fluge und schon wieder ist ein Arbeitstag vorbei?

Der italo-ungarische Psychologe Csikzentmihalyi (Sprich: Tschick-sent-mi-hali -oder so ähnlich ;-) ) hat dies wie folgt schematisiert: (© aus Wikipedia: Flow (Psychologie); siehe auch Kurt Hahn mit seinem viel früher definierten Begriff der "schöpferischen Leidenschaft". (ebenda))

*"Mit Flow (englisch fließen, rinnen, strömen) wird das lustbetonte Gefühl des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit bezeichnet."

Der spaßmachende Arbeitszustand bzw. bei Computerspielen der "fesselnde" Spielverlauf, ist dann gegeben, wenn unsere Aufmerksamkeit gebannt ist und wir im Gefühl der Situationskontrolle vor interessanten Herausforderungen stehen. Sind wir unterfordert, wird es langweilig und dies führt sogar zu Stress. Gleich ergeht es uns bei Überforderung. Wenn uns die Sache über den Kopf zu wachsen droht, dann ist es auch vorbei mit dem Spaß und der Stress schlägt wieder zu Buche.

Was sind jetzt  - für mich - Arbeitsfaktoren, die den Flow stören?

- übermäßige Bürokratie, lange Kommunikationswege, fehlendes Verständnis der Arbeitsumgebung - fehlende Unterstützung,
- extrem deflowrierend empfinde ich kleinliche Diskussionen um Arbeitsmaterialien und Werkzeuge!

Flowfördernd sind ein gutes Betriebsklima, Balance zwischen Freiheit und Berichtswesen, das Gefühl Unterstützung anfordern zu können, wenn nötig...; ein gutes Team - nicht nur im unmittelbaren Fachbereich, sondern auch in den zu- und verarbeitenden Bereichen wie Office und Buchhaltung! Csikzentmihalyi zählt z.B. auch eine autotelische Zielsetzung der Tätigkeit als flowfördernd auf... Eine Vision und Zieldefinition, Richtung... sind mir auch wichtig!

 

Ein Credo meinerseits ist der Informationsfluss innerhalb eines Unternehmens, der einfach auch "fließen" soll. Es geht nicht darum jedes Betriebsgeheimnis öffentlich zu diskutieren, aber um die Beteiligung aller am gemeinschaftlichen Werken (was ja ein Unternehmen im eigentlichen Sinne ist!) Ein Einzelunternehmer soll "alleine" bleiben, wenn er nicht zusammenarbeiten will.... er kann halt auch nur das erreichen was er alleine schaffen kann - dafür aber ganz frei... Ein gutes Team kann da viel mehr bewegen! Nur durch Kooperation konnte die Menschheit zum Mond fliegen!

Gerne zitiere ich hier den "Gottseibeiuns" der Opensourceszene:  ( :-) )

Bill Gates: The most meaningful way to differentiate your company from your competition, the best way to put distance between you and the crowd, is to do an outstanding job with information.How you gather, manage, and use information will determine whether you win or lose.“

Woran scheitert es dann aber auch so oft? Ist Kommunikation so ein schwieriges Unterfangen? Ist die Flow-Unterbrechung so leicht möglich? Unternehmensworkflows sehen kaum eine Selbstreflexion vor. - Vielleicht aus falsch verstandener Rücksicht um den Arbeits-Flow nicht zu stören... aber woher sollen die nötigen Anpassungen der Abläufe kommen, wenn  nicht aus Feedback und Reflexion, wenn nicht aus gemeinsamer Zielsuche und - Definition und Kontrolle des erreichten und erreichbaren? Sobald eine Abteilungsaufteilung nötig ist, wird die gemeinsame Arbeit oft zu einem Parallelarbeiten, ja nebeneinander, zuweilen zu einem gegeneinander... werken.... Natürlich habe ich nicht die Antwort auf alle Probleme der Arbeits-flow-welt... Aber ein paar Ideen und Visionen und dann vergeht die Arbeitszeit wie im Fluge!

Gut Flow!

 

- Wobi 06/2006

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